Jahrzehnte lang war er für die Geisenfelder Zeitung als Reporter und Fotograf im Einsatz, jetzt hat Vitus Hollweck seinen 95. Geburtstag gefeiert. Was man angesichts des immer noch nicht ganz ergrauten Haares und der geistigen Frische des Jubilars gar nicht glauben möchte.
Viele Jahrzehnte lang war der pensionierte Finanzbeamte – der eigentlich Lehrer werden sollte und Bäcker werden wollte – das Auge der Geisenfelder Zeitung. Noch mit 90 Jahren gehörte er für die GZ-Redaktion zu den ersten Adressen, wenn ein wirklich „gescheites“ Foto her musste.
Die Fotografie als große Leidenschaft
Weil es mit dem Laufen nicht mehr so gut funktioniert, hat sich der Vitus zwar mittlerweile von solchen Aufträgen zurückgezogen, doch das Fotografieren ist – neben früher dem Schach – immer noch die große Leidenschaft des gebürtigen Oberpfälzers. Über 300 Fotoapparate hat er bei Flohmarktbesuchen zusammengetragen, und in seinem Haus quellen zwei Zimmer fast über mit Bildern und Negativen.
Da ist die digitale Fotografie, an die er sich längst gewöhnt hat, natürlich ein Segen – schließlich bietet so ein Computer mit externer Festplatte ja Platz für viele, viele Bilder. Apropos Computer: Wie schnell es der 95-Jährige verinnerlicht hat, wie man die Fotos von der Vereinsversammlung bearbeitet oder wie man im Internet etwas findet, da kann sich so mancher 60-jährige junge Hüpfer eine Scheibe abschneiden.
Riesiger Fundus an alten Aufnahmen
Mit seiner Frau Irmi ist der Jubilar seit 1959 verheiratet – bis zur überaus seltenen Eisernen Hochzeit ist es also nicht mehr weit. Etwas mehr von ihm hat seine bessere Hälfte freilich erst wieder seit ein paar Jahren. Schließlich wusste viele Jahre lang nicht nur die Heimatzeitung seine Fotokünste und seinen riesigen Fundus an alten Aufnahmen zu schätzen. Ging es um Fotos etwa für Chroniken oder um Diavorträge, dann konnte der Vitus auch bei Anfragen etwa der Pfarrei nicht Nein sagen. Erste Adresse für Bilder, Berichte und Archivierungsarbeiten war der zweifache Vater, vierfache Opa – und seit neun Jahren auch Uropa – Jahrzehnte lang aber auch für viele Vereine wie etwa die Kolpingsfamilie, wo er seit 75 Jahren Mitglied ist, die Gartler, die TV-Schäffler oder die Stadt. Und so waren unter den vielen Gratulanten auch Diakon Nikolaus Lackermair, mehrere Vereinsvorsitzende wie etwa Harald Bruckmeier oder Udo Anders. Für die Stadt schaute nicht nur Bürgermeister Paul Weber vorbei, um Glückwünsche zu übermitteln, sondern auch Altbürgermeister Christian Staudter mit Frau Henriette.
kog
