Von Karin Trouboukis
Wolnzach – Wer bei ihm den Führerschein gemacht hat, der kann Geschichten erzählen: von einem singenden und gerne auch reimenden Fahrlehrer mit stets guter Laune auf dem Beifahrersitz, der mit seinem Charme locker auf die vielen strengen Prüfer in die Tasche steckte. Am Freitag ist der Mann, um den es hier geht, 80 Jahre alt geworden – und er feierte seinen Geburtstag so, wie man ihn kennt: strahlend und sich über jeden freuend, der an ihn dachte.
55 Jahre seines Lebens war Hans Kühner Fahrlehrer, könnte Bücher schreiben über tausende von Fahrschülern und darüber, was er mit ihnen erlebt hat. Darunter solche, die am liebsten nach der dritten Fahrstunde schon zur Prüfung gegangen wären, während andere unzählige Stunden mehr brauchten. „63 war der Rekord“, erinnert er sich schmunzelnd – eine für damalige Verhältnisse astronomische Zahl, die nach heutigen Prüfungsvorgaben allerdings gar nicht mehr so ungewöhnlich ist. Sein Beruf war die eine Passion in seinem Leben, die noch größere, die er bis heute täglich auslebt, ist sein Gespür für Pferde, seine Liebe zu diesen Tieren: „Das hatte ich schon als Kind“, sagt er. Bis vor wenigen Jahren saß er noch regelmäßig im Sattel, ritt ab 1969 regelmäßig auch bei den Wolnzacher Festzügen mit. Als Pferdeflüsterer gehört er außerdem zum Pferde-Expertenteam, das bei den Festzügen berät und für größtmögliche Sicherheit sorgt.
Pferde bestimmen nach wie vor sein Leben, seit vielen Jahren allerdings weniger im Sattel als vielmehr auf dem Kutschbock: Hans Kühner ist versierter Kutschfahrer und bildet Gespannführer aus. Einmal Fahrlehrer, immer Fahrlehrer.
Die Sonne strahlte, als er am Freitag zusammen mit seiner Familie und vielen Besuchern, die nach und nach hereintrudelten, Geburtstag feierte. Unter ihnen war auch Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold – übrigens ebenfalls ein ehemaliger Kühner-Fahrschüler. Er wünschte dem Jubilar zweierlei: dass er seinen frohen Mut stets behalten möge und dass er sein Leben weiterhin bei guter Gesundheit genießen kann.
WZ
