Wolnzach
Bisher gibt es zwei Bewerberinnen: Wer wird die neue Hopfenkönigin?

Wahl am 16. August beim Hallertauer Volksfest in Wolnzach – Noch werden Meldungen angenommen

06.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:34 Uhr

Susanne Kaindl (links) kommt aus Mooshof im Siegelbezirk Au/Hallertau, Julia Eichstetter (rechts) kommt aus Steinbach im Siegelbezirk Mainburg. Fotos: privatprivat

Noch sechs Wochen, dann bekommt die Hallertau nach fast drei Jahren eine neue Hopfenkönigin. Julia Eichstetter (Siegelbezirk Mainburg) und Susanne Kaindl (Siegelbezirk Au/Hallertau) haben ihre Kandidatur fest angemeldet.

Dass dem heuer eine besondere Bedeutung zukommt, ist kein Wunder: Sowohl 2020 als auch 2021 konnte wegen Corona keine Nachfolgerin für die 2019 gewählte Theresa Hagl gekürt werden, die deshalb ihre Amtszeit gleich zwei Mal verlängerte. Für die Wahl am 16. August – wegen des Feiertags Mariä Himmelfahrt findet sie heuer ausnahmsweise erst am Volksfestdienstag statt – stehen bis dato zwei potenzielle Nachfolgerinnen in den Startlöchern: Julia Eichstetter (Siegelbezirk Mainburg) und Susanne Kaindl (Siegelbezirk Au/Hallertau) haben ihre Kandidatur fest angemeldet.

Damit ist der Hallertau zumindest ein Zweigestirn sicher. Was nicht heißt, dass man nicht noch auf weitere Bewerberinnen hofft. „Wir hätten natürlich schon gerne mehr als zwei Kandidatinnen“, sagt Erich Lehmair als Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands, der zusammen mit der Marktgemeinde Wolnzach Veranstalter der Wahl ist. Man hoffe schon, dass sich vielleicht noch die eine oder andere Pflanzerstochter bewirbt. Der Markt habe deshalb auch noch einmal die Bürgermeister aller Siegelgemeinden angeschrieben, damit diese die Werbetrommel rühren. Sollte es dennoch bei den zwei Aspirantinnen bleiben, gäbe es heuer ein Zweigestirn – was nichts Neues wäre: Bereits bei den vergangenen drei Wahlabenden – in den Jahren 2017, 2018 und 2019 – kandidierten jeweils nur zwei junge Frauen, so dass man sich damals schon von einem Dreigestirn, wie es bis dahin immer Tradition war, verabschieden musste.

Wahl heuer „etwas kompakter“

Egal ob zwei oder drei oder sogar mehr Kandidatinnen – der Hopfenpflanzerverband ist „zuallererst einmal froh“, dass in diesem Sommer überhaupt wieder auf dem Volksfest gewählt werden kann. Man sei Theresa Hagl sehr dankbar, dass sie die Hallertau nicht hat hängen lassen und ganze drei Jahre lang im Amt war. Die Wahl ihrer Nachfolgerin soll laut Lehmair so ablaufen, wie es das Publikum gewohnt ist; größere Änderungen seien nicht geplant. Mit einer kleinen Ausnahme: Weil es bekanntlich neue Auflagen zum Lärmschutz für das Volksfest gibt, müsse alles „etwas kompakter“ organisiert werden. Sprich: Ausschank- und Musikschluss ist bereits um 22.30 Uhr – bis dahin muss die Wahl gelaufen sein. Abgesehen davon hoffe man natürlich, dass bis zum Veranstaltungstag keine neuen Corona-Auflagen kommen.

„Die Königin gibt dem Hallertauer Hopfen ein Gesicht“

Dass der Hallertauer Hopfenkönigin nach wie vor eine wichtige Bedeutung zukommt, das steht für den Pflanzerverband außer Frage. „Sie ist eine wichtige Botschafterin für den Hallertauer Hopfen“, betont Lehmair. Sie transportiere nicht nur Fakten, sondern auch positive Emotionen rund um die Hallertau, den Hopfen und das Bier. Das könne er persönlich immer wieder bei Veranstaltungen feststellen, die durch die Anwesenheit der Hopfenkönigin oder ihrer Vertreterin spürbar aufgewertet werden. „Die Königin gibt dem Hallertauer Hopfen ein Gesicht.“ In Zeiten „von Influencer und Co.“ sei das wichtiger denn je, davon ist Lehmair überzeugt.

Bewerberinnen für das Amt der Hopfenkönigin – sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und aus einem Pflanzerbetrieb kommen – können sich im Wolnzacher Rathaus anmelden. Am 18. Juli um 18.30 Uhr hält der Pflanzerverband außerdem einen Informationsabend für alle Interessentinnen; an diesem können auch diejenigen teilnehmen, die vielleicht jetzt schon über eine Kandidatur in den kommenden Jahren nachdenken.

Die Kandidatinnen

Susanne Kaindl kommt aus dem Siegelbezirk Au/Hallertau: aus Mooshof bei Abens, wo ihre Familie eine Landwirtschaft mit Haupterwerb Hopfen betreibt. Die 23-Jährige studiert in Weihenstephan Agrarwissenschaften, ist bereits im sechsten Semester und schreibt im Moment ihre Bachelorarbeit. Nebenbei ist sie schon seit mehreren Jahren als Aushilfe in Hüll bei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) tätig.

„Für mich war es schon von Kind an mein Traum, mich als Kandidatin für die Hopfenkönigin zur Wahl zu stellen“, sagt sie. Jetzt passt nicht nur vom Studium her der Zeitpunkt gut, sondern sie fühlt sich durch ihre Erfahrungen in der Landwirtschaft auch „reif genug“ für dieses Amt. Deshalb habe sie sich entschieden, heuer anzutreten. Noch dazu, weil die Wahl „wieder live“ und „samt dem beliebten Volksfest“ stattfindet.

Als Hopfenkönigin möchte sie „den Menschen, die nicht so viel mit Hopfen am Hut haben, überbringen, dass Hopfen wirklich das grüne Gold der Hallertau ist“.

Julia Eichstetter kommt aus Steinbach und damit aus dem Siegelbezirk Mainburg. Sie stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem ihre Eltern hauptsächlich Hopfenbau, aber auch Ackerbau betreiben.

Nachdem die 18-Jährige gerade erst die Schule abgeschlossen hat - seit kurzem hat sie ihr Abiturzeugnis in der Tasche - geht es für sie bald schon weiter mit dem Lernen: Sie wird Landwirtschaft in Weihenstephan studieren. Warum sie Hallertauer Hopfenkönigin werden will? „Es war schon immer ein großer Traum von mir, den Hopfen vertreten zu können“, sagt sie. In dem Königinnenamt sieht sie eine gute Chance, ihre eigene Freude am Hopfen und der Hallertau mit anderen Menschen teilen zu können, ganz unabhängig von deren Alter oder Herkunft.

Abgesehen davon schmeckt ihr auch das Endprodukt hervorragend, wie sie sehr gerne zugibt: Zu einem „guadn Bier“ könne sie jedenfalls nicht Nein sagen.

WZ