Auch über Klinik wurde diskutiert
Marktrat Kösching: Rohbau-Arbeiten an der Schule sollen noch heuer abgeschlossen werden

28.11.2023 | Stand 28.11.2023, 11:00 Uhr

Am Rohbau der neuen Grundschule und des Kinderhorts (Foto) in Kösching gehen die Arbeiten zügig voran. Am 22. Dezember wird, wie vorgesehen, der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Foto: Schöberl

„Der Um- und Neubau der Rudolf-Winterstein-Schulen liegt im Zeitplan“. Das sagte Bürgermeister Ralf Sitzmann (UW) in der jüngsten Sitzung des Köschinger Marktgemeinderats. So werden noch heuer die Rohbau-Arbeiten an der neuen Grundschule und am Kinderhort abgeschlossen.

Vor wenigen Tagen sei die erste Obergeschossdecke betoniert worden, informierte Sitzmann weiter. „Derzeit werden die Wände am zweiten Obergeschoss mit Sichtbeton errichtet.“ Am 22. Dezember – dem letzten Arbeitstag an der Baustelle in diesem Jahr – soll dann der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden. Nach der Winterpause werden im Februar die Arbeiten fortgesetzt, so der Rathauschef.

„Solarpark Kösching“ erneut auf dem Tisch



Der Marktrat befasste sich am vergangenen Donnerstag abermals mit dem geplanten Solarpark im Nordwesten Köschings. Dabei ging es um die eingegangenen Abwägungen zur bereits vorgenommenen Änderung des Flächennutzungsplans und Bebauungsplans „Solarpark Kösching“. Mit jeweils zwei Gegenstimmen beschloss das Gremium, die Abwägungen vorzunehmen. Der Geltungsbereich und die Baugrenze wurden aufgrund eines angrenzenden Landschaftsschutzgebiets etwas reduziert.

Kontrovers wurde über die Ausweisung des Areals „Ortsmitte Kösching mit Bereich ehemaliger Bahnhof“ als Sanierungsgebiet diskutiert. Insbesondere ging es um das im überplanten Gebiet befindliche „Hofmann-Gelände“.

Weil die Einbeziehung eines Areals in das Sanierungsgebiet unter bestimmten Umständen für den Bauherren steuerliche Vorteile biete, sprachen sich CSU-Sprecher Andreas Schieferbein und Manfred Lindner (Grüne) dafür aus, dieses Gelände auszusparen und sich somit gegenüber dem Bauträger einen Trumpf zurückzubehalten.

Josef Gloßner (SPD) wollte das ehemalige Sägewerksgelände genau aus diesem Grund im Sanierungsgebiet belassen. Die Fläche wurde laut Bauamtsleiter Thomas Heinz seinerzeit aus Wettbewerbsgründen aufgenommen. Steuerliche Vorteile würden in diesem Zusammenhang nur für die Bestandssanierung gewährt – nicht aber für Neubauten wie vom Bauträger vorgesehen.

Die Bebauung stellt nach den Worten von Bürgermeister Sitzmann keine Sanierung dar. Mit zwei Gegenstimmen wurde der Auftrag zur Vorbereitung einer Sanierungssatzung genehmigt.

Einstimmiger Beschluss pro Kapazitätserweiterung



Einstimmig stimmte der Rat anschließend dem Antrag eines im Gewerbegebiet Interpark angesiedelten Betriebs zur Kapazitätserweiterung und Ausweitung der Betriebszeiten zu.

Günter Wolfrum (Technisches Bauamt) schlug dem Gremium eine Änderung der Entwässerungssatzung des Marktes vor. Derzeit ende die Zuständigkeit der Gemeinde beim Abwasserleitungsnetz jeweils an der privaten Grundstücksgrenze. Die Kamerabefahrung der Abwasserleitungen zur Ermittlung von Leitungs-Lecks auf Privatgrund bis hin zu privaten Revisionsschächten müsse gewährleistet und rechtlich abgesichert sein.

Nach eingehender Diskussion schlug Wolfrum vor, bis zur nächsten Sitzung dem Gremium einen praktikablen Satzungstext zur Abstimmung vorzulegen. Einstimmig bestätigte der Gemeinderat dann die Jahresrechnungen 2021 und 2022.

Ralf Sitzmann informierte anschließend, dass die Bewerbungsphase für die Bauplätze im Gebiet Ziegelsgrund III gestartet habe; ein Rücklauf sei bereits vorhanden. Weiter teilte er mit: „Die an der Hofwiese über den Köschinger Bach führende Holzbrücke wurde kürzlich gegen eine Neukonstruktion ausgetauscht.“

Breitbandausbau verzögert sich



Der ursprünglich für den Sommer angekündigte Breitbandausbau in Kösching wurde laut Sitzmann von der Telekom „aufgrund von Diskrepanzen mit der beauftragten Firma“ auf das zweite Quartal des kommenden Jahres verschoben. CSU-Sprecher Andreas Schieferbein nannte es ein „schlechtes Geschäftsgebaren“ der Telekom, zumal sich bereits vor Jahren – wie von dem Mobilfunkbetreiber gewünscht – ausreichend viele Interessenten in Kösching gemeldet hätten. Ihnen habe man zwar den kostenlosen Anschluss versprochen, gleichzeitig jedoch vorab schon mal die monatlichen Gebühren nach oben korrigiert.

Auf Nachfrage von Georg Liebhard (CSU) gab der Bürgermeister bekannt, dass der nahe Bettbrunn vorgesehene Mobilfunkmast „aus luftfahrttechnischen Gründen nicht genehmigt wird“. Stephan Nunner (CSU) schlug eine nächtliche und mit Solarmodulen gespeiste Beleuchtung der Bushaltestellen in Kösching vor, nachdem wieder Fälle von Vandalismus aufgetreten seien.

Hitzige Diskussion über Kliniken



Im Köschinger Marktrat ist außerdem heftig über die Perspektive für die Klinik Kösching debattiert worden. UW-Fraktionssprecher Jörg Semmler schlug einen Termin zusammen mit Landrat Alexander Anetsberger (CSU) und Kliniken-Geschäftsführer Marco Fürsich hinsichtlich der weiteren Zukunft des Köschinger Krankenhauses vor.

Der Sprecher der CSU-Fraktion, Andreas Schieferbein, entgegnete, dass die Notaufnahme sowie die Intensiv- und die Geburtsstation – wie vereinbart – in Kösching bleiben würden. Schieferbein erwähnte die Anträge der Eichstätter Freien Wähler und der UW-Kreistagsfraktion, die zusätzliche Einrichtungen wie etwa einen vierten OP-Saal für die Eichstätter Klinik forderten.

Er befürchtete, dass dies zu Lasten Köschings gehen könnte und appellierte im Gemeinderat an Bürgermeister Ralf Sitzmann (UW) und die UW-Fraktion, sich stärker für das Köschinger Haus einzusetzen. UW-Sprecher Semmler betonte, dass sich „jeder für seinen Standort einsetzt“. Zweiter Bürgermeister Dieter Betz (SPD) schlug vor, das Kliniken-Gutachten im Januar – auch hinsichtlich einer stärkeren Zusammenarbeit mit dem Ingolstädter Klinikum – abzuwarten.

swo