Kein Plastik in die Biotonne
Umwelttipp des Landkreises Eichstätt: Statt kompostierbarer Beutel lieber Zeitungspapier

04.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:07 Uhr

Vermeintlich kompostierbare Plastikbeutel sind nichts für die Biotonne. Foto: Preis

Hochsommerliche Temperaturen beschleunigen die Zersetzung der organischen Abfälle in der Biotonne – die Folgen kennt jeder Tonnenbesitzer: Gerüche machen sich breit. Der Landkreis Eichstätt gibt Tipps.

Kompostierbare Plastiktüten klingen wie die Lösung schlechthin für den Biomüll: Laut Beschreibung sind sie biologisch abbaubar und sorgen dafür, dass es in der Biotonne nicht zu feucht wird oder zu stinken anfängt. Es klingt perfekt, doch leider gibt es einen Haken: Die sogenannten Biomüllbeutel gehören nicht in die Biotonne. Um Gestank und zu viel Feuchtigkeit in der Tonne zu vermeiden, hat das Landratsamt einige Tipps parat.

Hochsommerliche Temperaturen beschleunigen die Zersetzung der organischen Abfälle in der Biotonne – die Folgen kennt jeder Tonnenbesitzer: Gerüche machen sich breit. Das Zusammenspiel von Wärme und Feuchtigkeit ist die Ursache dafür – und womöglich auch für Ungeziefer. Um das zu verhindern, sollte laut Evi Geyer vom Fachbereich Abfallwirtschaft im Landratsamt Eichstätt die anfallende Flüssigkeit gebunden werden. Das fängt schon in der Küche an:

Gilt auch für Bioabfallbeutel

Hilfreich ist es, den jeweiligen Vorsortierbehälter mit Zeitungspapier auszulegen, geschlossen zu halten und regelmäßig zu entleeren, damit sich nicht bereits im Haus Fliegen ansammeln. Bei feuchten Küchenabfällen und Speiseresten ist es zu empfehlen, die Abfälle abtropfen zu lassen und in Zeitungspapier einzuwickeln. Zudem sollte der Boden der Biotonne mit Zeitungspapier ausgelegt werden, um die Flüssigkeit zu binden. Plastik oder kompostierbare Plastiktüten sind dabei ausdrücklich nicht erlaubt. Sie gefährden den gesamten Kompostierungsprozess, da sie nur sehr langsam oder aber nicht vollständig vergären. „Gefüllte Plastiksäcke in der Biotonne sind leider ein Dauerthema“, wird Kathrin Haußner vom Fachbereich Abfallwirtschaft in der Pressemitteilung des Landratsamts zitiert. Zu den verbotenen Beuteln in der Biotonne gehören auch Bioabfallbeutel aus Maisstärke oder Zuckerrohrfaser, da auch hier die Zersetzung zu lange dauert oder nicht vollständig ist.

In der Bioabfallverordnung wurden erst die Grenzwerte für Fehlwürfe im Bioabfall erhöht. Das bedeutet, dass die Nutzer der Biotonne nach wie vor, aber jetzt besonders sorgfältig, darauf achten müssen, dass keine nicht-biologischen Abfälle in die Biotonne gelangen. Laut dem Landratsamt werden ab sofort verstärkt stichprobenartige Kontrollen durch die Müllwerker durchgeführt.

Reinigen mit Essigwasser und Natron

Besonders im Sommer sollte die Biotonne regelmäßig gesäubert werden. Dafür sind besonders im Sommer Essigwasser und Natron nützliche Helfer: Zum Vorbeugen vor Gerüchen sollte Essigwasser verwendet werden, damit die Ränder der Tonne sauber bleiben. Mit Haushaltsnatron kann einerseits die Biotonne gereinigt und von unangenehmen Gerüchen befreit werden. Außerdem gibt es im Baumarkt einige Mittel für die Hygiene in der Biotonne: Biotonnenpulver ist kompostierbar und biologisch abbaubar. Es überdeckt Gerüche von Küchenabfällen sowie Speiseresten und verhindert die Entstehung von Schimmelpilzen. Auch Kalk ist ein geeignetes Mittel zur Vorbeugung von Ungeziefer in der Tonne. Generell sollte die Biotonne vor Sonne und Witterung geschützt werden und an einem möglichst kühlen und schattigen Platz stehen. Weitere Infos gibt es auch in der Abfallfibel des Landkreises, die auf der Homepage des Landratsamts abzurufen ist.

EK