Pfaffenhofen
Hubertusmesse in Pfaffenhofen: Schall der Jagdhörner füllt kirchlichen Raum

Jäger feiern Ehrentag ihres Schutzpatrons − Pfarrer Miorin stellt Messe ins Zeichen der Liebe

06.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:43 Uhr
Wolfgang Kollmeyer

Die Jagdhornbläser bildeten ein zentrales Element der Hubertusmesse in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche. Foto: Kollmeyer

Pfaffenhofen – Der Legende nach ist der damals gar nicht heilige Hubertus auf die Jagd gegangen – und wollte mit seiner Armbrust einen Hirsch erlegen. Dieser drehte sich aber plötzlich um und zwischen seinem Geweih erschien ein strahlendes Kreuz. Daraufhin warf Hubertus seine Waffe fort und änderte sein Leben. Das sagt zumindest die Legende. Der von der katholischen Kirche heilig Gesprochene war im 8. Jahrhundert Bischof von Maastrich und Lüttich. Er gilt als Schutzpatron der Jäger, Waldarbeiter und Förster.

Zum Gedenken an ihren Namenspatron feierten die Mitglieder der Jägervereinigung im Landkreis Pfaffenhofen am Samstag eine sogenannte Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche. Der Schall der Jagdhörner füllte den kirchlichen Raum, denn die Pfaffenhofener Jagdhornbläser sind der Jägervereinigung zugetan. Pfarrer Albert Miorin gedachte in seinem Gebet dem Heiligen – und die Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer berichtete von vier jüdischen Brüdern, die vom fremden König aufgefordert wurden, Schweinefleisch zu essen, sich aber standhaft wegen Gottes Gesetzes weigerten – und deshalb getötet wurden.

Aus dem Lukas-Evangelium trug Miorin die Geschichte des sieben Brüder vor, die nach den geltenden Gesetzen nacheinander die Frau des ersten verstorbenen Bruders heirateten, selbst aber auch alle starben. Schließlich starb auch die Frau und die Jünger fragten Jesu, wessen Frau die Verstorbene nun bei der Auferstehung sei. Jesu erklärte ihnen, dass nur Menschen in dieser Welt heiraten würden, nicht aber nach der Auferstehung, denn Gott sei der Gott der Lebendigen, nicht der Toten .

Miorin leitete damit über zur Liebe in der Partnerschaft, bei der es kein Besitzrecht an Menschen gebe. Liebe sei, wenn Menschen zueinander Ja sagen. Sie müsse achtsam sein, dürfe niemanden vereinnahmen – und der andere müsse als Du wahrgenommen werden. Liebe sei es auch bei Eltern, die ihre Kinder ihren eigenen Weg gehen lassen. Oder bei Menschen, die zueinander stehen – getrieben vom Wunsch den anderen glücklich zu machen. Bei den Jägern sei es die Liebe zur Natur. Deshalb seien sie in die Kirche gekommen, weil sie sich darauf eingelassen haben, die Natur zu hegen und zu pflegen.

Die Gedanken gingen auch an die verstorbenen Mitglieder der Jägervereinigung. Zwischen Gebeten, Glaubensbekenntnis und Fürbitten spielten die Jagdhornbläser. Nach dem Abschlussgebet zogen die Jagdhornbläser bei Fackelschein vors Haus der Begegnung und bliesen – umringt von Gläubigen – mehrere Jagdsignale.

wok