Wolnzach
Hopfenmuseum bekommt mehr Platz

Spatenstich für Schaudepot – es soll im November bezugsfertig sein

21.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:05 Uhr

Zum Baustart nahmen die Vertreter aller am Projekt Beteiligten die Schaufel in die Hand, darunter Landrat Albert Gürtner (Vierter von links) und (rechts neben ihm) Museumsleiter Christoph Pinzl, Fördervereinsvorsitzender Lorenz Reich, Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Bürgermeister Jens Machold (Dritter von rechts). Foto: Rebl

Von Katrin Rebl

Gosseltshausen – Speziell für den Förderverein Deutsches Hopfenmuseum, der das Projekt massiv vorangetrieben hat, geht ein Wunsch in Erfüllung: Mit dem ersten Spatenstich am Rennerstadel in Gosseltshausen ist am Montag der offizielle Startschuss für die Depoterweiterung des Deutschen Hopfenmuseums gefallen. Der rund 455 Quadratmeter große Anbau wird nicht nur der reinen Aufbewahrung größerer Exponate aus dem Bereich der Hopfentechnik dienen, sondern wird als Schaudepot auch für Besucher geöffnet sein.

„Hochspannend“ nannte Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU), Vorsitzender des Museumszweckverbands, das Projekt, als er an der Baustelle die Gäste begrüßte: Vertreter vom Bezirk Oberbayern, dem Landkreis Pfaffenhofen, der Marktgemeinde Wolnzach, von Museum und Förderverein, vom Planungsbüro Fuchs, der Baufirma Eisenmann und der Lokalen Leader-Aktionsgruppe. „Ja, wir sind mutig“, beantwortete Mederer seine eigene Frage, ob man in diesen unsicheren Zeiten überhaupt noch bauen könne. Möglich mache es der Zweckverband mit seinen Mitgliedern; aber auch die Leader-Förderung in Höhe von 200000 Euro habe dazu beigetragen, schickte er einen Dank an LAG-Managerin Julia Anthofer.

Aus den Baukosten mache man kein Geheimnis, die 917000 Euro seien „kein geringer Betrag“, so Mederer, aber immer noch „ein fairer Preis“ angesichts Corona und Ukrainekrieg. „Hoffentlich bleibt es bei dieser Summe“, wünschte er sich eine finanzielle Punktlandung. Um die Geschichte des grünen Goldes der Nachwelt zu erhalten, müsse man Geld in die Hand nehmen. Das Schaudepot werde eine gelungene „Abrundung der Hopfenlandschaft der Hallertau“.

Den Beteiligten hat der Bau im Vorfeld viel Geduld abverlangt. Bereits 2018 hatte Lorenz Reich als Vorsitzender des Fördervereins im Zweckverband die Notwendigkeit einer Depoterweigerung vorgetragen. Es folgten Planungen, ein Bauantrag, sogar Ausschreibungen, die aber wieder aufgehoben wurden – „es war wirtschaftlich einfach nicht vertretbar“, so Mederer rückblickend. Ein neues Konzept musste her, dazu eine gewisse Kostensicherheit. Deshalb entschloss sich der Zweckverband schließlich zu einem Bau in Form einer Stahlhalle und einer schlüsselfertigen Ausschreibung mit Vergabe an einen Generalunternehmer. Von dieser Lösung – weg von einem Massivbau hin zur Stahlhalle – zeigte sich auch der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU) überzeugt. „Wir mussten uns daran orientieren, was wir wollen und brauchen und was wirtschaftlich vertretbar ist“, sagte er. Mit dem Hopfenmuseum in der Ortsmitte und dem Schaudepot in einem Ortsteil entstehe ein „Spannungsfeld“, das einen „neuen musealen Zugang“ eröffne. Auch Landrat Albert Gürtner (FW) lobte das „tolle Gemeinschaftswerk“ und brach vor allem eine Lanze für Leader im Landkreis. „Ohne Förderung wäre es nicht gegangen.“

Laut Baufirma Eisenmann und Planer Georg Fuchs soll es nun möglichst Schlag auf Schlag gehen: Nach den Arbeiten am Fundament will man in der zweiten Augusthälfte die Stahlhalle, die sich aktuell in Produktion befindet, aufstellen. Sollte der Umzug dann tatsächlich wie im Bauzeitenplan eingetragen im November stattfinden, „können wir nur Danke sage“, ergänzte Mederer.

Ein Dank lag jetzt schon Lorenz Reich am Herzen, der nach den Worten Mederers ein wesentlicher „Motor“ für die Depoterweiterung war. Diese ist laut Reich für das Deutsche Hopfenmuseum ausgesprochen wichtig. Dann könne man auch dokumentieren, was in der Zeit nach 1960 im Hopfenbau passiert ist. Exponate aus dieser Umbruchszeit fehlen aus Platzgründen bisher weitgehend in der Ausstellung. „Das können wir dann endlich auch herzeigen“, so Reich.

WZ