Der VfB Eichstätt ist nicht mehr Tabellenführer der Bayernliga Nord. Die Schützlinge um Trainer Dominic Rühl rutschten nach der 1:2 (0:1)-Niederlage im Spitzenspiel des 29. Spieltages gegen den drittplatzierten SC Eltersdorf auf den zweiten Rang ab. Nutznießer war die SpVgg Hankofen-Hailing (1:0-Erfolg beim ATSV Erlangen), die nun punktgleich mit den Eichstättern das Tableau anführt.
Der 1:1-Ausgleich durch Kapitän Jonas Fries (50.) kurz nach Wiederanpfiff war letztendlich zu wenig. Noch dazu, weil das Tor mehr oder weniger aus einem Zufallsprodukt resultierte, als seine Bogenlampe von der Strafraumkante hinten im langen Eck einschlug. Was also hängen bleibt von diesem Spitzenspiel: Den Hausherren, die zwar über weite Strecken spielbestimmend waren, fehlte gegen die mit Abstand beste Defensivreihe der Liga die Durchschlagskraft. Marcel Jasmann und Nik Leipold, der nach seiner Verletzung noch lange nicht bei 100 Prozent ist, waren zwar stets bemüht, aber richtig zwingende Torchancen waren nicht zu verzeichnen. Neben Goalgetter Lucas Schraufstetter (11 Tore) machte sich deshalb auch weiterhin das Fehlen von Timo Meixner (4) bemerkbar. „Und weil Elias Herger ausfiel, musste Pascal Schittler zurück ins Mittelfeld“, fügte Rühl bei seiner Analyse der fünften Saisonniederlage, die „unverdient war“, an.
Vermeidbarer Rückstand
Besonders ärgerlich war der Eltersdorfer Treffer zum 1:0 in der sechsten Minute. Diesem ging eine Eichstätter Ecke voraus. Der Befreiungsschlag landete bei Moritz Fischer, der zunächst das Laufduell gegen den sonst so zuverlässigen Florian Lamprecht gewann, diesen mit einer Finte auch noch narrte und schließlich humorlos einschoss. „So ein Gegentor dürfen wir einfach nicht kassieren“, stellte Rühl fest.
Mit der Führung im Rücken tat Eltersdorf nurmehr das nötigste, aber auch dem VfB fehlten die Ideen. Beide Torhüter verbrachten demzufolge einen ruhigen Nachmittag: Ein 35-Meter-Freistoß von Leo Eberle stellte Gästekeeper Tugay Akbakla vor keine Probleme. Zudem schoss Leipold in aussichtsreicher Position weit über das Tor, wohingegen dem vermeintlichen 1:1-Ausgleich durch Yannis Herger kurz vor der Halbzeit eine Abseitsstellung vorausgegangen war. Auf der Gegenseite wurde Phillip Böhm bis zur Pause nur bei einem Kopfball geprüft.
Nach dem 1:1 durch Fries, das für Rühl „gemäß dem Spielverlauf in Ordnung ging“, tat sich lange Zeit wieder nichts. Dann aber kam Hiroki Akimoto einmal ungehindert zum Flanken und Yannik Jassmann (66.) brachte den SCE per Kopfballtreffer zum zweiten Mal in Führung. „Es war wie in den vergangenen beiden Spielen gegen Kornburg und Neudrossenfeld: Wir kassieren mit der nahezu einzigen echten Torchance wieder einen Gegentreffer“, kommentierte Rühl das 1:2 der Gäste, „und auf der anderen Seite gelingt es uns nicht, aus dem eigenen Ballbesitz Kapital zu schlagen, weil wir im letzten Drittel viele falsche Entscheidungen treffen.“
Für den VfB Eichstätt steht als nächstes ein Auswärtsspiel bei der DJK Ammerthal (Samstag, 30. März) an, ehe gegen den 1. SC Feucht (Freitag, 5. April) und FC Ingolstadt 04 II (Dienstag, 9. April) zwei Heimspiele folgen. Spätestens im Derby-Nachholspiel wird man wohl den erst an diesem Samstag aufgestellten Zuschauerrekord für die laufende Saison übertreffen: Gegen Eltersdorf waren 550 Besucher in das Liqui-Moly-Stadion gekommen, nachdem der bisherige Bestwert am Freitag, 1. September des vergangenen Jahres, zum Volksfestauftakt gegen den TSV Neudrossenfeld (520) verzeichnet worden war.
EK
VfB Eichstätt: Böhm, Zimmermann, Wolfsteiner (77. Weglehner), Eberle, Jasmann (90.+1 Gonnert), Fries, Lamprecht, Y. Herger, Mayer, Leipold (85. C. Hollinger), Schittler. – SC Eltersdorf: Akbakla, Schaffors, Egerer, Jassmann, Göbhardt, Ort, Fischer (71. Piller), Herzner (57. Strobel), Stark, Akimoto, Marx. – Tore: 0:1 Fischer (6.), 1:1 Fries (50.), 1:2 Y. Jassmann (66.). – Schiedsrichter: Dr. Quirin Demlehner (SSV Eggenfelden). – Zuschauer: 550.
Neuzugang vom TSV Weißenburg
Abseits der Niederlage konnte der VfB am Wochenende einen weiteren Neuzugang für die kommende Saison vermelden: Daniel Hofrichter wechselt vom TSV 1860 Weißenburg (Landesliga Nordost) in die Domstadt. Der zentrale Mittelfeldspieler bestritt in dieser Saison bislang 20 Spiele für die Mittelfranken und erzielte dabei fünf Tore. Sportvorstand Marco Schiebel ist glücklich, dass sich der 23-jährige Hofrichter (187 cm groß) für den VfB entschieden hat: „Wir haben Daniel seit längerem beobachtet und wollten ihn unbedingt verpflichten. Er hatte auch einige Angebote von höherklassigen Vereinen und wir sind sehr froh, dass er sich für den VfB entschieden hat“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Der angehende Polizeibeamte Hofrichter absolviert derzeit seine Ausbildung bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt und freut sich auf die neue Herausforderung: „Die positiven Gespräche in den letzten Wochen mit dem Verein halfen mir sehr bei der Entscheidung, den nächsten Schritt mit dem VfB Eichstätt zu wagen.“
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Daniel Hofrichter wechselt vom TSV 1860 Weißenburg in die Domstadt.
