Von Karin Trouboukis
Wolnzach – Sie helfen, wenn es Probleme gibt: ob mit einem amtlichen Schreiben, mit Versicherungen, in finanziellen Engpässen oder auch – und das kommt sehr oft vor – einfach durch Zuhören. Seit etwa 20 Jahren gibt es die Bürgerhilfe Wolnzach, die beiden Frauen der ersten Stunde, Brigitte Weber und Sonja Pieronczyk, haben jetzt durch Conny Schäch und Eva Crohne Verstärkung bekommen – und wegen der ständig steigenden Herausforderungen soll das Bürgerbüro künftig auch an einem zweiten Tag geöffnet sein.
Sie machen das alles ehrenamtlich, kümmern sich, sind für andere da, veranlassen, was nötig oder was machbar ist. Brigitte Weber hat zusammen mit ihrem damaligen Chef Josef Schäch, seinerzeit Wolnzacher Bürgermeister, das Projekt „Bürgerhilfe Wolnzach“ im Rathaus begonnen, zu dem nach Umzug des Büros zunächst in die Klosterstraße 1 dann auch gleich Sonja Pieronczyk stieß. Mit Neubau des Wohn- und Geschäftskomplexes gegenüber zog das Bürgerbüro schließlich um in die Klosterstraße 2 A und hier, im kleinen Raum direkt neben Bäcker und Metzger wird Großes geleistet. Die Anliegen, mit denen die Menschen kommen, sind dabei so unterschiedlich wie ihre Lebensumstände: „Da gibt es Leute, die kistenweise ungeöffnete Briefe bringen“, erzählt Sonja Pieronczyk. Der Klassiker: Drücken die Schulden, verschließen viele die Augen – bis der Druck zu groß wird.
„Wir helfen, wo wir können“, so Brigitte Weber. Aber immer mit Augenmaß, immer mit dem Versuch, die Selbsthilfe anzukurbeln: Das Geld wird eingeteilt, die Situation in offenen Gesprächen durchleuchtet, damit die Hilfe auch wirklich wirkt. Die Bürgerhilfe Wolnzach finanziert sich durch Spenden, sehr dankbar ist das Team, dass bei Festen und Feiern auch immer wieder an die Bürgerhilfe Wolnzach gedacht wird; ein großer Förderer sei auch der Bürgermarkt, der bei seinen Gewinnausschüttungen auch immer wieder für die Bürgerhilfe spendet.
„Zu uns können die Leute mit jedweden Anliegen kommen“, sagen die beiden Damen der ersten Stunde – und freuen sich, dass ihr Team jetzt gewachsen ist: Mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den damit stark gewachsenen Anforderungen auch an die Bürgerhilfe ist Conny Schäch dazu gestoßen, neu im Team ist auch Eva Crohne, die sich ebenfalls gerne ehrenamtlich engagieren möchte.
Dass sie viel zu tun haben werden, da sind sich alle sicher, wissen aber auch, dass viele Menschen sich scheuen, diese Hilfe anzunehmen. Das sei völlig unbegründet, sagen die vier Bürgerbüro-Damen. Diskretion werde groß geschrieben und: „Wir helfen allen, die sich gerade selbst nicht helfen können“, so Conny Schäch. Und das könne jeden treffen.
WZ