Der FSV Pfaffenhofen hat auch das zweite Aufeinandertreffen mit dem TSV Jetzendorf in dieser Landesliga-Saison für sich entschieden. Nach dem fulminanten 5:2-Erfolg im Hinspiel zitterte sich der FSV am Samstagnachmittag zu einem 2:1-Sieg beim Lokalrivalen und schaffte nach zuvor drei sieglosen Spielen in Folge die Wende. Für Jetzendorf dagegen war es die erste Niederlage in diesem Jahr. Beide Kontrahenten stehen nun mit 33 Punkten im hinteren Tabellenmittelfeld.
Vor 655 Zuschauern fand der FSV deutlich besser in die Partie, dominierte in der ersten halben Stunde und ging verdient in Führung: Paolo Cipolla traf mit einem schönen Freistoß zum 1:0 (15. Spielminute). Die Partie fand auch danach fast ausschließlich in der Jetzendorfer Hälfte statt, abgesehen von einem weiteren Cipolla-Freistoß hatte das Team von Trainer Gerhard Lösch allerdings keine Großchance mehr. „Wir waren in der ersten halben Stunde überhaupt nicht im Spiel und beeindruckt davon, dass Pfaffenhofen dieses Mal etwas höher anlief, obwohl wir das eigentlich genau so vermutet hatten“, haderte Jetzendorfs Trainer Stefan Kellner. „Abgesehen von unserem Tor kann ich mich in der ersten Hälfte an keine Offensivaktion von unser erinnern.“ Der Treffer war allerdings sehenswert. Nach Vorarbeit von Stefan Stöckl hatte Stefan Nefzger auf der rechten Seite Platz, zog nach innen und schlenzte den Ball zum 1:1 ins Eck. „Ein Traumtor, den macht er mit seinem schwächeren rechten Fuß richtig stark“, lobte Kellner seinen Kapitän. „Der Gegentreffer kam aus dem Nichts“, ärgerte sich Lösch, der in der zweiten Hälfte dann ein ausgeglichenes Spiel sah.
Wieder mit dem besseren Start für seinen FSV: Nach einem Einwurf auf der rechten Seite bediente Maximilian Siebald den im Zentrum stehenden Luka Brudtloff. Der FSV-Neuzugang legte auf den in den Strafraum einlaufenden Simon Heigl ab, der mit einem starken Abschluss ins lange Eck zum 2:1 traf (58.). Danach entwickelte sich eine intensive, zweikampfbetonte Partie, die aber weiter nur wenige Chancen zu bieten hatte. Eine große hatte in der 68. Minute Jetzendorfs Nefzger, der nach einer Ecke zum Abschluss kam. Sein Schuss wurde aber noch abgefälscht und ging knapp übers Tor. Zehn Minuten später köpfte Ferdinand Els nach einer Flanke drüber, auf der Gegenseite wurde Bastian Fischer im letzten Moment noch entscheidend am Abschluss gestört.
Die Schlussminuten hatten es dann sich. Jetzendorf warf alles nach vorne und versuchte mit hohen Bällen den Ausgleich zu erzwingen. Beim FSV kochten die Emotionen hoch, als Johannes Brummer für ein „normales Foul“ (Lösch) an Stefan Stöckl eine Zeitstrafe erhielt. Der FSV-Coach sah für seine Proteste „gelb“. Co-Trainer Fabian Wagner, der dieses Mal gemeinsam mit Lösch an der Seitenlinie stand, sah trotzdem ein faires Derby. „Die Zeitstrafe war ein Witz. Ein paar Emotionen gehörten dazu, insgesamt ist alles im Rahmen geblieben“, sagte der ehemalige Jetzendorfer, der einen „brutal schönen Tag“ erlebte: „Ich bin unglaublich glücklich, dass wir heute gewonnen haben.“
In der Nachspielzeit rettete dann Moritz Köhler dem FSV den Sieg. Nach einer Flanke in den Strafraum hatte Benedict Geuenich für Lorenz Kirmair aufgelegt, der an einer Glanzparade des FSV-Keepers scheiterte. Als Felix Heckmeier kurz darauf auch den letzten Jetzendorfer Abschluss über das Tor bugsierte, war für die Gäste die Niederlage besiegelt. Jetzendorfs Kellner haderte vor allem mit der ersten Hälfte. „Was Intensität und Körpersprache angeht, haben wir da leider nicht an die letzten Wochen anknüpfen können. In die zweite Hälfte haben wir mit ein, zwei gewonnen Zweikämpfen besser reingefunden.“ Zwar sei die Leistung seiner Elf insgesamt besser als beim 2:5 im Hinspiel gewesen, „trotzdem müssen wir uns eingestehen, dass der FSV-Sieg in Ordnung geht. Wir hatten zwar am Ende noch zwei, drei große Chancen, aber es reicht in der Landesliga einfach nicht, wenn du mit dem Gegner nur 45 Minuten auf Augenhöhe bist. Glückwunsch an Gerry und den FSV zum Sieg.“
Den FSV-Trainer freute besonders, dass sein Team von Beginn an eine sehr gute Körpersprache zeigte. Nach dem kleinen Negativlauf in den letzten Spielen habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir von Beginn an hart arbeiten müssen. Wir haben Siegermentalität gezeigt, wollten es am Ende ein bisschen mehr und haben meiner Meinung nach verdient gewonnen, auch wenn es in der zweiten Hälfte ein „Fifty-Fifty-Spiel war“, lobte Lösch.
Sein Co-Trainer Wagner berichtete: „Wir haben uns nach dem Spiel im Jetzendorfer Sportheim zusammengehockt. Es war schön sich auch noch mit ein paar Jetzendorfern auszutauschen. Der Umgang war total fair und herzlich. Ich drücke den Jetzendorfern die Daumen, dass sie die nächsten Spiele wieder gewinnen.“ Wie Wagner verriet, wurde der Samstagabend für einige FSV-Spieler noch länger: „Gerade sind wir bei unserem Vorstand und haben Pizza bestellt, für den späteren Abend haben wir noch was in einer Bar in München reserviert. Es werden sich noch ein paar Bier fließen.“
TSV Jetzendorf: Manhard, Geuenich, Stöckl, Beyreuther, Schröder, Nefzger, Reisner, Rist, Fassl, Kothmair, Kirmair (Els, Kreitmair, Heckmeier). –
FSV Pfaffenhofen: Köhler, Hippacher, S. Wagner, Siebald, Völke, Waas, Brudtloff, Cipolla, Riebold, Heigl, Starzer (Brummer, Untersänger, Fischer, Nirschl). – Tore: 0:1 Cipolla (15.), 1:1 Nefzger (32.), Heigl (65.). – Schiedsrichter: Von Maffei (Miesbach). – Zuschauer: 655.
PK
Zu den Kommentaren