Umwelttipps
Nachhaltig unterwegs im Landkreis Eichstätt: Mähfreier Mai – sei mit dabei!

13.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:11 Uhr

Blühende Grundstücksgrenzen werten nicht nur das Ortsbild auf, sondern leisten gleichzeitig noch einen Beitrag zur Artenvielfalt. Foto: Fröhlich, Landkreis Eichstätt

Einmal im Monat beleuchten wir in verschiedenen Aspekten, wie nachhaltiges Leben im Landkreis Eichstätt aussehen kann. Die Serie erscheint in Kooperation mit dem Landratsamt Eichstätt jeden zweiten Samstag im Monat.

Der Mai ist der Monat, in dem die Natur zum Leben erwacht. Alles ist in sattes Grün getaucht, die Blumen sprießen und man könnte das Gras wachsen hören, wenn da nicht das Dröhnen der Rasenmäher und Surren der Freischneider wäre. So wird der Wonnemonat schnell zum Monat der Lärmbelästigung und des Schweißausbruchs. In England wird der „No mow May“ schon länger praktiziert, um dem Rückgang von Wildpflanzen entgegenzuwirken und die heimische Artenvielfalt zu bewahren. Und das in dem Land, welches der Namensgeber für teppichweiche grüne Rasenflächen ohne Farbtupfer ist. Doch den Rasenmäher bis zum Sommer in der hintersten Ecke des Gartenschuppens zu stellen und den Rasen wild wachsen zu lassen, ist nicht immer die beste Lösung. Für Flächen, auf denen die Sitzgarnitur steht, wo Fußball gespielt wird oder sich Haustiere und Kinder tummeln, ist ein kurz gehaltener Nutzrasen oft die bessere Wahl.
Grünstreifen an der Grundstücksgrenze, Obstgärten oder wenig begangene Bereiche bieten die Möglichkeit, nicht nur das eigene Auge, sondern auch die Insektenwelt zu erfreuen. Wird seltener gemäht und nicht gedüngt, stellen sich bald Gänseblümchen, Löwenzahn, Ehrenpreis, Wiesenmargeriten und weitere Wildblumen ein. Auch sollte man bedenken, dass ein Zierrasen intensivere Pflege benötigt und unter der zunehmend trocken-heißen Witterung in den Sommermonaten leidet. Zierrasen oder Blumenwiese? Dies ist nicht eindeutig zu beantworten und auch immer eine Frage der Bedürfnisse der Nutzer. „Mein mähfreier Mai“ ist die richtige Antwort - sich bewusst zu machen welche Flächen wirklich intensiv genutzt werden und diese auch zu mähen, dabei aber das ein oder andere Areal auszusparen.
Auch Kommunen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Nutzungsansprüchen und ökologischen Bedürfnissen. So passen zum Beispiel die Bauhöfe des Landkreises ihr Mähregime ständig an die sich ändernden Bedingungen und Voraussetzungen an. Seit längerem wird bei einem Großteil der Strecken nur der erste Streifen entlang der Straße mehrmals gemäht, was nach Aspekten der Verkehrssicherung notwendig ist. Straßenferne Bereiche werden möglichst nur ein, oder bei zu starken Aufwuchs zwei Mal im Jahr, bearbeitet, und manche Flächen über den Winter stehen gelassen. Bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns muss auch immer eine Kosten-Nutzen-Betrachtung im Auge behalten werden. So werden vorhandene Finanzen und Personalkapazitäten für die Ökologisierung ausgewählter Flächen genutzt: Späte Mahd per Hand mit Abtransport des Mahdgutes, die Anlage neuer Blühwiesen oder die gezielte Förderung geschützter Arten in einigen Bereichen sind einige Beispiele.

lkr


Im nächsten Teil der Serie wird beleuchtet, wie die Digitalisierung nachhaltige Prozesse fördern und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.