Reichertshausen
Bürgermeisterwahl: CSU-Kandidat nicht in Stichwahl – Grüne Favoritin

Reichertshausens Geschäftsleiter scheitert bei Bürgermeisterwahl in Fahrenzhausen im ersten Wahlgang

26.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:16 Uhr

Günter Fuchs ist bei der Bürgermeisterwahl in Fahrenzhausen knapp im ersten Wahlgang gescheitert. Jetzt bleibt er Geschäftsleiter in Reichertshausen. Foto: CSU

Reichertshausen – Die gute Nachricht für die Gemeinde Reichertshausen vorneweg: Der Verwaltung bleibt ihr Geschäftsleiter Günter Fuchs weiterhin erhalten. Das ist angesichts der Dauerabsenz von Bürgermeister Erwin Renauer zumindest ein positives Signal der Konstanz im Rathaus.



Für Fuchs selbst kommt diese Schlussfolgerung aber auch einer herben persönlichen Niederlage gleich. Denn der Petershausener schaffte es als CSU-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Fahrenzhausen (Landkreis Freising) nicht einmal in die Stichwahl. „Am Ende haben 15 Stimmen gefehlt“, kommentiert er sein knappes Ausscheiden im ersten Wahlgang. „Das muss ich jetzt sportlich nehmen“, äußerte er sich am Tag nach dem Wahlabend ruhig. Zumindest nach außen. Denn innerlich „mag es in mir schon anders ausschauen“, räumte er ein. „Denn ich habe mir natürlich schon mehr ausgerechnet, wenn ich schon antrete.“

Der Blick von außen auf diese Wahl jenseits der Landkreisgrenzen mutet ziemlich skurril an. Nötig wurde der Urnengang außer der Reihe, weil der langjährige Rathauschef Heinrich Stadlbauer (FBL) viel zu früh mit 61 Jahren gestorben ist. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich lange schwierig. Die bisherige Bürgermeistergruppierung FBL verzichtete komplett auf einen eigenen Bewerber, sondern unterstützte teilweise die CSU, die den Petershausener Günter Fuchs aufs Schild hob – also einen Auswärtigen.

Die Freien Wähler entschieden sich für einen ähnlichen Weg. Deren Kandidatin Susanne Hartmann lebt ebenfalls in einer Nachbargemeinde, nämlich in Hohenkammer. Und sie hat – genauso wie Fuchs – in ihrer Heimatkommune schon einmal eine Bürgermeisterwahl verloren. Zu den beiden Externen gesellte sich quasi in letzter Sekunde eine dritte Kandidatin hinzu, nämlich Alexandra Karl. Die hatte zwar den wohl unschätzbaren Vorteil, eine waschechte Fahrenzhausenerin zu sein, aber keine aktive politische Gruppierung, die ihr den Rücken stärken konnte. Sie warf ihren Hut letztlich für die Grünen in den Ring, obwohl diese in Fahrenzhausen über gar keinen Ortsverband verfügen.

Minimalistischer Wahlkampf

Karl führte daher auch einen eher minimalistischen Wahlkampf – aber das schmälerte ihren Erfolg nicht. Sie konnte sich am Sonntagabend nämlich über 37,85 Prozent der abgegebenen Stimmen freuen, wurde damit klare Wahlsiegerin und kämpft bei der Stichwahl in zwei Wochen nunmehr als leichte Favoritin um den Platz an der Rathausspitze.

Streitig kann ihr diesen Erfolg nur noch FWE-Kandidatin Hartmann machen, die mit 31,43 Prozent haarscharf vor Fuchs über die Ziellinie kam. Den Ausschlag gaben am Ende jene von Fuchs bereits benannten 15 Stimmen. Lag der Petershausener nach Auszählung der ersten, ländlichen Stimmbezirke noch deutlich vorne, wurde das Polster zum Ende hin immer schmaler. Die Ergebnisse in Großnöbach und Fahrenzhausen sowie die Briefwahl wendeten das Blatt schließlich für die zwei Frauen – und gegen Fuchs. „Es war eine Chance für mich – und ich hab’s halt probiert“, sagte der in seinem Fazit. „Wir hatten ein gutes Team und haben alles versucht. Es ist halt unter dem Strich nichts geworden. Die Gründe, warum sich die Wähler so entschieden haben, sind mir schleierhaft. Aber so ist das halt in einer Demokratie.“

PK