Auch Horst Seehofer gratuliert
Landratswitwe Hilde Regler hat ihren 90. Geburtstag gefeiert

06.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:27 Uhr

Austausch von Erinnerungen: Bayerns früherer Ministerpräsident Horst Seehofer gratulierte am Montag der Witwe des früheren Landrats Konrad Regler, Hilde Regler, zu ihrem 90. Geburtstag. Dabei blickten die beiden auch auf die gemeinsame Zeit zurück. Foto: Schneider

Die ehemalige „First Lady“ des Landkreises Eichstätt, Hilde Regler, hat am Montag ihren 90. Geburtstag gefeiert. Den ersten großen Gratulationsreigen am Vormittag führte der frühere bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an. Er war, vor seinem Einstieg in die Berufspolitik, die rechte Hand des 2012 gestorbenen Landrats Konrad Regler.



Die Altlandräte Xaver Bittl und Anton Knapp, Landrat Alexander Anetsberger, Oberbürgermeister Josef Grienberger, Zweite Bürgermeisterin Elisabeth Gabler-Hofrichter, sie alle sind gekommen, um der Mit-Gründerin der Frauen-Union Eichstätt zu gratulieren. Seehofer ist dann einer der Ersten, der der zierlichen Jubilarin die Hand reicht. „Sie sind mehr als eine Witwe, sie haben Großes geleistet.“ Hilde Regler winkt ab, sie sei nur an der Seite ihres Mannes gestanden. Immerhin 56 Jahre lang. Seehofer sagt noch einmal: „Sie haben zu alledem beigetragen.“ Und er lacht: „Einmal, da saßen wir im Café, da haben Sie mir gesagt, was ich in Bonn alles falsch mache.“ Gut sei das gewesen, auch dass Hilde Regler schon früh dafür gekämpft habe, dass die Frauen in der CSU mehr zu sagen haben. Dass sie im Mittelpunkt steht, ist das Ihre nicht. Aber zum 90., da ist das nun mal so. „Jetzt bin ich uralt“, sagt sie und seufzt. Aber: Geistig fit und rüstig beisammen wuselt sie an ihrem Ehrentag trotzdem durch die Wohnung und sortiert die Gäste auf die Eckbank.

Dort, wo die Familie Regler gerne beisammensaß, nach vielen Wanderjahren – sie, ihr Mann Konrad und Sohn Michael. Beiden musste sie schon ins Grab nachschauen: Konrad Regler, der als der Architekt des Landkreises Eichstätt in die Geschichte eingegangen ist, 2012, und Sohn Michael im Jahr 2018. Michael, der in Ingolstadt Rechtsanwalt war, war in Bonn zur Welt gekommen – mitten in den Wanderjahren der Familie Regler. Die war 1956 in Pfahldorf gegründet worden, nachdem Hilde Reglers Vater dort nach dem Krieg eine Anstellung als Lehrer bekommen hatte. Dieses Dorf auf dem Jura ist ihr auch „zur Heimat geworden“, wie sie stets bekundete. Von dort aus ging es für das junge Ehepaar 1958 an die Regierung von Ansbach, 1960 nach Landsberg, 1962 nach Bonn an die Bayerische Vertretung. Die Zeit in Bonn will Regler nicht missen: „Das war eine sehr intensive Zeit, in der ich meinen Horizont erweitern konnte.“

1970 folgte sie ihrem Mann zurück nach Eichstätt, wo er zum Landrat gewählt wurde. Er sollte mehr als ein Vierteljahrhundert, bis 1996, an der Spitze des hauptsächlich von ihm geformten Landkreises stehen. „Mein Mann hatte einen unwahrscheinlichen Weitblick“, urteilt sie heute über das politische Lebenswerk Reglers. Über 25 Jahre hinweg – bis 1996 – sollte er an der Spitze des Landkreises stehen. 1996 sollte dann der für Hilde Regler bedeutendste Abschnitt des Lebens beginnen, einer, den sie nicht aus ihren Gedanken streichen will: die Pensionszeit ihres Mannes. „Sie ist verankert als Zeit der Annäherung für uns als Partner wie nie zuvor.“ Bis eine Erkrankung ein unbeschwertes Leben nicht mehr möglich machte. „Nun erfülle ich den Auftrag meines Mannes und halte dieses Haus in Schuss“, sagte sie bestimmt.