Geplante Neugestaltung der Auenlandschaft
„Mehr Altmühl erleben“ in Eichstätt dauert noch

13.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:17 Uhr

Dieser rund 900 Meter lange Altmühl-Abschnitt im Osten der Stadt soll renaturiert werden. Die Planungen sind abgeschlossen, allerdings stehen die Genehmigung und die Finanzierung noch aus. Foto: Hager

Eichstätt – Mittlerweile ist es fast neun Monate her, dass dem Eichstätter Stadtrat Pläne zur umfassenden Neugestaltung des Altmühl-Abschnitts zwischen der Aumühle und der Pirkheimerbrücke präsentiert wurden. Mit einer „Geburt“ wird es allerdings vorläufig nichts werden – das Großprojekt des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt ist ins Stocken geraten.

„Mehr Altmühl erleben“, so der verlockende Titel, der auch den Stadtrat damals verzückte. Der Zustand des rund 900 Meter langen Abschnitts sei alles andere als befriedigend: Die Flutmulde ist zugewuchert, der direkt am Fluss entlang führende Radweg ist regelmäßig überschwemmt. Außerdem komme man schlecht an die Altmühl ran.

Das alles sollte oder vielmehr soll sich noch ändern. Knackpunkt beim ersten Entwurf war die geplante Verlegung des Radwegs über die Böschung quasi direkt an der Zentralbibliothek und am Volksfestplatz vorbei. Dem standen allerdings diverse Leitungen wie die Gas- und Hauptstromversorgung im Weg. Der neue Plan verortet den Weg nun wieder unterhalb der Böschung, aber möglichst weit weg vom Fluss, wie Stephan Daum, der zuständige Abteilungsleiter vom Wasserwirtschaftsamt, auf Anfrage unserer Zeitung erklärt.

Ansonsten bleibe es beim bekannten Konzept, das nach einem entsprechenden Programm des Freistaats Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion miteinander vereinen soll. Für Letztere sind unter anderem Erholungsräume mit Sitzbereichen und kleinen Kiesstränden vorgesehen – eben um die Altmühl zugänglicher zu machen. Auch dem Artenschutz soll durch die Renaturierung Rechnung getragen werden.

Die Planungen seien so weit fertig, gibt Daum zu Protokoll, jetzt gehe es an die wasserrechtliche Genehmigung, die ein Weilchen – wahrscheinlich bis Ende des Jahres – dauern könne. Schließlich hätten in dem Verfahren die Anlieger, die Fischereiberechtigten und der Naturschutz ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Aber auch wenn die Genehmigung vorliegt, sei es keineswegs sicher, dass die Maßnahme im kommenden Jahr über die Bühne gehen kann, schränkt Daum ein. Denn als Stolperstein könne sich die Finanzierung erweisen: Rund 600000 Euro sind für das Projekt angesetzt. Kostenträger ist der Freistaat Bayern als Eigentümer des rund fünf Hektar großen Areals. Und von dort lägen momentan noch keine konkreten Zusagen vor.

EK