Pfaffenhofen
Jovan Nicolic liest zum Tag der Sinti und Roma aus seinem Werk

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:50 Uhr

Autor Jovan Nikolic bei seiner Lesung in Pfaffenhofen mit der Künstlerin Carine Raskin-Sander (links) und der Vorsitzenden des Internationalen Kulturvereins, Marita Emrich (rechts). Foto: Steinbüchler

Berührende Gedichte, humorvolle Anekdoten und lustige Geschichten, bei denen den Zuhörern aber bisweilen das Lachen im Hals stecken blieb, hat der Schriftsteller Jovan Nikolic seinen Zuhörern im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses geboten.

Anlässlich des Internationalen Tags der Sinti und Roma hatte der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen (IKVP) den aus Serbien stammenden Autor zu der Lesung eingeladen. Wie Carine Raskin-Sander, die Organisatorin des Abends, erläuterte, möchte der IKVP sich immer wieder mit der Diskriminierung der Roma und Sinti, mit ihrer Kunst und Literatur beschäftigen, um Akzente zu setzen für eine bessere Verständigung unter den Völkergruppen und so zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. Jovan Nikolic hat seine Heimat Serbien während der Jugoslawienkriege verlassen und war als Asylbewerber nach Deutschland gekommen.

Seit vielen Jahren lebt er jetzt schon in Köln und gilt mittlerweile als einer der bedeutendsten Vertreter zeitgenössischer Roma-Literatur. Er schreibt Gedichte und Prosa, hat mehrere Bücher veröffentlicht, war Journalist und Kabarettist und hat auch Musiktexte und Kolumnen verfasst.

In Pfaffenhofen erhielt Nikolic viel Applaus für seine Gedichte aus „Der Gast nirgendwoher“, kurze Prosatexte aus „Seelenfänger, lautlos lärmend“ und Geschichten aus „Weißer Rabe, schwarzes Lamm“. An einem Büchertisch bot die Buchhandlung Wortreich seine Werke an, und kaum ein Zuhörer verließ den Saal, ohne sich ein Buch vom Autor signieren zu lassen.

esr