Wolnzach
Ein Lächeln für die Kinder des Krieges: Laster mit Spielsachen und Schoko-Nikoläusen geht auf die Reise

Wolnzacher Ukrainehilfe belädt am Freitag den Nikolausexpress – Auch Kerzen, Schlafsäcke und Lebensmittel sind dabei

22.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:48 Uhr

Einen lieben Gruß in die Ukraine schicken die Brunnen-Kindergartenkinder mit den von ihnen gespendeten Kuscheltieren. Foto: Kindergarten

Wolnzach – Wo die Stromversorgung gekappt ist, ist es dunkel in der Ukraine. Und kalt. Umso mehr möchten die Wolnzacher Ukrainehelfer rund um Brigitte Weber wieder ein Zeichen setzen – und ihren Nikolausexpress auf die Reise schicken – gerade jetzt: Der mit Spenden beladene Laster soll an diesem Freitag ab 9 Uhr am Haus der Familie Weber, Ahornallee 22, in Wolnzach beladen werden – Helfer sind wie immer erwünscht.

Sie werden einiges zu tun bekommen, erzählt Brigitte Weber, die die Ukrainehilfe koordiniert – übrigens schon seit Jahrzehnten. Dass die Hilfe aus Wolnzach jetzt, seit Beginn des russischen Angriffskrieges, mehr denn je gefragt ist, weil sie aufgrund der guten und seit Jahren gewachsenen Vernetzung der Wolnzacher mit Freunden in und um Lemberg immer noch sicher ankommt, teilt Brigitte Weber immer wieder mit den Lesern unserer Zeitung. Und sie ist jedes Mal begeistert: „Egal, worum wir auch bitten, die Leute lesen das und helfen uns.“ Vor allem Kerzen waren es diesmal, mit denen der am Freitag startende Nikolaus-Express beladen werden sollte – und der Aufruf hat gefruchtet: „Wir haben eine Tonne Kerzen bekommen, das ist der Wahnsinn“, freut sich Weber. Freude kann sie auch brauchen, denn die schlechten Nachrichten aus der Ukraine reißen nicht ab. Immer wieder erreichen sie per E-Mail, Telefon oder WhatsApp Meldungen über gefallene Freunde oder Familienmitglieder oder – ganz aktuell – verschwundene Priester. Umso dankbarer sei sie, zusammen mit ihren vielen Helfern und Unterstützern Gutes bewirken zu können. Zum Beispiel mit diesem Nikolausexpress, für den sie alles daran gesetzt hat, dass er an diesem Freitag auch wirklich starten kann, denn: „Dann kommt er auch wirklich pünktlich zum Nikolaustag an.“ Wichtig sei das deshalb, weil er neben Medikamenten, Lebensmitteln, Schlafsäcken, Decken, Taschenlampen und Kerzen auch Herzerwärmendes transportierten wird, nämlich: Schokoladen-Nikoläuse für die vielen Kinder, die besonders unter den Folgen des Krieges leiden. Und noch etwas wird am Freitag verladen: unzählige Kuscheltiere, die in schweren Zeiten beste Freunde für die Kleinen werden sollen.

Gespendet wurden sie von Kindern, unter anderem hat sich auch heuer wieder der Kindergarten Am Brunnen an der Sammelaktion beteiligt: Dort wurden am Montag vier Säcke voll mit Kuscheltieren und vier große Transportwannen mit Kerzen und Konserven an Brigitte Weber übergeben. Laut Kindergartenleiterin Monika Merkle ist das Sammeln der Kuscheltiere für die Kinder der Ukraine seit vielen Jahren schöne Tradition, jetzt, in Kriegszeiten, ganz besonders. Die Idee dahinter beschreibt sie so: „Die Kinderzimmer wurden nach verwaisten Kuscheltieren durchsucht.“ Die Botschaft dahinter: Die Kinder sollen sich mit Freude trennen können, im Bewusstsein, dass sie anderen Kindern damit auch eine Freude machen. Gefreut habe sich auch der Kindergarten selbst, sagt dessen Leiterin: „Wir freuen uns, wieder einen kleinen Beitrag für die Ukrainehilfe geleistet zu haben.“

WZ