„Sehen – Helfen – Handeln“
Pädagogischer Weiterbildungskurs des Bistums Eichstätt erfreut sich großer Beliebtheit

30.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:19 Uhr

Viel Spaß hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weiterbildungskurses „Sehen – Helfen – Handeln“, den das Bistum Eichstätt und die Caritas seit November 2022 und noch bis Juni 2023 für Menschen aus dem erzieherischen, schulischen, pädagogischen und pflegerischen Bereich anbietet. Offen ist der Kurs aber für alle, die mitmachen wollen. Foto: Kusche

Bei vielen Menschen haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der andauernde Ukraine-Krieg und die Erfahrung tiefgreifender Verunsicherung und Angst Spuren hinterlassen – ob privat und im persönlichen Umfeld, im hauptamtlichen Beruf oder in ehrenamtlichem Engagement.

Diese Menschen zu stärken und ihnen in vertraulichem Miteinander Strategien zur Bewältigung der einen oder anderen Krisensituation an die Hand zu geben, ist das Ziel des einjährigen Weiterbildungskurses „Sehen – Helfen – Handeln“, den das Bistum Eichstätt zusammen mit der Caritas für alle im pädagogischen Bereich Tätigen seit November 2022 anbietet.

Vergangene Woche traf sich die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassende Gruppe zu ihrer zweiten Veranstaltung, in deren Mittelpunkt die Resilienzförderung stand. Mit Begeisterung nahm die Gruppe unter Leitung der Referentin für Inklusion, Chiara Thoma, die Gelegenheit wahr, lösungsorientierte Ansätze in schwierigen Lebenssituationen kennenzulernen, aber auch einfach einmal gemeinsam zu lachen und das Zusammensein zu genießen.

„Wie können wir Menschen in ehren- und hauptamtlichem Engagement in diesen oftmals schwierigen Zeiten unterstützen und ihnen zugleich Wertschätzung und Anerkennung für ihre Arbeit entgegenbringen?“, resümiert Chiara Thoma Sinn und Zweck des neuen Weiterbildungskurses, der sich großer Resonanz erfreut. Breit ist auch die berufliche Spannbreite der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sowohl aus dem erzieherischen, schulischen und pädagogischen Bereich als auch aus der Berufsberatung und der Pflege – von beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen und auch Seniorinnen und Senioren – kommen. Wieder andere nehmen auch aus privaten Gründen an dem Inklusionskurs teil.

Wie groß Krisen und Probleme in Familie, Familienumfeld, Beruf oder Ehrenamt bisweilen auf den Schultern lasten können, legten die inzwischen bereits gut miteinander vertrauten Teilnehmer offen dar, berichteten von Trauer und Traurigkeit, Ängsten, Unsicherheit und Burn-out-Symptomen. Als Symbol ihrer Gefühle warfen sie ein zerknülltes Papier in die Mitte des Raumes, den eine bunte Blumenvase als Zeichen des immer wieder nahenden Frühlings schmückte, bevor Kursleiterin Chiara Thoma zur Gitarre griff, ein gemeinsames Lied anstimmte und zum Thema der Resilienz und Konfliktlösung überging.

Viele berührende Momente, in denen sich die Teilnehmer sichtbar dankbar öffneten, waren ebenso Teil des zweitägigen Kurses wie fröhliche Spiele und theoretische Untermauerung der Resilienzübungen: „Diese Übungen kommen letztlich nicht nur den Teilnehmern selbst, sondern den Kindern und Jugendlichen in Kindergärten, Horten und Schulen mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund sowie Seniorinnen und Senioren in Heimen zugute, wo diese Übungen eingesetzt werden können“, betont Thoma, die vom Caritasverband für die Diözese Eichstätt für das vorläufig einjährige Projekt angestellt wurde.

Weitere zwei zweitägige sowie einige eintägige Veranstaltungen stehen für die Teilnehmer bis Juni 2023 noch auf dem Programm, die weitere Themen wie die Erhaltung der Schöpfung und Umgang mit kultureller Vielfalt beinhalten. Am Kursende erhalten die Teilnehmer ein Weiterbildungszertifikat. Dass der vom Bistum Eichstätt und der Caritas initiierte Kurs durchgeführt werden konnte, ermöglichte auch die finanzielle Unterstützung der GlücksSpirale und der Zuschuss der St.-Willibald-Stiftung. Ob der Kurs im Herbst 2023 fortgeführt werden kann, ist noch offen.

EK