Taekwondo
Spanish Open in La Nucia: Pförringerin Brandl trotz Medaille „ein bisschen enttäuscht“

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 10:39 Uhr

Die Bronze-Medaille in der Hand: Bei den Spanish Open am Wochenende hat Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl gut abgeschnitten. Foto: privat

Am Montagabend steigt Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl enttäuscht in den Flieger. Für eine Goldmedaille hat es bei den diesjährigen Spanish Open, die am Sonntag in La Nucia stattfanden, nicht gereicht. Trotz großer Ambitionen holte die 26-Jährige vom Team Tiger and Dragon Altmannstein/Mindelstetten mit ihrer Leistung auf der Matte „nur“ Bronze.

Nach ihrem ersten Auftritt des Jahres auf internationaler Bühne in Belgien, bei dem Brandl vor drei Wochen Gold geholt hatte, wollte sie an diesen Erfolg nun auch in Spanien anknüpfen. „Mein Ziel war auf alle Fälle das Finale und die Goldmedaille. Deswegen bin ich schon ein bisschen enttäuscht“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Am Sonntag ging die 26-Jährige in ihrem ersten Duell der Spanish Open gegen eine Bekannte auf die Matte. Die Spanierin Ainhoa Pastor konnte Brandl erst vor wenigen Wochen in Belgien besiegen. Auch die Begegnung nun in La Nucia lief für Brandl positiv. „Mein ersten Kampf gewann ich deutlich in zwei Runden“, berichtet sie. Souverän kämpfte sich die Pförringerin in der Gewichtsklasse +73 Kilogramm bis ins Halbfinale, wo sie auf Dana Azran aus Israel traf. „Ich verlor sehr, sehr knapp in der dritten Runde“, gibt Brandl zu. Mit nur einem Punkt Unterschied scheidet Brandl im Halbfinale aus.

Mit Bronze im Gepäck geht es nun zurück nach Deutschland. Das Turnier bewertet sie trotzdem positiv: „Ich habe wieder an Erfahrung gewonnen, es geht Schritt für Schritt weiter. Man lernt daraus und wird besser und besser.“

Brandl und das alte Westensystem werden keine Freunde mehr

Den Grund für das frühe Aus sieht Brandl auch im unterschiedlichen Westensystem, das die Kämpfer eigentlich schützen soll: „Es war ein gutes Turnier, jedoch ist dieses Westensystem, das hier genutzt wurde, nicht mein Freund, weil es einfach nicht mehr gut funktioniert. Die weiteren Turniere dieses Jahr werden mit dem besseren System KPNP (elektronische Taekwondo Weste, Anmerk. d. Red.) gekämpft. Auch bei den Olympischen Spielen wird dieses bessere System verwendet. Hier in Spanien kamen leider sehr viele Treffer nicht, da die Weste oder der Kopfschutz nicht ausgelöst haben.“

Der Fokus bei Brandl liegt wenige Stunden nach ihrem Auftritt in Spanien bereits auf dem nächsten Turnier: den Serbia Open in Belgrad (14. April). „Hier stehe ich am Sonntag wieder auf der Fläche. Ich freu mich sehr auf dieses Turnier“, sagt sie. Dort kann dann im Gegensatz zum vergangenen Wochenende wieder die doppelte Menge an Weltranglistenpunkten erkämpft werden. „Serbien ist ein G2-Turnier da gibt es 20 Punkte bei Gold.“ Bei den Spanish Open sicherte sich Brandl 3,6 Punkte für ihre Bronze-Platzierung – für Gold hätte es zehn Punkte gegeben.

Doppelte Punkte in Serbien

Umso wichtiger ist für sie deshalb ihr Auftritt bei den Serbia Open am kommenden Sonntag. Allerdings bleiben ihr nur wenige Tage, um sich zu erholen und auf den neuen Wettkampf vorzubereiten: „Diese Woche wird ruhiger mit Regeneration, und paar explosiven Einheiten und dann wieder in den Flieger nach Serbien.“

Im Januar konnte sich Brandl für die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) qualifizieren. Bis dahin hat die 26-Jährige noch einige ausgewählte Wettkämpfe auf dem Programm stehen. „Erst Serbien, dann folgt ein Trainingscamp mit anderen Nationen bei uns in Nürnberg und dann geht’s zur EM.“ Die Europameisterschaft findet vom 9. bis 12. Mai in der serbischen Hauptstadt Belgrad statt und stellt die große Generalrobe für Olympia dar.

DK