Veröffentlichung des Zentralinstituts für Ehe und Familie der KU
Kinderbuch für Soldatenfamilien thematisiert psychische Erkrankungen im Militärdienst

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:57 Uhr

Übergabe des fertigen Buches: Rainer Krotz, Katholische Familienstiftung für Soldaten (von links), Peter Wendl (ZFG), Militärgeneraldekan Matthias Heimer, Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann, Oberstarzt Peter Zimmermann (Psychotraumazentrum der Bundeswehr), Alexandra Hoff-Ressel und Peggy Puhl-Regler (ZFG), Andras Hecker (Referent des Militärbundesrabbiners) und Stabshauptmann Sven Loik bei der Vorstellung des Bandes. Foto: Bierdel

Wie umgehen mit einem Elternteil, das als Soldat oder Soldatin schlimme Erfahrungen im Einsatz gemacht hat? Das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat dazu ein Kinderbuch herausgegeben. „Wie Papa wieder lachen lernt“ lautet der Titel des Werkes. Es versteht sich als „Mutmachbuch für Soldatenfamilien, wenn ein Elternteil seelisch erkrankt ist“.

In ihrem jüngsten Jahresbericht führt die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, explizit diese Buchreihe als Beispiel an „für das Engagement der Seelsorge, um Soldatinnen und Soldaten mit Kindern im Alltag beizustehen“. Der im Herder-Verlag erschienene Band entstand im Rahmen des „Mutmacher“-Projektes, für das die Deutsche Härtefallstiftung und die Katholische Familienstiftung für Soldaten mit dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr kooperiert.

Stabshauptmann Sven Loik von der Deutschen Härtefallstiftung und Vorstand Rainer Krotz von der Katholischen Familienstiftung überreichten den Band symbolisch bei einem Treffen in Berlin an Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann, Militärgeneraldekan Matthias Heimer und Andras Hecker für die Jüdische Militärseelsorge. Das neue Kinderbuch soll ab April in der Arbeit mit Soldatenfamilien eingesetzt werden. Der Band richtet sich an Kinder von vier bis acht Jahren.

Altersgerecht erklärt das Buch, warum Mama oder Papa verändert und oft traurig sind. Damit will das Autorenteam den Kindern dabei helfen, ihre eigene Wahrnehmung besser einzuordnen und Bedürfnisse und Ängste zu artikulieren. Peter Wendl vom ZFG schildert: „Kinder haben am allerwenigsten die Möglichkeit, starke Veränderung bei den Eltern zu verstehen, und suchen deswegen nicht selten die Schuld bei sich selbst oder werden immer stiller, um kranke Eltern nicht zu stören.“

Das Buch setzt eine Kinderbuchreihe des ZFG fort, die in Kooperation mit dem Katholischen Militärbischofsamt (KMBA) rund um Wochenendbeziehungen und Herausforderungen von Auslandseinsätzen begonnen wurde. Alle Bundeswehrangehörigen können ab April ein kostenloses Exemplar in ihrem Militärpfarramt oder im Bundeswehrkrankenhaus anfordern. Der Band kann im Buchhandel zum Preis von 15 Euro erworben werden über die ISBN 978-3-451-71705-5.

upd