Texte, die unter die Haut gehen
Luke Mountain begeistert die Zuhörer im Eichstätter Gutmann

27.09.2023 | Stand 27.09.2023, 19:45 Uhr

Luke Mountain gastiert mit nachdenklichen Songs, aber auch Liedern zum Feiern im Eichstätter Gutmann. Foto: Meyer

Ein „Dorfbua“ hat die diesjährige Herbst-Veranstaltungsreihe im Eichstätter Wirtshaus „Zum Gutmann“ eröffnet. Zu Gast war der Liederpoet Lukas Roßkopf alias Luke Mountain aus dem nahen Tauberfeld, der zum zweiten Mal in seiner Karriere auf der Kleinkunstbühne stand.

Dass sich ein Besuch bei einem Konzert von ihm lohnt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Alle Tische im Saal waren besetzt und neben vielen „Wiederholungstätern“ konnte er auch zahlreiche neue Gesichter entdecken. Nicht umsonst eilt ihm ein guter Ruf voraus, stand er schon mit der Keller Steff-Big Band gemeinsam auf der Bühne und gab beim Eichstätter Altstadtfest seine musikalische Visitenkarte ab.

Drei Alben („Zurück I und II“, „Presence“), sowie die Singles „Sunn“ und „Steh auf“ hat Luke Mountain bisher auf Musikplattformen veröffentlicht. Alle Musiknummern stammen aus eigener Feder, die der 26-Jährige im heimeigenen Studio komponiert, aufnimmt und produziert. Seine Indie-Folk getränkten Stücke singt der Lokalmatador in bayerischer Mundart, auf Hochdeutsch oder in Englisch.

2019 hat der Singer/Songwriter den Weg „Raus aus dem Keller, rein in die Welt“ gewagt und überzeugte im Gutmann mit gleichnamigem Programm auf ganzer Linie. Von Beginn an zog der Liedermacher das Publikum in seinen Bann und konnte ohne Mühe den Spannungsbogen den Abend hindurch aufrechterhalten. Die Gäste hörten aufmerksam zu, wenn der Tauberfelder in gefühlvollen und herzberührenden Liedern das Leben, die Sehnsüchte und die Liebe besang, feierten im Gegenzug frenetisch seine partytauglichen Titel.

Pünktlich um 19 Uhr betrat der sympathische Hüne barfuß und mit Hut die Bühne und startete den Liederreigen mit „Wake and Smile“. Passend zum Sonntag stimmte er anschließend „Sunday Night“ an und wünschte eine „scheene, gemütliche Zeit“.

Aufrichtig erzählte der Liedermacher ohne Starallüren in der rund zweistündigen Darbietung, was ihn dazu bewegte, seine Gefühle und Erlebnisse in den Kompositionen wiederzugeben. „Home“ ist nicht nur eine Liebeserklärung an die Heimat, sondern auch an die Menschen, die dazugehören, um sich wohlzufühlen.

„Parachute“ widmete der Sänger den vielen Freunden, die ihn wie ein Fallschirm auffangen, egal wie es im Leben läuft. Zu „Round The Fire“ nahm der Solist die Zuschauer mit zu einem Lagerfeuer inklusive herrlichem Sonnenuntergang, aber auch ein „Gloans Lächln“ kann so viel sagen und kostet nix.

Das Gefühl, einmal als Straßenmusiker in den Gassen zu stehen, beschrieb Luke Mountain in „Little Busker“, zu dem er eine zwölfsaitige Gitarre zur Hand nahm. Ehrliche Texte, die unter die Haut gingen und in denen sich viele der Zuschauer bestimmt wiederfanden. Man sah ihm die Freude förmlich an, vor einer großen Fangemeinschaft live aufzutreten. Der Liederbarde hatte stets ein Lächeln im Gesicht und genoss offenkundig das Gastspiel. Zum Einsatz kam neben den Akustikgitarren auch eine Stompbox, ein Schellenring und eine Mundharmonika. Zwar stand der Musiker alleine auf der Bühne, doch mit einer Loopstation erschuf Roßkopf ein hörenswertes musikalisches Allerlei, so dass man dachte, eine komplette Combo stehe ihm zur Seite.

Mit leuchtenden Augen berichtete der Musiker, wie Festivalgänger bei seinem Auftritt bei der Brass Wiesn in Eching im vergangenen Jahr eine ausgelassene Party zu seiner Musik feierten. Dazu präsentierte er im Gutmann-Saal sein bayrisch gesungenes „Danzn“, bei dem die Stimmung auf den Höhepunkt stieg. Es wurde kräftig mitgeklatscht und gejubelt. Zum Ende hin hatte der Singer/Songwriter eine besondere Überraschung parat: Im Juni 2024 feiern die Freiwillige Feuerwehr Tauberfeld und der Schützenverein „Edelweiß“ Tauberfeld zusammen ein großes Jubiläumsfest, bei dem Luke Mountain auftritt. Zu diesem Anlass verfasste der Mittzwanziger das brandneue Stück „Feiern“. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Besucher noch einen Zuschlag wollten. Mit seinen wohl bekanntesten Nummern „Gern“ und „Dorfbua“ sowie dem Versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen, verabschiedete sich Lukas Roßkopf von den begeisterten Zuhörern.

EK