Alter Faschings-Brauch
Traditionelles „Ausspielen“ in Wolfsbuch kommt bei den Zuschauern gut an

21.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:29 Uhr

Eine Gruppe junger Leute avancierte in Wolfsbuch am Rosenmontag wieder zu talentierten „Ausspielern“. Foto: Patzelt

Eine uralte Tradition ist in Wolfsbuch das Ausspielen am Rosenmontag. Bereits für die 1960er Jahre ist in alten Unterlagen von einem „Derblecken der Dorfbewohner“ auf einer rollenden Theaterbühne die Rede. Ein alter Traktor zieht dabei zwei Wagen, auf denen die Aufführungen der Dorfjugend stattfinden.

„Früher hat der Krack (Josef Höflmeier) seinen alten Lanz angefeuert und dann eingespannt“, erinnert sich ein Dorfbewohner zurück.

Auch heuer wurde den Wolfsbuchern in heiterer Art und Weise der Spiegel vorgehalten und so einige „Unannehmlichkeiten“ kamen auf den Tisch. Beim Wirtshausgespräch ging es um komische Schwammerl, ein ausgeliehenes Buch, bei dem versehentlich die Seiten herausgerissen wurden, einen Automaten, der „völlig unberechtigt“ die EC-Karte einzog, eine Walze, die sich mitten in der Kreuzung selbstständig machte, eine Löschaktion mit einer Gießkanne und um völlig misslungene Malerarbeiten.

Ein Bayern-Fan merkte erst an der Allianz-Arena beim näheren Betrachten der Eintrittskarten, dass das Spiel nicht in München, sondern in Leipzig stattfindet. Drei vermeintliche Wallfahrer entpuppten sich als „Übriggebliebene“ von der Johannisfeier. Und natürlich kam auch der Maibaumklau der Wolfsbucher Landjugend zur Sprache.

Eine Gruppe Jugendlicher merkte erst im Kino, dass sie einen falschen Film besuchen, bei einer Feuerwehrübung lief alles anders als normal – und der beliebte Radlertreff musste auf Mittwoch verlegt werden, da die meisten Gaststätten am Dienstag ihren Ruhetag haben.

Die gelungenen Aufführungen der talentierten Laienschauspieler wurden von den vielen Zuschauern, die die Straße säumten, mit reichlich Applaus honoriert.