Wettstetten
„Wir stehen stabiler da als erwartet“

Bürgermeister Risch kommentiert den Haushalt der Gemeinde Wettstetten mit rund 18,5 Millionen Euro

31.07.2023 | Stand 13.09.2023, 2:17 Uhr

Die Restzahlung für den neuen Hort und die Sanierung der Altbaufassade der Grundschule Wettstetten sind große Posten im Haushalt 2023 der Gemeinde Wettstetten. Foto: Gülich

Von Anne Gülich

Wettstetten – In seiner jüngsten Sitzung hat der Wettstettener Gemeinderat den Haushalt 2023 mit einem Umfang von rund 18,5 Millionen Euro beschlossen. Davon fallen knapp 11,5 Millionen auf den Verwaltungs- und gut 7 Millionen auf den Vermögensetat. Die Hauptausgaben liegen im laufenden Jahr bei 2,1 Millionen Restzahlung für das neue Hortgebäude, 790000 Euro für die Wasserversorgung, 650000 Euro für die Feuerwehr (unter anderem zum Erwerb eines Grundstücks für ein neues Feuerwehrhaus) sowie 630000 Euro als Teilzahlung für den Kauf von drei Wohnungen im neuen Seniorenzentrum an der Rackertshofener Straße.

„Wir stehen stabiler da, als wir das letztes Jahr erwartet haben“, fasste Bürgermeister Gerd Risch (FW) die Haushaltslage zusammen. In der Finanzplanung für die kommenden Jahre schlagen vor allem die Schulfassaden- und Schulhof-Sanierung zu Buche sowie die energetische Sanierung und die Erweiterung der Mehrzweckhalle, die nach derzeitigem Stand für die Jahre 2026bis 2028 geplant sind.

Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt in Wettstetten aktuell 304 Euro – bei fallender Tendenz. Erst für das Jahr 2026 ist wegen der Mehrzweckhalle die Aufnahme neuer Schulden angedacht.

Ein Projekt, das nach dem Beschluss des Gemeinderats nun in die konkrete Planungsphase eintritt, ist der seit längerem überlegte, aber nun von Gerd Risch mittels eines Bürgermeisterantrags beantragte ökologische Ausbau des Manterinbachs an zwei Stellen im Gemeindegebiet: hinter der evangelischen Kirche und am Feuergalgen 1.

„Das Renaturierungskonzept für den Manterinbach von 2017 stellt fest, dass das Ausuferungsvermögen des Bachs stark beeinträchtigt ist“, erläuterte Risch die Vorgeschichte seines Anliegens. Eine Verbesserung solle durch Maßnahmen wie zum Beispiel die Abflachung der Ufer, das Ausheben eines zukünftigen Gewässerbetts und die Entwicklung standorttypische Gewässer- und Ufervegetation erreicht werden. Ziel sei auch eine Erhöhung des Erlebniswerts entlang des Manterinbachs durch das Ausformen eines naturnahen Bachbetts. Das Projekt werde vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt mit bis zu 90 Prozent der Kosten gefördert, Planungskosten können mit 15 Prozent und Maßnahmen, die dazu dienen, den ökologischen Ausbau für die Allgemeinheit erlebbar zu machen, mit bis zu 30 Prozent bezuschusst werden.

„Die konkrete Konzeption muss natürlich die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen“, sagte der Bürgermeister. Er präsentierte einige eigene Ideen-Skizzen, die bereits die Zustimmung des Wasserwirtschaftsamts gefunden hätten, wie er betonte. Gemeinderat Michael Knöpfle (SPD) freute sich, „dass beim Thema Manterinbach was weitergeht“. Thomas Schlamp von der BWG fragte nach der Pflege des Areals, nachdem das neu angelegte Erholungsgebiet am Schulmeyr-Weiher bereits verwildere.

Der Gemeinderat beschloss schließlich die Beauftragung eines Landschaftsplanungsbüros für die weiteren Planungen mit zwei Gegenstimmen. Eine Aufnahme des Vorhabens ins Förderprogramm 2024 durch das Wasserwirtschaftsamt sei angestrebt; die Genehmigungsplanung solle bis zum Frühjahr 2024 erfolgen, um eine Umsetzung im Sommer/Herbst 2024 zu ermöglichen, so der Rathauschef.

Die beiden Wettstettener Schützenvereine Einigkeit und Lohengrin erhalten zur Sanierung des 30 Jahre alten Schützenheims in der Mehrzweckhalle von der Gemeinde einen Zuschuss in der Höhe von 10000 Euro. Bei einer Regelüberprüfung im vergangenen November war festgestellt worden, dass der Schießstand nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Erneuert werden sollen nun sowohl die Schießbrüstung als auch die Lichtanlage.Ferner soll im Zuge der Sanierung die gesamte Schießstandtechnik auf elektronisch auswertende Schießstände umgerüstet werden.

Laut aktuellen Angeboten belaufen sich die Gesamtkosten für das Projekt auf rund 67000 Euro. Dass die Schützenvereine bisher noch nie einen Zuschuss von der Gemeinde erhalten haben, sich in die örtliche Jugendarbeit einbringen und „immer zur Stelle sind, wenn es was zu tun gibt“, so die Meinung mehrerer Gemeinderäte, floss positiv in die Festlegung des Betrags ein.

DK