Neue Ausstellung in der Weingalerie
Künstlerin Heike Wiethop zeigt jüngste Arbeiten

06.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:52 Uhr

Intensive und ausdrucksstarke Farben gehören bei Heike Wiethop dazu. Foto: Böhm

„Experimentell, Farbenfroh und Frei“ ist daher der Titel von Heike Wiethops Ausstellung. Die Vernissage findet am Samstag, 8. Juli, um 18 Uhr in der Weingalerie von Martin Mayer in der Münchner Straße 6a in Gerolsbach statt. Der Eintritt ist frei. Für die musikalische Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt: Singer-Songwriter Sven Ormen, der seine Wurzeln ebenfalls in Gerolsbach hat und seinen eigenen Musikkanal auf Social Media betreibt, wird den Innenhof der Weingalerie mit eigenen Songs und Covers in eine ganze eigene Musikwelt tauchen.

Die wichtigste Regel im Schaffen von Heike Wiethop: Es gibt keine Regeln! Sie genießt die Freiheit, ihre Ideen so umzusetzen, wie es sich für sie selbst gut anfühlt. Kein „Generell macht man“, „niemals darf man“. Die Gerolsbacherin hat sich dies allerdings auch erst erarbeiten müssen. Ihren ersten Kontakt mit der Malerei hatte Heike Wiethop über die Kunstschule Pennello. Unter Leitung der Künstlerin Andrea Koch bietet diese schon seit vielen Jahren Kurse und Workshops für Kunstschaffende an. Ein wichtiger und durchaus erst einmal prägender Einstieg.

Tag und Nacht“ war der Titel einer ihrer ersten Kurse. Daran kann sich die Künstlerin gut erinnern, dabei ist es bereits gut 20 Jahre her. Auch wenn sie heute nicht mehr so häufig in der Gruppe malt, hat sie doch auch etwas davon in ihr neues künstlerisches Leben mitgenommen.

Licht und intensive Farben sind zum Beispiel wichtige Elemente. „Es geht mir um die Ästhetik eines Bildes und um seine Aussage“, erklärt die Künstlerin. Und um die „Tiefe des Raums“. Das dafür erforderliche Gespür für Farben hat Wiethop sich im Laufe der Jahre erarbeitet.

Nach den ersten Malkursen an der Kunstschule Pennello hat sie sich über die Teilnahme bei Kursen renommierter Künstler weitergebildet, unter anderem bei Steffi Möllers in Fürstenfeldbruck oder bei Renate Kutke in der Freien Kunstakademie in Augsburg. „Inzwischen“, sagt Heike Wiethop, „male ich lieber allein“.

Beim alleine malen spürt sie die Freiheit, die ihr wichtig ist

Da spürt sie diese Freiheit, die ihr so wichtig ist. Auch die Freiheit von Regeln und Vorgaben. Inspiriert fühle sie sich, so erklärt die Künstlerin auf Nachfrage, durch Landschaften, Lichtstimmungen, Wolken- oder Himmelsformationen.

Und auch das ist Teil ihres neuen Freiseins: Heike Wiethop muss nicht am Früheren festhalten, übermalt auch schon mal ihre Arbeiten. Wenn sie davon erzählt, spürt man die Energie und Freude. Da nimmt es nicht Wunder, dass momentan die kräftigen, expressiven Farben zum Einsatz kommen: Da ist Temperament im Spiel, Fröhlichkeit und viel neue Energie. Was sie tut, tut sie für sich und nicht, um zu gefallen. Sie schöpft das Intuitive aus, macht es zu ihrem Programm. Lässt es aus sich herausbrechen. „Bei mir ein Bild für eine bestimmte Wand zu bestellen, wird wohl nicht klappen“, lacht sie. Ist aber auch gar nicht nötig. Das Verkaufen steht nicht im Vordergrund, stellt sich aber immer mehr ein. Es kommen Anfragen über Instagram oder im Bekanntenkreis. Eines ihrer Bilder hat es bis nach San Francisco geschafft.

Nach verschiedenen Gemeinschaftsausstellungen im Haus der Begegnung in Pfaffenhofen oder im Finanzamt Pfaffenhofen sowie im Gerolsbacher Rathaus folgt nun die erste Einzelausstellung in Gerolsbach.

Es ist die Gemeinde, in der Heike Wiethop seit über 20 Jahren lebt. Die gebürtige Düsseldorferin kam nach Stationen unter anderem in New York, Santa Barbara und London nach Bayern. Die Hotelmeisterin und Betriebswirtin kommt aus der gehobenen Hotellerie.

Sie kam über New York und London nach Bayern

Interkulturelle Förderung hat sie sich zur Aufgabe gemacht Mittlerweile ist sie Geschäftsführerin einer kleinen Firma, die sich die interkulturelle Förderung zur Aufgabe gemacht hat. Im Fokus stehen dabei Absolventen und Studenten aus Osteuropa, Zentralasien und Südostasien. Nebenbei ist sie noch Mitglied im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer.

Das Malen findet in diesem Leben ganz selbstverständlich seinen Platz. „Wenn ich Zeit habe, lasse ich mich inspirieren“, sagt sie. Und zwar von Landschaften, Lichtstimmungen, Lebendigem. Vom Gegenständlichen hat sich Wiethop emanzipiert. Bezüglich der Malmittel lässt sie sich nicht einschränken. Was immer sie inspiriert lässt sie in ihre sehr stimmigen Werke einfließen. Das Gefühl für Farben und deren Kombinatorik lässt laute, aber auch sehr sensible Werke entstehen, die man interpretieren, oder auf die man sich einfach nur einlassen kann.

SZ