Beilngries
Zehn (nicht ganz ernst gemeinte) Schlagzeilen-Prognosen für das Jahr 2023

Vom archäologischen Fund „Beili“ bis zum Parteiwechsel des Bürgermeisters

31.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:30 Uhr

Viel Freude mit den nicht ganz ernst gemeinten Jahres-Prognosen sowie ein glückliches und gesundes Jahr 2023 wünscht unsere Zeitung allen Lesern. Foto: F. Rieger

Zum Jahreswechsel sind auch mal ein kleiner Spaß und eine Prise Ironie erlaubt – und deshalb präsentiert unsere Zeitung zehn Prognosen für das Jahr 2023, die so vermutlich eher nicht eintreffen werden. Aber: Sag niemals nie...

1. Große Kehrtwende im Stadtrat: Nachdem ein anderes Fachbüro die Berechnungen zur Irfersdorfer Kläranlage noch einmal überprüft hat, ist ein Anschluss an die Beilngrieser Abwasseranlage plötzlich vom Tisch. Stattdessen wird beschlossen, dass nun jedes Dorf seine eigene Kläranlage erhält. Die Bürger sind begeistert, das mit dem Solidarsystem war ja eh nicht das Gelbe vom Ei.

2. Zwei Skaterplätze und eine Pumptrack-Anlage – das erscheint dem Stadtrat für eine Stadt wie Beilngries doch etwas popelig. Und so bringt man ein weiteres Projekt für die Jugend auf den Weg: Die Stadt baut ein Erlebniszentrum mit Kinosaal, Escape-Room und vielem mehr. Kosten: 6,5 Millionen Euro. „Aber es gibt eine üppige Förderung.“

3. Sensationsfund an der Volksfestplatz-Baustelle: Die Archäologen buddeln und buddeln, bis sie neben der 2387. feinen Erd-Schattierung schließlich auf ein Skelett stoßen. Ein altes Skelett. Ein uraltes Skelett. Und bestens erhalten. Mit ganz besonderen Merkmalen. Die Fachwelt ist begeistert, die internationale Presse spricht liebevoll vom „Beili“. Das erste Volksfest auf dem neuen Areal verschiebt sich bis ins Jahr 2028.

4. Stichwort Volksfest: Als die Beilngrieser feiern, marschiert plötzlich ein Mann im Anzug und mit einem Stapel Papiere auf die Bühne. Er komme vom Guinnessbuch der Rekorde, erklärt er den verdutzten Stadtvertretern, und er sei hier, um eine Urkunde zu überreichen. Man habe sich beeilt und die Prüfung des Beilngrieser Trachtenweltrekord-Versuchs (im Jahre 2016) extra schnell abgeschlossen. Die frohe Botschaft: Beilngries ist nun ganz offiziell Weltrekord-Stadt. Darauf ein Prosit!

5. Der bayerische Bauminister Christian Bernreiter (CSU) und Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, kündigen einen gemeinsamen Besuch in Beilngries an. Was könnte das zu bedeuten haben? Im Vokabular des Bundeskanzlers verkünden sie einen „Doppel-Wumms“ für das Beilngrieser Straßennetz. Sowohl der zweite Bauabschnitt der Umgehungsstraße als auch die Tunnellösung durch den Arzberg sind in trockenen Tüchern und werden nun zügig umgesetzt.

6. Der Triathlon ist Geschichte, aber es gibt direkt eine Nachfolge-Veranstaltung. Die Aufgabe für die „Athleten“ besteht darin, möglichst schnell eine Stempelkarte mit zehn Einkäufen in der Beilngrieser Altstadt vollzubekommen. Die hiesige Geschäftswelt hat keine Einwände – und der Samstag als Veranstaltungstag ist überhaupt kein Problem mehr.

7. Der Stadtrat beschäftigt sich noch einmal mit dem Franziskus-Altbau. Ein Investor plant, diesen umzubauen und Wohnungen in hochpreisiger Kategorie anzubieten. Der Stadtrat ist verzückt, „davon können wir in Beilngries gar nicht genug haben“. Ein Abriss des Altbaus ist vom Tisch. Und damit sich bei Regens Wagner niemand über diesen Sinneswandel wundert, beschließt man auch direkt noch, eine Fläche zum Wohnbau für Menschen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen – irgendwie, irgendwo, irgendwann.

8. Die Deutsche Glasfaser und Inexio lernen dank der Probleme in Kottingwörth so viel über die Richtfunk-Versorgung, dass sie schließlich eine neue Technologie entwickeln, die weltweit zum Renner wird. Als Dankeschön erhalten alle Kottingwörther auf Lebzeiten kostenfreies Internet.

9. Bürger aus dem Westen der Stadt haben die „Bewerbung“ eingereicht und so wird Beilngries nun ganz offiziell als „Luftkurort“ eingestuft. Einen solch feinen Duft wie rund um das Gewerbegebiet gibt es schließlich nirgendwo anders.

10. Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) hat es satt, ständig gegen eine Mehrheit im Stadtrat anarbeiten zu müssen – und so entscheidet er sich, ein zweites Mal die Partei zu wechseln. Die CSU-Vorsitzende Pauline Hirschberger verkündet bei der Jahresversammlung der Christsozialen den großen kommunalpolitischen Coup: „Der Helmut ist jetzt einer von uns.“