Klinikbau in Simbabwe
Verein Caring Hands sucht Förderer und ehrenamtliche Helfer

29.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:41 Uhr
Elena Ostermeier

Spenden haben es ermöglicht: Der vierjährige Auspicious erhält von Dr. Tafadzwa Chitimera einen Rollstuhl. Links steht seine Mutter, die den Buben seit seiner Geburt auf dem Rücken getragen hat. Foto: Caring Hands

Wer wie Benedikt Zinger die Gesundheitsversorgung in einem afrikanischen Land von Deutschland aus verbessern möchte, braucht zumindest drei Dinge: eine Vision, Unterstützer sowie einen langen Atem. Die Vision hat der heute 32-Jährige seit 2017: Er möchte in Simbabwe eine Klinik bauen, um den Ärmsten zu helfen.

Der ehemalige Rebdorf-Schüler macht in Neuburg eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet zunächst mehrere Jahre an den Kreiskliniken in Eichstätt und Kösching. Danach hospitiert er drei Wochen an einer Klinik der Maria-Ward-Schwestern in Chishawasha (Simbabwe) und erlebt, wie ein Neugeborenes stirbt, weil es an Sauerstoff und Antibiotika mangelt. Sein Entschluss steht fest: „Ich möchte dort etwas aufbauen, wo direkte Hilfe nötig und wirksam ist.“ Zinger findet bald Gleichgesinnte in der Region Eichstätt/Ingolstadt wie Magdalena Ernhofer oder Silke Hirschinger, die ebenfalls im Gesundheitsbereich arbeiten.

Als gemeinnützig anerkannt

Zusammen mit weiteren Mitstreitern gründen sie den Verein Caring Hands, der seit Juli 2019 als gemeinnützig anerkannt ist. Von der Uniklinik Regensburg, wo Zinger seit 2018 tätig ist, schließt sich auch der Arzt Michael Westner dem Verein an. Ziel ist der Bau einer Klinik in Simbabwe, die von lokalen Ärzten und Pflegenden betrieben werden soll, um eine medizinische Grundversorgung gewährleisten zu können.

Anfangs macht das Projekt schnell Fortschritte: Mit Luxmore Mugadza findet sich ein Kooperationspartner in Simbabwe, der einen festen Job in der Verwaltung hat und das Projekt ehrenamtlich betreut. In Epworth, einem Vorort der Hauptstadt Harare, kann Zinger eine Fläche für den beabsichtigten Klinikbau erwerben; rund 4100 Quadratmeter für etwa 5400 Euro. Epworth hat etwa 170000 Einwohner und ist eine der ärmsten und am schnellsten wachsenden Siedlungen. Die Lebens- und Wohnbedingungen sind miserabel, die Häuser bestehen oft nur aus Brettern mit Plastikplanen.

Rückschlag durch Corona-Pandemie

Doch dann kommt die Corona-Pandemie und Benedikt Zinger kann einige Monate nicht mehr in Epworth sein. Als die Einreise wieder möglich ist, haben sich auf dem vereinseigenen Gelände zahlreiche Bewohner in notdürftigen Hütten angesiedelt. Eine Umsiedlung ist nicht mehr möglich, und so muss der junge Verein nach einem neuen Standort Ausschau halten. Mit Hilfe des Koordinators Luxmore Mugadza kann in der Stadt Bindura (Ortsteil Manhenga) ein Gebäude angemietet werden. Im Oktober 2022 wird die Klinik eröffnet, die eigentlich eine Praxis mit ambulanter Behandlung ist.

Arzt arbeitet kostenlos für den Verein

Dort arbeitet der Arzt Dr. Tafadzwa Chitimera kostenlos für den Verein. An drei Tagen in der Woche verdient er seinen Lebensunterhalt in einem Regierungskrankenhaus in Harare. Unterstützung erhält er durch Krankenpflegehelfer mit sechsmonatiger Ausbildung, die leichte Behandlungen wie Verbandswechsel und Messungen durchführen. Die Regierung von Simbabwe importiert die benötigten, oft überteuerten Medikamente aus Südafrika, Indien, China und Europa und verteilt sie an die Apotheken im ganzen Land.

Verein Caring Hands finanziert Behandlung und Medikamente

Wenn sich die Patienten eine Behandlung nicht leisten können, springt der Verein ein. Die Versorgung einer Patientin mit Blutdrucksenkern kostet etwa 24 Euro im Monat. Weihnachten 2022 finanzierte Caring Hands einen Rollstuhl für den vierjährigen Auspicious, der bis dahin stets von seiner Mutter auf dem Rücken getragen wurde. Seit März gibt es nun eine Neuerung, auf die Benedikt Zinger sehr stolz ist: „Die Patienten können jetzt auch mit Tieren bezahlen.“ Eine Krankenversicherung haben nur sehr wenige Menschen in Simbabwe.

Es fehlt an Geld, Sachmitteln und weitere Helfer

Sein großes Ziel hat der Verein jedoch nicht aus den Augen verloren: den Bau einer eigenen Klinik mit einem breiten Behandlungsangebot und eigener Apotheke. Ein Grundstück mit 20000 Quadratmetern ist bereits gesichert. Am dringendsten sind aber finanzielle Mittel durch Geldspenden gefragt: „Einige regelmäßige Spender mit 25 bis 50 Euro pro Monat würden dem Verein schon riesig helfen.“ Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto des Vereins bei der Sparkasse Regensburg tun: IBAN DE65 7505 0000 0027 1900 65; Verwendungszweck: „Simbabwe“. Bei Angabe des Namens und der Adresse wird eine Spendenquittung ausgestellt. Auch Materialspenden sind möglich. Freiwillige, die mit nach Simbabwe kommen oder ehrenamtlich die Internetpräsenz des Vereins übernehmen möchten, sind ebenfalls dringend gesucht. Für Fragen steht Benedikt Zinger unter Telefon (0176) 45 62 08 82 oder E-Mail caringhands.simbabwe@ gmail.com bereit.