Ziemlich genau elf Jahre ist es her, dass Heide Schlutter, die inzwischen verstorbene Grand Dame der Vohburger Kultur, ein Gespräch mit Günter Band führte. Das Thema: Bands gerade aus der Taufe gehobenes Trio Zeidig und die Möglichkeit, bei einer Vernissage im Vohburger Rathaussaal ein paar Lieder zu spielen.
Als musikalischer Rahmen des eigentlichen Ereignisses Kunstausstellung. An diesem Wochenende kehrte Zeidig – inzwischen eine gestandene sechsköpfige Band – in den Rathaussaal zurück und begeisterte vor vollem Haus das Publikum, das nicht nur aus Vohburgern bestand.
Zeidig – das steht seit jeher für hausgemachten Liederma- cher-Rock mit bayerischen und englischen Texten. Mal harter Rock, mal bluesig oder groovig, mal leise, gefühlsbetonte Lieder. So bildet die Gruppe alles ab, was im echten Leben eben auch vorkommt: Die wilden und die ruhigen Zeiten, die emotionalen und die ausgeflippten.
„Eine Frau hat der Band auch gut getan“
All das kennen eingefleischte Fans längst. Schnell ist klar, dass Zeidig gewachsen ist – nicht nur durch die Zahl der Musiker. Die Band und ihre Musik sind heute ganz anders als noch vor einigen Jahren – und das liegt laut Günter Band nicht zuletzt an den Musikern: Mit Maria Seidenkranz sei eine großartige Sängerin zur Gruppe gestoßen, die, wie Band sagt, unendlich viel mehr ist als nur eine zweite Stimme: „Die Maria kann von glockenklar bei den leisen Tönen bis rockigrau alles, was Zeidig abbildet“, sagt er und fügt augenzwinkernd hinzu, „und seien wir uns ehrlich, eine Frau in unserer Mitte hat der Band auch gut getan.“
Eine Bereicherung der ganz andere Art ist der Ur-Hallertauer Ritsch Ehrmeier. Ein, wie Band sagt, „Punk im Herzen, der aber aus der Volksmusik kommt“. Zu Zeidig steuert Ehrmeier Akkordeon, Mundharmonika und Gesang bei und liefert damit einen spannenden Kontrast zur rockig-harten E-Gitarre des jüngsten Zeidig- Mitglieds, Jonas Meier. „Der Jonas ist gerade einmal 26 Jahre alt und studierter Musiker“, erzählt Band und lädt Zaungäste, die wegen der in den übrigen Geschossen stattfindenden Vernissage schon zum Soundcheck den Kopf durch die Tür des Rathaussaals stecken, kurzerhand zum Zuhören ein.
Auftritt bei Ingolstädter Bürgerfest
Was folgt, kann sich hören und sehen lassen und hinterlässt den einen oder anderen Zuhörer sprachlos und begeistert. Karten für das Konzert am Abend gibt es dennoch nicht mehr. Die sind längst ausverkauft. Band kann aber trösten: Bei Ingolstädter Bürgerfest wird Zeidig auf der Bühne am Kreuztor zu hören sein. Wenig später dann in Unterempfenbach, und auch für den Herbst gibt es bereits Planungen für weitere Auftritte: „Wer also Lust hat, uns live zu hören, der kann das definitiv bald wieder tun. Und wer Lust hat, ein Konzert mit uns zu machen, der kann sich natürlich auch gerne melden!“
