Beilngries
Weihnachts-Predigt des Beilngrieser Stadtpfarrers: Botschaft des Vertrauens anstelle von Negativ-Schlagzeilen

„Müssen wir uns Tag für die Tag die Negativ-Schlagzeilen um die Ohren schlagen lassen?“

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:47 Uhr

Der Beilngrieser Stadtpfarrer Josef Funk hat die Bedeutung der Weihnachts-Botschaft für die Herausforderungen in der aktuellen Zeit erläutert. Foto: Adam (Archiv)

Beilngries – „Bad news are good news – nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.“ Diesen Eindruck könne man gewinnen, wenn man die Medien verfolgt, sagte der katholische Stadtpfarrer und Domkapitular Josef Funk bei seiner Predigt an Heiligabend in der Beilngrieser Pfarrkirche St. Walburga. Aber sei diese Herangehensweise des Journalismus wirklich richtig, stellte der Geistliche als Frage in den Raum. „Müssen wir uns Tag für die Tag die Negativ-Schlagzeilen um die Ohren schlagen lassen?“

Energiekrise, Medikamenten-Engpass, fehlende Arbeitskräfte, steigende Lebenshaltungskosten und Inflation, „die Bedrohung der Demokratie durch Reichsbürger und fatale Ideologie-Fantastereien eines Größenwahnsinnigen im Kreml“ und vieles mehr – all das seien schwerwiegende Herausforderungen und Nöte dieser Zeit. Doch es helfe den Menschen nicht, wenn all das permanent mit „theatralischen Auswüchsen“ in Negativ-Schlagzeilen verpackt werde, betonte Funk.

„Ein sicherer Garant für bad news“ sei aktuell „leider“ auch die Kirche – und dies werde in den Medien scheinbar genüsslich zelebriert, wenn ausgerechnet an Heiligabend ganz groß von einer „Austrittswelle“ mit „Rekordwerten“ berichtet werde.

Er sei aber davon überzeugt, dass niemand in einen Weihnachtsgottesdienst komme, um sich noch weitere Negativ-Schlagzeilen abzuholen, so der Stadtpfarrer. Vielmehr sei es die Aufgabe der Kirche, „die Menschen aufzurichten“ – und zwar „aus innerem Antrieb und aus persönlicher Gewissheit als Zeugnisgeben von Etwas, ohne dem wir nicht leben können“.

Denn das, was an Weihnachten gefeiert werde, habe auch heute noch das Potenzial, „die gesamte Welt und die ganze Menschheit zu ändern“: Gott habe sich in der Geburt Jesu den Menschen in einer Form zugewandt, „die der Schlüssel ist zur Lösung der Probleme und der Befreiung des Menschen aus dem Schlamassel unserer Welt“. Dies gelinge der Menschheit nicht alleine, sondern nur durch das Eingreifen von Gott. Durch das Vertrauen auf dessen Unterstützung würden die Schwierigkeiten nicht einfach verschwinden. „Aber die Herangehensweise und die Einstellung dazu werden eine andere sein.“

rgf