Jugendtreff im Pfarrsaal
Vertreter der Gemeinde und der Kirche einigen sich – Kindergartengebühren steigen leicht

18.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:07 Uhr

Als Jugendtreff wird jetzt der Pfarrsaal in Stammham genutzt. Treffpunkt ist immer dienstags. Foto: Gerstmayer

Die Gemeinde Stammham verfügt jetzt über einen Jugendtreff. Bürgermeisterin Maria Weber (CSU) gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt, die Gemeinde Stammham und das Pfarramt St. Stephanus hätten einen entsprechenden Raumnutzungsvertrag für die wöchentliche Nutzung des Pfarrsaals geschlossen.

Unterzeichnet haben diesen Vertrag Bürgermeisterin Maria Weber, Pfarrer Marek Kosinski und Daniel Huber (SPD), der Jugendbeauftragte der Gemeinde. Der Jugendtreffpunkt ist ab sofort dienstags von 17.30 bis 21 Uhr geöffnet. Die Gemeinde zahlt laut Rathauschefin eine monatliche Miete von 100 Euro.

Gebühren liegen unter dem Durchschnitt

Im Vergleich mit den Kindertageseinrichtungen der umliegenden Gemeinden liegt Stammham bei den Gebühren am unteren Ende. Dies sagte Juliane Port von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl und Partner bei der Gemeinderatssitzung. Sie stellte das Modell einer Kostendeckung in Höhe von 25 Prozent vor. Dadurch steigen die Gebühren leicht. Bei 30 Stunden wöchentlicher Belegung waren es bislang 95 Euro, künftig werden es rund 116 Euro für Kinder über drei Jahren sein. Eltern bekommen dafür einen Zuschuss von Freistaat Bayern.

Kostenpunkt rund 500000 Euro



Ein „schwieriges Thema“ nannte Klaus Beller von der Abwasserbeseitigungsgruppe Ingolstadt Nord die Kanalanschlussmöglichkeiten im Baugebiet „Füllerstadel“. Die Gemeinde möchte dort die Asphaltierungsarbeiten abschließen. Laut Beller sollte der vorhandene Kanal ausgetauscht sein, um für die Auswirkungen eines 100-jährigen Regens gewappnet zu sein. Die Frage sei, wer die Kosten trägt. Die Rede ist von 500000 Euro. Beller empfahl, bis zur Klärung durch einen Rechtsanwalt einen zweiten Kanal zu verlegen. Martin Lackner (UW) meinte, die Gemeinde solle rasch handeln und nicht den Gerichtsentscheid abwarten.

Die Bürger von Westerhofen haben es längst bemerkt: Die Läutemaschine der Kirche St. Martin ist defekt und muss erneuert werden. Das Angebot der Georg Rauscher Funkuhren GmbH beläuft sich auf rund 3385 Euro. Der Gemeinderat beschloss, dies mit 20 Prozent zu bezuschussen. Während den Gemeinderäten diese Entscheidung leicht fiel, gab es beim nächsten Antrag des Katholischen Pfarramtes St. Stephanus längere Diskussionen.

Orgel in Appertshofener Kirche ist defekt

Die König-Orgel in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Appertshofen sei defekt und müsse saniert werden. Es sei von Kosten in Höhe von 22163 Euro auszugehen. Von einem „einmaligen, kulturhistorisch bedeutsamen Objekt“ sprach Konrad Lins (CSU). Zweiter Bürgermeister Wolfgang Köcher (SPD) sagte, das Pfarramt hätte den Zuschussantrag vor Baubeginn stellen müssen. Die Förderrichtlinien seien nicht eingehalten worden. Jürgen Bauer (Grüne) meinte, alle Antragsteller müssten die Regeln einhalten, auch die Kirche. Da keine Einigung zu erzielen war, vertagte der Gemeinderat das Thema. Bürgermeisterin Weber gab bekannt, dass sich die Kosten des Hauses der Kinder weiter leicht erhöhen. Für das Liefern und Setzen einer Baumhülse (Maibaum) seien rund 3600 Euro Kosten entstanden. Zudem sei beim Flexen im Dezember eine Glasscheibe beschädigt worden. Die Kosten beliefen sich auf rund 1900 Euro. Mehrere Gemeinderäte äußerten sich, ob nicht die Haftpflichtversicherung des betroffenen Handwerksbetriebs einspringe. Das müsse zunächst geprüft werden.

Bewerbungsfrist bis 31. Juli



Ebenfalls keine Einigung konnte im Baugebiet „Westlich Tannenweg“ erzielt werden. Ein künftiger Bauherr möchte nämlich nur die Hälfte eines Grundstücks kaufen. Er findet, die zu veräußernde Fläche sei relativ groß und für seine Doppelhaushälfte würde das geteilte Grundstück auch reichen. Der Gemeinderat schob diese Anfrage kurzerhand in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Für die beiden gemeindlichen Grundstücke gilt noch eine Bewerbungsfrist bis 31. Juli.

Bürgermeisterin Weber berichtete abschließend, in Sachen Mängelbeseitigung bei der Deutschen Glasfaser sei „noch nichts passiert“. Allerdings sei eine Gewährleistungsverlängerung möglich. Hinsichtlich der Dauer konnte sie keine Aussage machen. Um weitere offene Punkte mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser zu klären, solle es in Kürze eine Videoschaltung mit dem zweiten Bürgermeister Köcher geben.