Warum wächst im Pausenhof Hopfen?
Oberstufenschüler des Willibald-Gymnasiums präsentieren die Ergebnisse ihrer P-Seminare

04.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:56 Uhr

Vier Seminare, vier Projekte: Der Kurs von Geschichtslehrerin Anna Wenzl (2. v.r.) präsentierte am P-Seminarabend des Willibald-Gymnasiums einen selbst gedrehten Film zur den Bauernaufständen im Jahre 1525. Foto: Graf

„Vielfalt ist unsere Stärke.“ Dass dieses Schulmotto auch auf die gewählten Projektseminare der Oberstufe am Willibald-Gymnasium zutrifft, das zeigte sich, als die Schülerinnen und Schüler der Q12 ihren Eltern die Ergebnisse von eineinhalb Jahren Arbeit präsentierten.

Das Schöne an dem Abend war, dass die Schülerpräsentationen auf reges Interesse stießen: Mit den Schülern versammelten sich insgesamt 150 Personen in der Aula des Willibald-Gymnasiums, um sich über die Arbeiten der P-Seminare in den vergangenen Monaten zu informieren. „Ich bedanke mich dafür, dass Sie Interesse zeigen an diesem Abend und damit auch den Schülerinnen und Schülern gegenüber Ihre Wertschätzung zeigen“, sagte Schulleiter Claus Schredl zur Begrüßung. „Wissenschaftliche Forschung lebt von Neugier“, so der Oberstudiendirektor. Dies hätten die Schüler allesamt auch bei der Arbeit in ihren P-Seminaren gezeigt.

Als weiterer Redner wandte sich Heribert Netter, der Vorsitzende der Freundesvereinigung der Schule und ehemaliger Vize-Schulleiter des WG, an die Schüler: „Sie können heute ihre Präsentationsmöglichkeit unter Beweis stellen“, sagte Netter. Präsentieren gehöre heute zu den Grundvoraussetzungen im Beruf. Auch Kathrin Drenckhahn, die Vorsitzende des Elternbeirats, freute sich über das Zustandekommen dieses Abends: „Der Zweck des P- Seminars ist es, viele Sachverhalte kennenzulernen.“ Und Drenckhahn richtete auch einen Blick in die Zukunft und beantwortete dabei die Frage, warum man in der Schule so vieles lernen müsse: „Spätestens wenn Sie selber Eltern sind, werden Sie das alles wieder brauchen“, sagte sie an die Schülerinnen und Schüler gewandt.

Bierbrauen und Geschichtsfilm



Das erste Projekt, das an diesem Abend vorgestellt wurde, war das P-Seminar Bierbrauen. Dieses Seminar hat es sich unter der Anleitung von Biologielehrer Johannes Schmidkonz zur Aufgabe gemacht, selber ein Bier herzustellen, und zwar vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Große Bewunderung erntete dabei die Beschreibung, dass die Schüler sogar ihren Hopfen im Pausenhof selber angebaut hatten.

Das P-Seminar unter der Anleitung von Geschichtslehrerin Anna Wenzl hat einen Film erstellt zum Thema „Würde während des Bauernkriegs 1525“. Dabei beleuchteten sie die menschlichen Befindlichkeiten während der Bauernaufstände, indem sie unter anderem Interviews führten mit Vertretern der Heimatforschung, wie etwa Josef Seger aus Eichstätt. Zustande gekommen war dieser Film unter anderem auch durch die finanzielle Beteiligung der LAG Altmühl-Donau, die an diesem Abend durch ihre Vorsitzende Susanne Unger vertreten war. Dieses Projekt wird im März von Kultusminister Michael Piazolo ausgezeichnet.

Studienfahrt selbst organisieren



Das P-Seminar Latein hatte es sich unter Anleitung von Lateinlehrerin Margit Stadlbauer zur Aufgabe gemacht, eine Studienfahrt nach Trier zu organisieren und auch durchzuführen. Im September war es dann so weit, als eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern in die alte Römerstadt aufbrach, um dort unter anderem die Porta Nigra und das Amphitheater zu besichtigen.

Das Projekt-Seminar Physik unter der Anleitung von Physiklehrerin Maren Bauer letztendlich hat Experimente zum Klimawandel entworfen. Als interaktives Element für den Abend am Donnerstag hatten sie ein Quiz gestaltet, an dem die Anwesenden mit ihrem Smartphone teilnehmen und ihr Wissen zum Klimawandel unter Beweis stellen konnten. Die gezeigten Experimente wurden in einer 9. Klasse angewendet. Sie bedankten sich für das engagierte Anleiten im Seminar.

Dass es sich bei diesem Abend tatsächlich um ein Praxis-Seminar handelte und damit nicht nur die Theorie im Vordergrund stehen sollte, wurde am Ende des Abends deutlich: Über das selbst gebraute Bier sollte natürlich nicht nur gesprochen werden, sondern es durfte auch verköstigt werden. Zu genießen gab es ein Weizenbier und ein Ale-Bier. Und nicht nur, weil der Freundeskreis als Mitgebsel einen Flaschenöffner organisiert hatte, wird dieser Abend mit einem Abschluss bei angeregten Gesprächen sowie Bier und Brot bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

gfs