Jetzendorf
Ein Platz zum Wohlfühlen

Jetzendorfer Gemeinderat entscheidet sich für Sitzquader vor dem Rathaus, eine Boule-Bahn wird es nicht geben

14.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:14 Uhr

Noch parken Autos vor dem alten und dem neuen Rathaus in Jetzendorf: Künftig soll es sieben Parkplätze entlang der Poststraße geben. Foto: Ostermair

Von Josef Ostermair

Jetzendorf – Das neue Jetzendorfer Rathaus direkt neben dem alten ist so gut wie fertig. Nun geht es nur noch um die Gestaltung des Rathausvorplatzes, und da stellte der Gartenbautechniker Stefan Arndt aus Rohrbach dem Gemeinderat drei Planungsvarianten vor.

Arndt ist in Jetzendorf kein Unbekannter, er hatte schon den Platz mit Buswartehäuschen hinter der Volksbank-Raiffeisenbank und den Kreisel in Priel gestaltet. Die drei Varianten für den Rathausvorplatz haben eines gemeinsam: Sieben Parkplätze, einen Behindertenparkplatz und eine Bühnenfläche, die Freiluftaufführungen und ähnliches zulässt.

Die Anordnung der verschiedenen Flächen aber ist unterschiedlich. Der Gemeinderat entschied sich für Variante drei, die, wie Arndt ausführte, mit einem Kostenaufwand von 150000 bis 200000 Euro wohl auch die kostengünstigste Lösung ist. „Man kann aber auch 300000 Euro ausgeben“, gab der Gartenbautechniker zu verstehen. Sinnvoll ist in Arndts Augen, die richtige Materialauswahl zu treffen, es müsse auch nicht alles zugepflastert sein.

Die Variante, für die sich letztlich der Gemeinderat entschieden hat, bietet Platz vor dem alten Rathaus für einen Sitzquader und vor dem neuen Rathaus für ein Sitzdeck. In der Mitte des Platzes soll es eine weitere Sitzgelegenheit und ganz oben neben einem Splitt-Feuerplatz auch ein Granittrog und ein weiterer Sitzquader geben.

Da das natürliche Gelände stark nach oben ansteigt, sieht die Planung auch ein Mauerstück, einen Rasenhügel, mehrere Stufen und ein Holzdeck vor. Eine umfangreiche Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern sorgt für die Beschattung dieses kleinen Parks. Es sind auch mehrere Beete vorgesehen und auf halber Höhe entsteht die vor allem von Gemeinderat und Theatervereins-Vorstand Ruppert Leimberger (Parteiunabhängige) gewünschte Bühne.

Auch die jüngste Gemeinderätin, Emily Rumpf (Grüne) zeigte, dass sie von dem favorisierten Gestaltungsvorschlag angetan ist und vor allem die unbefestigten Flächen begrüßt. Wolfgang Schneider vom Jetzendorfer Netzwerk Natur sprach sich dafür aus, die Parkplätze nicht mit schrecklichem Beton, wie er sich ausdrückte, zu pflastern. „Jede der drei uns vorgelegten Lösungen hat was für sich“, sagte Vize-Bürgermeister Leonhard Sedlmeier, der sich auch in der Pergola eine Bühne vorstellen konnte.

Bei der Ideensammlung für die Platzgestaltung hatte sich ja auch ein eigener Arbeitskreis intensiv mit Bürgerbeteiligung eingebracht. Hier waren vor allem die Jetzendorfer Grünen sehr aktiv. Die Grünen-Sprecherin Ursula Gross-Dinter konnte sich mit der vom Gemeinderat favorisierten Variante durchaus anfreunden, vermisst in der Planung aber den Platz für eine Boule-Bahn oder Freiluft-Schach. Laut Bürgermeister Manfred Betzin (parteilos) könne man aber auf dem favorisierten Planungsvorschlag am ehesten aufbauen.

Eine Boulebahn würde nach den Worten von Gemeinderat Simon Fottner (Parteiunabhängige) das Jahr über kaum angenommen werden. Ein Schachspiel im Freien lehnt Bürgermeister Betzin mit der Begründung ab, dass man in Jetzendorf ein zunehmendes Problem mit Vandalismus habe, „und weil fast alles, was nicht niet- und nagelfest ist, Füße bekommt“.

Von Wasserspielen, wie man sie zum Teil in anderen Gemeinden am Rathaus betreibt, möchte Betzin nicht nur der hohen Kosten wegen absehen. „Die passen nicht mehr in unsere Zeit, auch der geplante Granittrog mit Umlaufsystem kann reizvoll sein“, sagte er. Zudem müsse man an die Haftungsproblematik denken.

Dass Eichenmöbel vor dem Rathaus eine Option wären, betonte Arndt besonders. Der favorisierte Planungsvorschlag kann nun in die Feinplanung gehen. Es zeichnet sich ab, dass noch leichte Anpassungen notwendig sind. So soll der Behindertenparkplatz noch mehr in Richtung Rathaus verlegt werden.

PK