Vohburg zahlt mehr
Kostenlose neue Feuerwehr-Einsatzstiefel

21.02.2024 | Stand 21.02.2024, 19:00 Uhr

Schön sind sie, die neuen Feuerwehrstiefel. Bei Neukauf zahlt Vohburg seinen Feuerwehren nun bis zu 250 Euro. Foto: Jansen, dpa

Bei Stadtratssitzungen in Vohburg sind traditionell immer viele Zuhörerinnen und Zuhörer da. Solche, die nicht irgendetwas vor sich hin murmeln, wenn eine rätliche Einlassung nicht ihrer Meinung entspricht. Am vergangenen Dienstag war der Zuschauerraum proppenvoll.

Bei den ersten beiden Tagesordnungspunkten wurde schnell klar, warum: Es ging zweimal um die Feuerwehr, um die Vohburger und um die Menninger. Dementsprechend waren viele der Ehrenamtlichen gekommen.

Sie blieben auch brav bis zum Ende der Sitzung, goutierten die Entscheidung des Gremiums und gingen dann zufrieden nach Hause. Denn der Stadtrat übernimmt ab sofort die Kosten für neue Einsatzstiefel bis zu 250 Euro pro Paar (bisher 100 Euro), die Vohburger Feuerwehr darf sich eine Geräteverwaltungssoftware kaufen, und für den Bau des neuen Menninger Feuerwehrhauses wurde ein Architekt beauftragt. Gegenstimmen gab es keine, das Gremium weiß, was eine Kommune an einer gut ausgestatteten und motivierten Truppe hat.

Deckelung fällt nicht

Zu den Stiefeln: Zuerst schlug die Verwaltung vor, fortan statt 100 nun 200 Euro pro Paar zu übernehmen. AV-Mann Marcus König schlug vor, den kompletten Kaufpreis zu übernehmen. Bürgermeister Martin Schmid: „An mir soll es nicht liegen.“ Die jährlichen Mehrkosten wären überschaubar. Also 200 Euro. Xaver Dietz (CSU) warf ein, warum die Deckelung nicht ganz fallen würde. Schmid: „Dann kommt jemand mit einer Rechnung für 400-Euro-Stiefel.“ Dietz: „Das machen sie doch nicht.“ Wahrscheinlich ist es auch so. Aber beschlossen sind nun maximal 250 Euro. Das ist auch sinnvoll, denn die private Nutzung der Stiefel ist nicht erlaubt.

Teurer wird es für die Stadt bei der besagten Software. Kommandant Manuel Zucker erklärte, es gehe um die Erfassung der Gerätschaften. „Noch ist nicht alles erfasst.“ Bislang kümmerten sich die Gerätewarte, die pro Monat bis zu 40 ehrenamtliche Stunden absolvieren, um das Thema. Zucker: Man müsse die Gerätschaften rechtssicher digitalisieren. Aktuell liegen nicht bei allen Geräten Prüfungsgutachten, die bei Ermittlungen vielleicht mal gebraucht würden. Also investiert Vohburg rund 10000 Euro. AV-Stadtrat Peter Schärringer fragte, ob auch die Ortsteilwehren so ausgerüstet werden. Vorerst nicht, so Zucker. Schmid ergänzte: „Wir fangen mit der Hauptfeuerwehr an und sehen, wie es läuft.“

Alles ebenerdig, daher wohl billiger

Teuerstes Feuerwehrthema des Abends: Die Menninger Wehr soll im Außenbereich neu errichtet werden, neues Feuerwehrgebäude inklusive. Beschlossen ist dies schon, es ging um die Änderungen des Flächennutzungsplans, die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Auftragsvergabe der Planung an einen Architekten. Werner Ludsteck (AV) wollte wissen, wie viel Geld in etwa in dieses Projekt investiert wird. Schmid klärte auf: Vom zweistöckigen Bau sei man abgerückt, es werde alles ebenerdig. „Mit Hochbau stand bei der ersten Planung eine Summe von 1,5 Millionen Euro im Raum. Nun könnten 1,2 Millionen reichen.“ Die Teuerungsraten in der Baubranche vor dem inneren Auge schob der Rathauschef nach: „Bitte nagelt mich aber auf diese Summe nicht fest.“

Am Ende des „Feuerwehr-Blocks“ wurde die Bauleitplanung an das Büro Wipfler vergeben, der Auftrag für die Architektenplanung des Feuerwehrhauses an Josef Stangl, ehemals Vohburger Stadtbaumeister. Er hatte schon das Feuerwehrhaus in Irsching geplant.