Scheyern
Baustellenbegehung der Ortsmitte Scheyern mit Bürgermeister Sterz

So sieht es im Moment aus

22.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:52 Uhr

Auf dem Dorfplatz der neuen Ortsmitte Scheyern wird im Jahr 2024 zum ersten Mal der Scheyrer Maibaum aufgestellt werden – die Stütze dazu steht schon. Fotos: Krammer

Scheyern – Eine geschichtsträchtige Ortsmitte soll mit der Sanierung der ehemaligen Waldbauernschule und dem Neubau des Rathauses in Scheyern entstehen. Das Konzept von Deppisch Architekten aus Freising hat im Ideen-Wettbewerb überzeugt, sodass seit dem offiziellen Spatenstich am 21. April 2021 auf der Baustelle fleißig gewerkelt wird. Mittlerweile kann man schon einiges erkennen, was bisher nur auf den Plänen verzeichnet war.



Momentan schaut noch alles etwas trist aus – eben typisch Baustelle. Aber der Rathauschef hat schon genaue Vorstellungen. „Hier auf dem Dorfplatz könnte ich mir einen Wochenmarkt oder vielleicht einen Basar vorstellen“, schmiedet Bürgermeister Manfred Sterz (FW) schon die ersten Pläne für zukünftige Veranstaltungen des Dorflebens. „Wir werden dann im Jahr 2024 auch zum ersten Mal den Maibaum an seinem neuen Platz aufstellen.“ Dann soll es auch wieder den traditionellen Tanz um den Maibaum geben.

Die beiden Gebäude in der Ortsmitte sind mit Gerüsten eingezäunt: „Der Durchgang zwischen dem Rathaus und dem Denkmal sieht wegen der Gerüste für den ein oder anderen vielleicht etwas eng aus, aber das täuscht“, weiß Sterz. Die Fassaden sind weitestgehend mit Planen abgedeckt, trotzdem kann man auf der Baustelle schon einen Fortschritt sehen: Der Rohbau des neuen Rathauses, ganz aus Massivholz, steht schon. Und auch der Dachstuhl ist fertig. Die Handwerker sind gerade dabei, die Lochplatten zu befestigen, als Bürgermeister Sterz die Raumaufteilung erklärt: „Im Erdgeschoss werden das Einwohnermeldeamt, die Kasse und auch das Standesamt untergebracht sein. Alles recht kurzläufig.“ Denn das sind die häufigsten Anlaufstellen der Bürger. Oben werde dann die Bauverwaltung und die Geschäftsleitung einquartiert. Zusätzlich wird es einen großen Besprechungsraum geben. Im Keller befindet sich dann die Technik und das Archiv.

„Ganz besonders wichtig war dem Gemeinderat die integrierte Bibliothek, um das Rathaus attraktiv zu gestalten“, erzählt der Bürgermeister. Er kommt ins Schwärmen, als er die Idee dahinter beschreibt: „Man soll direkt von der Bibliothek aus nach draußen in die Natur kommen – in einen Lesegarten.“ Zwischen den Bäumen, die während der Bauarbeiten besonders geschützt werden, soll man dort zur Ruhe kommen können. Außerdem soll der Lesegarten mit der Außengastronomie verbunden werden, die im Erdgeschoss des Denkmals eröffnen soll. „Die Kinder können auf dem Spielplatz toben, während die Mutter mit einer Freundin einen großen Cappuccino genießt“, stellt sich der Rathauschef die Atmosphäre vor. „Wir bauen hier kein Haus, sondern eine Ortsmitte.“

Auch im Denkmal ist einiges für die Zukunft geplant. Im unteren Bereich soll ein Gastronomiebetrieb eröffnet werden – einen Pächter habe die Gemeinde schon im Auge, so Sterz. „Nachdem das vor der Waldbauernschule schon immer ein Gasthaus mit Pensionszimmern für Handelstreibende war, wollte der Gemeinderat auch jetzt wieder ein ansprechendes Angebot schaffen“, erzählt der Rathauschef. Das soll in Form eines Tagescafés umgesetzt werden, das auch für Schüler der FOS-BOS ansprechend ist, aber keine Konkurrenz zur Klosterschenke darstellt. „Es wird keinen Schweinsbraten geben, sondern kleinere Sachen“, kündigt Sterz an.

Im ersten Stock, den man bequem mit einem Aufzug erreichen wird, werden Räume für die Volkshochschule eingerichtet, in denen zukünftig Schulungen, Seminare und andere Veranstaltungen stattfinden sollen. „Durch die VHS ist hier dann auch abends was los.“ Und auch im Dachgeschoss rührt sich einiges, denn das wird zu einem großen Bürgersaal ausgebaut. Dort wird dann zum Beispiel der Gemeinderat tagen, aber auch Vereinsveranstaltungen sollen dort das Gemeindeleben bereichern. Und sogar für den Gewölbekeller hat Bürgermeister Sterz eine Verwendung im Kopf: „Eine Ausstellung wäre hier schön.“

Mittlerweile sind alle Aufträge an Bauunternehmen vergeben, so dass die Gemeindeverwaltung damit rechnet, das 14 Millionen teure Großprojekt bis zur zweiten Jahreshälfte 2023 fertigstellen zu können. Das soll dann mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.

PK