Im Juli 10-Jahr-Feier

Geisenfelder Jugendzentrum zählt jede Woche rund 200 Besucher

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:21 Uhr

Schrauben und hämmern hieß es für die Jugendlichen beim Zusammenbau der Geräte für das Spielemobil, das sich die Vereine hier ausleihen können. Foto: Juz

Lohnt sich der hohe Aufwand wirklich für so wenig Nutzer? – So mancher im Geisenfelder Stadtrat hat sich in der Anfangsphase des Geisenfelder Jugendzentrums diese Frage gestellt. Doch nach zähem Beginn hat sich die Einrichtung in letzter Zeit prächtig entwickelt, wie aus einer jetzt von ihrer Leiterin Anja Jänicke vorgestellten Bilanz hervorgeht.

Seit 2013 befindet sich das Geisenfelder Jugendzentrum in dem früheren Voichtleitner-Gebäude an der Nöttinger Straße 36, und so kann man heuer hier das Zehnjährige feiern. Mit dem 14. Juli wurde für diese Fete auch schon ein Termin festgesetzt. Feste gibt es im Juz auch während des Jahres immer wieder mal, etwa im Fasching oder zu Halloween, und das so etwas nun wieder möglich ist, sei auch sehr wichtig für die Jugendlichen, weiß Anja Jänicke als Juz-Leiterin. „Corona hat da schon Spuren hinterlassen“, bilanziert sie, „das Miteinander musste teilweise erst wieder neu eingeübt werden“.

Jahresbericht listet zahlreiche Angebote auf



Was sonst so alles zu diesem Miteinander gehört, ist im aktuellen Jahresbericht des Juz aufgelistet – etwa Ausflüge ins Kino oder zum Trampolin-Park nach München. Beim Christkindlmarkt war man genauso dabei wie beim städtischen Ferienpassprogramm oder beim Ramadama, und Kreativität gefragt war nicht nur bei einem Origami-Workshop, sondern bei der Anlage eines Naturgartens mit Kräuterschnecke in Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein. Eingebunden waren die Geisenfelder Jugendlichen aber auch in ein Kooperationsprojekt mit dem Stadttheater Ingolstadt. Unter dem Motto „Bau mit!“ haben sie an der Gestaltung einer Rampe für einen barrierefreien Zugang mitgewirkt. Als „gutes Projekt, um zu erlernen, Verantwortung zu übernehmen“, bezeichnet die Juz-Leiterin das vom Bürgerring für die örtlichen Vereine angeschaffte Spielemobil (GZ berichtete). Hier war man nicht nur beim Zusammenbau der Geräte dabei, sondern ist auch für deren Verleih zuständig.

Federführend ist das Juz-Team auch bei der Organisation der Ende April anstehenden Neuwahl des Geisenfelder Jugendparlaments. „Demokratie einüben und erfahren“ könnten die Jugendlichen zudem wieder bei einer „U-18-Landtagswahl“ , die die eigentliche Landtagswahl in Bayern flankiert. Und auch am Geisenfelder Bürgerfest im Juli ist das Jugendzentrum vertreten. Zu all diesen Aktionen kommt noch das alltägliche offene Angebot mit Billard, Kicker, Darts, Tischtennis, Basketball, Fußball, Kochen, Basteln oder einfach nur Chillen oder Musik hören.

So viele Möglichkeiten üben offenbar Anziehungskraft aus – jedenfalls war das Geisenfelder Jugendzentrum in den zurückliegenden zwei Monaten so gut besucht wie nie zuvor. „Wir haben derzeit an jedem Öffnungstag so 30 bis 40 Jugendliche hier“, berichtet Jänicke – „genauso viele, wie es im Jugendzentrum der Kreisstadt Pfaffenhofen sind“.

Freude über positive Entwicklung



Über die positive Entwicklung freut man sich natürlich auch bei der Stadt. „Man kann nicht hoch genug wertschätzen, was hier entstanden ist“, bilanziert Bürgermeister Paul Weber (USB) und lobt das „klare Konzept“ und die „Schaffung eines vertrauensvollen Umfelds“, was jetzt Früchte trage. Wolfgang Hollweck (USB) hat das Juz als ehemaliger Jugendreferent maßgeblich mit angeschoben. „Es war eine schwere Geburt“, erinnert er sich, doch die Konstanz und das Vertrauen, das man in die Verantwortlichen gesetzt habe, hätten sich bewährt. „Wer ernten will, muss halt erst säen.“ Insgesamt entwickle sich das Juz „genau in die Richtung, in die wir wollten“.

GZ