Ab Wintersemester 2023/24
Uni in Eichstätt: 45 Master-Studienplätze für Psychotherapeuten

Die KU geht doch nicht leer aus

08.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:06 Uhr

Im Mai demonstrierten Studenten für mehr Master-Plätze für Psychotherapeuten. Jetzt gibt es sie – auch an der KU. Rechts Präsidentin Gabriele Gien im Gespräch mit den Studenten. Foto: Schönach

Bayernweit sollen ab dem Wintersemester 2023/24 insgesamt 360 neue Masterstudienplätze für Klinische Psychologie und Psychotherapie eingerichtet werden. 45 von ihnen werden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt verortet. Zunächst hätte es im Freistaat nur 75 geben sollen – und an der KU keinen.



Demonstranten: „Große Zukunftsängste“

Bei einem Besuch von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) im Mai demonstrierten Studenten gegen diese eklatante Lücke im System. Die Psychotherapeutenkammer hatte bereits davor den Bedarf auf 350 Plätze taxiert. Die Teilnehmer der Demo befürchteten eine Verschärfung des Mangels an Therapeuten. Ihre Sprecherin Nike Schuster hatte am Rande damals gegenüber unserer Zeitung gesagt: „Wir haben große Zukunftsängste.“ Noch an jenem Abend Mitte Mai gab es ein Gespräch zwischen dem Minister und KU-Präsidentin Gabriele Gien.

„Große Herausforderung“

Damals wurde in Aussicht gestellt, dass an der Eichstätter Alma Mater 15 Masterstudienplätze in dem Fachgebiet angeboten werden sollen. Nun also 30 mehr, worüber sich Gien auf Anfrage dankbar zeigte: „Wir sind sehr froh über diese pragmatische und vor allem weitsichtige Sichtweise des Wissenschaftsministers und auch darüber, dass die KU nun berücksichtigt wird.“ Blume lasse sich auf Diskussionen ein und handle dann entsprechend. Man werde nach dem Start „so schnell wie möglich“ auf 45 Plätze an der KU hochfahren, so Gien. Allerdings: „Die Herausforderung ist groß, weil wir das Traumazentrum in Ingolstadt ausbauen müssen und die Praktikumsplätze benötigen.“

Minister Blume erklärte nach einem Runden Tisch vergangene Woche: „Wir hören die Anliegen unserer Studierenden und suchen gemeinsam nach einer Antwort auf die Herausforderungen, vor die uns der Bund mit seiner Reform gestellt hat.“ Denn: Nach einer Ausbildungsreform bei den Psychotherapeuten müssen Studierende zunächst einen eigens zugeschnittenen Masterstudiengang durchlaufen. Blume übte daher deutliche Kritik am Bund: „Er lässt hier einmal mehr die Länder mit der Umsetzung alleine, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht.“ Blumes Kabinettskollege Klaus Holetschek (CSU) begrüßte die Einigung auf die Studienplätze bayernweit: „Damit ist eine wichtige Weiche gestellt, dass es in Zukunft genügend Plätze geben wird.“

Bayernweit 360 neue Masterstudienplätze

Neben der KU mit 45 Plätzen werden künftig an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg jeweils 75, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Uni in Regensburg jeweils 45 angeboten. Laut einer Sprecherin des Wissenschaftsministeriums ist die Ressourcenausstattung durch „gemeinsame Anstrengung des Freistaates und der Universitäten gesichert“.

EK