Vereine brauchen den Volksfestplatz
Es gibt keine Alternative

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 11:00 Uhr

Beschließt der Vohburger Stadtrat den Umbau des Volksfestplatzes wie geplant, sind Veranstaltungen wie die Sonnwendfeuer-Feier von Kolping dort nicht mehr möglich. Foto: Zöllner

Vier Vereine wollen auf dem ehemaligen Volksfestplatz in Vohburg wenigstens ein kleines Eck „retten“. Für Feste, ein Bierzelt oder auch das Sonnwendfeuer.

Daher haben die Freiwillige Feuerwehr Vohburg, der TV Vohburg und der Schützenverein Alt Vohburg zusammen an den Stadtrat geschrieben, zudem auch noch die Vohburger Kolpingfamilie. Am kommenden Dienstag steht auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung nämlich unter Punkt 2: „Gestaltung ehemaliger Volksfestplatz“ mit den Unterpunkten „Vergabe eines Projektnamens“ und „Vorstellung und Entscheidung über die Flächenaufteilung und das Nutzungskonzept“.

„Eine solche Nutzung könnte ausgeschlossen werden“

Und bevor über Flächenaufteilung und Nutzungskonzept verbindlich entschieden wird, sind die vier Vereine aktiv geworden. Federführend meldet sich die Freiwillige Feuerwehr – Unterzeichner des Briefes sind neben Mathias Hagn noch Holger Winter (TV Vohburg) und Christian Rein (Schützenverein): „Im Juli 2025 plant unser Verein, eine Feier anlässlich unseres 160-jährigen Bestehens zu veranstalten. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Zelt ergab sich der Volksfestplatz als die beste Lösung. Nun wurde uns leider mitgeteilt, dass in der Abstimmung im Stadtrat eine solche Nutzung des Platzes ausgeschlossen werden könnte.“

Das klingt für die Vereinsverantwortlichen nicht gut: „Wir würden diese Entscheidung sehr bedauern und sehen keine Grundlage dafür.“ Denn der Volksfestplatz habe sich in der Vergangenheit vielfach bei derartigen Veranstaltungen mit Festzelt bewährt. Aber die nun geplante Bebauung, die die Unterzeichner nicht verhindern wollen und nach eigener Aussage auch unterstützen, würde die FF-Party im Juli 2025 noch nicht betreffen. Zudem wurde in der Februar-Sitzung des Gremiums vorgeschlagen, dass trotz der Bebauung die Möglichkeit zum Aufbau eines Festzelts weiterhin bestehen bleiben sollte. Schon damals vermutete Bürgermeister Martin Schmid: „Die Meinungen werden auseinandergehen.“ Aber er versprach auch, es werde eine demokratische Entscheidung geben.

Politik betont oft Wichtigkeit von Vereinen

Der Volksfestplatz ist laut Schreiben an die Stadträte alternativlos. Denn nur er sei leicht zugänglich, auch für große Fahrzeuge (für Auf- und Abbau des Zelts). Außerdem seien Strom, Wasser und ein Abfluss vorhanden. Das alles fehle dem vorgeschlagenen Alternativstandort beim Jugendtreff. Somit ist – wohl nicht nur für diese drei Vereine – „der Volksfestplatz die beste Möglichkeit, in Vohburg größere Veranstaltungen durchzuführen. Eine echte Alternative, zum Beispiel zum Abhalten einer Fahnenweihe mit einem großen Festzelt von 25 mal 55 Meter und mehreren kleinen Ständen, ist nicht gegeben.“

Der Brief endet mit einem Appell an die Vohburger Stadträtinnen und Stadträte: „Da seitens der Politik oft die Wichtigkeit von Vereinen betont wird, sollten diese bei solchen Entscheidungen auch berücksichtigt werden.“

Dieser Platz kommt dafür nicht infrage

„2026 plant unser Verein anlässlich seines 275-jährigen Bestehens, mehrere Festaktivitäten zu veranstalten. Neben den Freilichtfestspielen und dem seit Jahren bewährten Sonnwendfeuer ist auch ein großer Festakt mit Liveband in einem Festzelt nicht ausgeschlossen“, scheibt die Kolpingfamilie in einem Brief an den Stadtrat. „Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Zelt ergab sich der Volksfestplatz als die beste Lösung.“

Weil im Vorfeld der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag bekannt wurde, dass die Wahrscheinlichkeit bestehe, der Stadtrat könne eine solche Nutzung des Platzes zukünftig ausschließen, argumentiert die Kolpingfamilie im Sinne aller Vereine.

Die nun geplante Bebauung des Platzes würde, so der Kolping-Vorstand um Ernst Müller, sowohl die Planungen für 2026 als auch für Sonnwendfeuer und sonstige Vereinsfeste betreffen. Kolping geht sogar noch weiter als Feuerwehr, Schützen und TV und sagt, nur genug Platz für ein Festzelt sei „nicht zielführend und praktikabel“. Zum Beispiel, weil beim Sonnwendfeuer nicht genug Sicherheitsabstand zu den Gebäuden eingehalten werden könnte.

Auch Kolping hält den von der Stadt vorgeschlagenen Platz neben dem Jugendtreff für unbrauchbar: „Unserer Ansicht nach kommt dieser Platz dafür nicht infrage.“