Schweitenkirchen
Schwungvolles Jubiläumsfest

Sünzhausener Lindenschützen feiern ihr 50-jähriges Bestehen

16.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:47 Uhr

Szenen eines gelungenen Festes: Die Sünzhausener Lindenschützen haben am Sonntag ihr 50-jähriges Bestehen mit Festumzug und dem Patenverein aus Dürnzhausen gefeiert. Fotos: Schmid

Von Birgit Schmid

Schweitenkirchen – Corona geschuldet haben die Lindenschützen am vergangenen Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen in kleinerem Rahmen als für Sünzhausen üblich gefeiert. In sehr guter Erinnerung wird es dennoch bleiben.

Der Festtag startete am Sonntagmittag mit einem Empfang des Patenvereins Dürnzhausen, der Ehrengäste und den Gastvereinen am Feuerwehrhaus Sünzhausen. Kurz vor 14 Uhr zogen alle in Richtung Pfarrhof zum Gottesdienst, feierlich gestaltet von Pfarrvikar Gerhard Wiesheu, der bei der Gelegenheit auch gleich die Kräuter für den kommenden Feiertag Mariä Himmelfahrt segnete. Diese beiden Feste als Gottesdienst unter einen Hut zu bringen, sei ihm zunächst nicht leicht gefallen, aber mit seinem ihm eigenen Humor schaffte Wiesheu dies dann doch spielend. So brachte er von seiner Linde von zu Hause einen Zweig mit, den er dem Vorsitzenden Andres Heilmeier überreichte. Steht die Linde doch für Frieden, Treue und Gerechtigkeit und besitzt in allen Teilen starke Heilkräfte. Bei den Fürbitten standen neben der Trockenheit auch die Individualität und vor allem natürlich die Vereinsarbeit und das Ehrenamt im Mittelpunkt. In seiner Predigt erzählte Wiesheu, dass auch er Mitglied der Schützen sei, wenn auch nur passives. Er gratulierte dem Verein, bevor er zur Segnung der Bänder überging, die anschließend mit Glückwünschen an die Fahnen geheftet wurden. Die Musik übernahm der Sünzhauser Kirchenchor in Begleitung von Angie Huber und Regina Rank an der Gitarre sowie Hannes Zellner am Cajon. Bevor sich alle dann wieder aufstellten, um zum Bierzelt zu ziehen, schloss traditionell die Bayernhymne die Messe offiziell ab. Beim Festumzug durch den Ort durften kurze Stopps mit Fahnenschwenken für die Zaungäste, die eifrig Applaus spendeten, natürlich nicht fehlen.

Im Festzelt begrüßte der Vorsitzende Andreas Heilmeier zunächst sämtliche Ehrengäste, wie Pfarrvikar Wiesheu, den Gauschützenmeister Maximilian Holzmayr, sämtliche Schützenmeister und Ehrenschützenmeister wie auch den Altbürgermeister Albert Vogler und den amtierenden Bürgermeister Josef Heigenhauser. „Es ist schade, dass wir nicht – wie sonst immer – ein mehrtägiges Fest auf die Beine stellen konnten. Aber im Moment ist es nun mal schwierig überhaupt Feste zu planen. So freuen wir uns, dass es heute überhaupt klappt“, sagte Heilmeier. Er bedankte sich in diesem Zusammenhang gleich bei allen fleißigen Helfern, die die Wiese mähten, Kuchen backten und die zahlreichen organisatorischen Aufgaben bis hin zur Festschrift übernahmen.

Bürgermeister Josef Heigenhauser (CSU) blickte in seiner Gratulationsrede kurz zurück auf die vergangenen 50 Jahre, als im Herbst 1972 beim Kurvenwirt, dem Gasthaus Obermeier in Sünzhausen alles begann. Für den Namen ausschlaggebend war die im Wirtsgarten stehende alte Linde. Zum ersten Vorsitzenden der 52 Gründungsmitglieder wurde Heribert Littel gewählt. In der Vereinsgeschichte mussten die Lokalitäten öfters wechseln – vom Tanzsaal des Gasthauses Obermeier, über das leer stehende Gefrierhaus der Gefriergenossenschaft zum 1995 umgebauten Gasthof Schick, das nun Cafe Mion heißt.

Aber nicht nur das Schießen hat bei den Lindenschützen eine lange Tradition sondern auch das Theaterspielen ist seit 1976/1977 ein fester Bestandteil. Nach fünfjähriger Leitung durch Hans Meier übernahm Johannes Zellner 1983 die Regie. Aufgrund wachsender Besucherzahlen wurden die Aufführungen ab 1997 in den Mehrzweckraum der Grundschule Schweitenkirchen verlegt. Hinzu kamen in den letzten Jahren vor Corona alle zwei Jahre von Theresa Siebler selbst geschriebene Krimis als Krimidinner im Pfarrhof, bei dem eine Crew unter Leitung von Renate Kollmannsberger jeweils Gerichte in den Pausen des Stücks servierte und die Gäste durften dem Ermittlerduo auch immer fleißig behilflich sein.

Auch Heigenhauser betonte, dass die Sünzhauser es verstehen zu feiern und erwähnte neben der Fahnenweihe 1985, dem 25. Jubiläum 1997, dem 25-Jährigen des Theaters und dem 40-Jährigen der Schützen auch das 100. Jubiläum der Burschen 2013, bei denen stets drei Tage lang fast durchgefeiert wurde. So gratulierte der Ratsherr im Namen der Gemeinde wie auch persönlich zum runden Vereinsgeburtstag und wünschte den aktiven Schützen jederzeit eine ruhige Hand und gut Schuss.

Selbstverständlich hatte sich auch der Patenverein Frohsinn Dürnzhausen nicht lumpen lassen und ein Geschenk in Form einer bemalten Holztafel dabei.

Gauschützenmeister Maximilian Holzmayr gratulierte den beiden Vorsitzenden Andreas Heilmeier und Thomas Kollmannsberger und hatte jeweils ein Bierkrügerl als Geschenk dabei. Und für den Bürgermeister gab es ein Buch über die Holledau. Im Anschluss fanden dann die umfangreichen Ehrungen mit Ehrenurkunden, Medaillen und Nadeln statt (Bericht folgt in der Vereinsbeilage), bevor es dann weiter ging mit dem Feiern. Nach dem gemeinsamen Abendessen heizten die Pfaffenhofener Band Ned wirkli und später dann noch ein DJ der feierlustigen Gesellschaft ein.

PK