Denkendorf
Mehr als eine Kinderaufbewahrungsstätte

Delegierte des Sportkreises Eichstätt treffen sich – Bezirksvorsitzende Daxenberger spricht

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:36 Uhr

Die Mitglieder des Kreisvorstandes des Sportkreises Eichstätt wurden beim Kreistag geehrt: (v. l.) Sammy Satzinger (Bronze), Werner Satzinger (Gold), Bernhard Meyer (Silber), Werner Marras (Platin), Andrea Flierl und Tobias Liebscher (Silber). Foto: Meyer

Denkendorf – 112 Mitgliedsvereine zählt der Sportkreis Eichstätt im Bayerischen Landessportverband: Delegierte aus diesen Vereinen kamen jetzt zum Kreistag zusammen, um sich unter anderem über die zukünftigen Herausforderungen für die Sportvereine zu informieren.

Kreisvorsitzender Werner Satzinger nannte in seinem Bericht mehrere Zahlen aus dem Sportkreis: So hätten beim Sportstättenbau in den vergangenen fünf Jahren 36 Vereine Zuschussanträge gestellt. Der Großteil entfiel dabei auf die Umrüstung der Flutlichtanlagen auf LED-Technik. Über die reguläre Staatsmittelförderung wurden 19 Anträge mit 382000 Euro bedient. Aus dem Sonderprogramm gab es fünf Auszahlungen über 51000 Euro.

Abgesehen von der Datenschutzgrundverordnung, die viel Bürokratie mit sich brachte, sei die Welt bis 2020 in Ordnung gewesen, sagte Satzinger. „Doch dann kam Corona.“ Der Breitensport wurde eingestellt, Lehrgänge abgebrochen, Online-Seminare veranstaltet. Die sich ständig ändernden Rahmenhygienekonzepte führten bei vielen zu totaler Verwirrung. „Und ob das nicht alles genug gewesen wäre, beginnt im Februar 2022 ein Krieg.“ Die nächste Herausforderung richtet sich jetzt auf die Energie, sagte Satzinger. Zur Energiekrise bietet der BLSV demnächst auch zwei Online-Seminare an – am 25. November und am 5. Dezember.

Bei der Entwicklung der Sportabzeichen ging es im Kreis rapide bergab: Hauptgrund dafür war die Streichung des Sportabzeichen-Schulwettbewerbes, der nach 30 Jahren 2019 eingestellt wurde. Satzinger nannte das „ein Armutszeugnis für die Politik“. Schon die alten Griechen hätten gewusst, „dass es wichtig ist, nicht nur in der Studierstube zu sitzen, sondern auch bei der Arbeit auf dem Feld zu schwitzen“, sagte dann auch Landrat Alexander Anetsberger (CSU) und betonte so die Wichtigkeit des Sports in unserer Zeit. Das gemeinsame Spaßhaben beim Sporttreiben sei eine weitere wichtige Voraussetzung für eine gutes Miteinander und die Gesundheit eines jeden Einzelnen. Der BLSV gebe dazu den Rahmen vor. In den Vereinen sind dann viele Akteure erforderlich, um den Sport in der Breite auch umsetzen zu können. Anetsberger dankte den Delegierten für die Bereitschaft, den Sport im Landkreis zu ermöglichen. Fast 49000 Landkreisbewohner sind in den Sportvereinen organisiert. Die Rahmenbedingungen in der Ausbildung und im Zuschusswesen sind nicht einfacher geworden, stellte der Landrat fest. Die bürokratischen Arbeiten sollten nicht den Hauptteil der Ehrenamtsarbeit darstellen. Der Sport im Landkreis genieße in der Gesellschaft hohen Stellenwert, unterstrich der Landrat.

Bezirksvorsitzende Claudia Daxenbeger dankte den Vereinen dafür, dass sie 365 Tage im Jahr dafür sorgen, dass Menschen beim Sport Glückshormone ausschütten könnten. Vielen Vereine sei es gelungen, mit innovativen Ideen die Mitglieder bei der Stange zu halten. Das Ehrenamt sei in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich, so Daxenberger. Außerdem lobte sie die Jugendarbeit. Die Kinder lernten im Verein vieles: Fairness, Toleranz und Gruppendynamik. Jugendarbeit koste Geld – und die Vereine seien ihrer Meinung nach mehr „als billige Kinderaufbewahrungsstätten“.

Bei den Wahlen wurde der Vorstand im Amt bestätigt, Neue Frauenbeauftragte ist Lisa Bärnreuther. Die Stelle des Bildungsreferenten konnte nicht besetzt werden. Zum neuen Referenten für Sportabzeichen wurde Markus Reck gewählt. In weiteren Funktionen unterstützen den Kreisvorstand Sammy Satzinger (IT-Beauftragter), Bernhard Meyer (Öffentlichkeitsarbeit) und Werner Marras (Sportstättenbeauftragter).

mby