Eichstätt/München
Kulturpreis Bayern für KU-Doktorandin Claudia Bosch

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:47 Uhr

Preisträgerin Julia Bosch mit dem bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Egon Leo Westphal (r.). Foto: Alex Schelbert, Bayernwerk

Die Geographin Claudia Bosch hat für ihre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) entstandene Dissertation zu Fragen von politischer Teilhabe junger Menschen den Kulturpreis Bayern erhalten. Diesen vergibt die Bayernwerk AG mit dem Wissenschaftsministerium.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Kristina Dachtler von der Technischen Hochschule in Ingolstadt: Sie hat in ihrer Master-Arbeit untersucht, wie künstliche Intelligenz bei der Instandhaltung von Produktions-Anlagen helfen kann.

In ihrer vom Lehrstuhl für Humangeographie betreuten Dissertation hat sich Claudia Bosch am Beispiel von Peru mit Hürden für die gesellschaftliche und politische Teilhabe junger Menschen beschäftigt und diskutiert, wie sie Ausgrenzung selbst überwinden und von anderen Akteurinnen und Akteuren dabei unterstützt werden können. „Obwohl Jugendliche und junge Erwachsene in öffentlichen Diskursen als wichtige Beteiligte für politische Aushandlungen dargestellt werden, nehmen sie in vielen Ländern randständige Positionen in institutionalisierten Partizipationsprozessen ein. In Lateinamerika und Europa sind Interessenvertretungen junger Personen oft mit so geringen Einflussmöglichkeiten und Ressourcen ausgestattet, dass sie kaum handlungsfähig sind“, erläutert Bosch. Dies führe häufig bei jungen, politisch engagierten Personen zu Frustration und zur Verfestigung des Eindrucks, dass es für ihren Einsatz und ihre Meinungen nur wenig Raum gibt. Zudem würden sie sich von institutionalisierten Formen der Teilhabe entfernen, was häufig als Politikverdrossenheit fehlgedeutet werde. „Dabei wird durch Bewegungen wie Fridays for Future deutlich, dass junge Personen aktiver Teil der Bürgerschaft sind und sich außerhalb repräsentativer Strukturen rege an politischen Aushandlungen beteiligen“, schildert die Wissenschaftlerin. Sie ist mittlerweile am Berliner Nexus-Institut tätig, das deutschlandweit Bürgerbeteiligungsprozesse zu Themen aus den Bereichen Demokratie und Regionalentwicklung begleitet.

Dachtler hat nach THI-Angaben untersucht, wie Automobil-Unternehmen künstliche Intelligenz in Produktions-Anlagen nutzen können, um die voraussichtliche Rest-Lebensdauer einzelner Maschinen und Bauteile zu prognostizieren. So könnten Instandhaltungs-Maßnahmen präzise geplant werden. Das reduziere Reparatur- sowie Ersatzteilkosten und vermeide Ausfallzeiten sowie unnötige Wartungen.

EK