„For those about to rock – we salute you!“
Rock in Eitensheim: 1500 Musikfreunde trotzen dem Wetter und feiern ausgelassen

31.07.2023 | Stand 13.09.2023, 1:53 Uhr
Christina Zangerle

Wechselhaftes Wetter bestimmte den Start des großen Rockfestes in Eitensheim am Samstag. Die Besucherinnen und Besucher hielt das vom Feiern nicht ab. Fotos: Zangerle

Nach über 15 Jahren war es wie „Heimkommen“ für so manchen Rockfan. So sahen es zumindest Birgit aus Hitzhofen und Steffi aus Ochsenfeld. Beide seien eingefleischte „Rock in Eitensheim“-Gängerinnen und hätten keine Sekunde gezögert, als es galt, sich eine Karte für das Revival zu sichern, erzählen sie. Spaß hatten die beiden allemal unter etwa 1500 Gleichgesinnten.

Als die Pforten zum Festgelände am Samstag geöffnet wurden, hatte sich das Wetter kurz beruhigt und die Sonne zeigte sich zum Auftakt. Mit dem Rock-Revival feierte die Junge Union Eitensheim das 30-jährige Bestehen. Die Eintrittskarten kontrollierten darum teilweise auch bekannte Gesichter, unter anderem Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl (CSU), der zu den Gründungsmitgliedern gehörte und der ehemalige JU-Vorsitzende Manfred Diepold (heute Bürgermeister CSU).

Treibhauseffekt eröffnet den Abend



Zahlreiche Rockgrößen waren an diesem Abend vertreten, von AC/DC über Kiss und Ramones bis hin zu Guns n‘ Roses – zumindest auf alten T-Shirts, die die Besucher wieder aus dem Schrank gekramt hatten. Denn guter Rock war beim Festival schließlich auch Programm. „Endlich wieder eine geile Musik“, freute sich Steffi (42). Den musikalischen Anfang machte Treibhauseffekt, eine Gruppe aus Eitensheimern, die mit Cover-Songs den perfekten Einstieg in den Abend lieferten.

Strömender Regen verscheucht die Besucher kurzzeitig



Extra wegen Helter Skelter angereist war eine Gruppe rund um Bettina, Siggi und Carmen, ausgestattet mit selbst bestickten Fan-Shirts der Band. Nicht zum ersten Mal waren sie auf den Spuren der abwechslungsreichen Coverband, die eine große Fangemeinde aufweist, unterwegs. Doch ehe die Musiker loslegen konnten, öffneten sich die Wolkenmassen und ließen es in Strömen regnen. Eine knappe Stunde harrten die Rockfans in den Essens- und Getränkezelten, am Einlass oder im eigenen Auto aus, bis sich das Wetter endlich wieder beruhigt hatte. Einige ließen sich vom kühlen Nass abschrecken und machten kehrt. Doch die vielen, die blieben, wurden sicher nicht enttäuscht. Denn unter einem Regenbogen am grauen Himmel eröffneten die Musiker von Helter Skelter ihre Show und schmetterten einen Rockklassiker nach dem anderen ins Mikrofon.

Feiern mit Gummistiefel und Regenponcho



Vor der beeindruckenden Bühne wurde ausgelassen gefeiert und getanzt. Regenponchos, Gummistiefel und die eine oder andere ausgefallene Kopfbedeckung wandelten die Rockeroutfits kurzerhand in waschechte Festivalkleidung um. Der Untergrund wurde zunehmend schlammiger und um den Besuchern das Feiern darauf etwas leichter zu machen, legten sich die Helfer voll ins Zeug. Spontan wurden viele Frontladerschaufeln voller Hackschnitzel herbeigefahren und mit Schubkarren, Schaufeln und Rechen auf dem Gelände verteilt. Hierfür gab es viel Zuspruch und manchen Schulterklopfer von den Gästen.

„An Glanz nicht verloren“



Den krönenden musikalischen Abschluss bildeten die Musiker der AC/DC-Revival Band, die schon früher sämtliche Plakate der JU für das Festival zierten, weil sie Stammgäste auf dem Rockfest sind. Sie lieferten eine große Bühnenshow, inklusive riesige „Hells Bell“ und aufblasbare Rosie. Von dem schlammigen „Highway to Hell“ vor der Bühne ließen sich die eingefleischten Rockfans nicht abhalten: Zu den legendären Songs von AC/DC wurde getanzt, was die Gummistiefel hergaben. Thomas Brückner, ein Eitensheimer Rockfestfan der ersten Stunde, freute sich über die „Traditionsband“ zum Abschluss. Das Fest habe „an Glanz nicht verloren“, auch, wenn es in anderem Gewand daherkam, findet er. Es sei „top organisiert“. Und das Publikum sei das gleiche wie immer – „Heimkommen eben“. Und dass „Rock in Eitensheim“ als feste Größe im Veranstaltungskalender in dem beschaulichen Ort in den vergangenen Jahren gefehlt habe, betonte er besonders.

Viele Hürden für die Veranstalter



An Arbeit und Mühen hat die Organisation des Revivals den Veranstaltern einiges abverlangt. Schallgutachten, Sicherheitskonzept und weitere Hürden galt es zu überwinden. Aber die Freude, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, hat verschiedene Generationen von aktuellen und längst ausgeschiedenen JU-Mitgliedern sowie Rockfest-erfahrenen Unterstützern richtig zusammengeschweißt. „For those about to rock – we salute you“ heißt es in einem bekannten AC/DC-Song – und dem können sich die zufriedenen Veranstalter nur anschließen. Denn den Rockfans, die trotz des Regenwetters gekommen sind und gefeiert haben, gilt der Dank und die Anerkennung der Jungen Union.