Viele Investitionen vor der Brust
Gemeinsames Kommunalunternehmen Adelschlag und Nassenfels nimmt 20 Millionen Euro in die Hand

12.02.2024 | Stand 12.02.2024, 9:00 Uhr

Das Material steht schon bereit. Der Verbandsrat hat den Investitionsplan für die Jahre 2024 bis 2028 verabschiedet. Demnach stehen Investitionen von knapp 20 Millionen an. Neben verschiedenen Verbesserungen im Kanalsystem wird insbesondere die neue Kläranlage ihren Anteil fordern. Foto: Funk

Dem gemeinsamen Kommunalunternehmen der Gemeinden Adelschlag und Nassenfels (gKU) stehen große Investitionen bevor. Finanzvorstand Bernd Fieger präsentierte in der jüngsten Sitzung den Wirtschafts- und Finanzplan für 2024 sowie die Investitionsplanung bis 2028.



Die Investitionen in den kommenden fünf Jahren dürften sich auf insgesamt knapp 20 Millionen Euro für das Abwassersystem belaufen. Den größten Anteil wird der Neubau der Kläranlage mit 10 Millionen Euro verschlingen. Die vor geraumer Zeit vorgelegte Machbarkeitsstudie nannte damals einen Betrag von gut 7 Millionen Euro. Wegen der allgemeinen Preissteigerung der letzten Jahre wäre es aber nicht seriös – so die einhellige Meinung – mit diesem alten Wert zu kalkulieren. Zu den Baukosten kommt eine Million Euro für die Planung obendrauf. Des Weiteren sind für die bereits laufende Kanalsanierung in Wolkertshofen 1,9 Millionen Euro vorgesehen. Die Erneuerung der Abwasseranlagen Nassenfels und Möckenlohe (jeweils 1,2 Millionen Euro) sowie die Errichtung eines Regenwasserkanals in Möckenlohe (2,5 Millionen Euro) fordern entsprechende Gelder. Die Investitionen in Ochsenfeld liegen bei 330.000 Euro für eine Kanalsanierung, 700.000 Euro für den Kanal im Baugebiet Luderhäusl sowie 112.000 Euro für das Regenüberlaufbecken.

Bürgermeister bescheinigt Investitionsstau



Die bereits abgewickelten Maßnahmen am Abwassersystem müssen ebenso bezahlt werden: Dies soll zum großen Teil durch Verbesserungsbeiträge erfolgen.

Der Nassenfelser Bürgermeister Thomas Hollinger (CSU) erklärte: „Aufgrund der wenigen Maßnahmen in den letzten Jahren besteht ein Investitionsstau. Wir werden in den nächsten 20 Jahren jährlich eine Kanalsanierung durchführen müssen. Im Gegenzug wurde aber auch in den letzten 20 Jahren nicht viel gemacht.“ An den Kosten für die Verbesserungen werden sich auch die Kommunen für die öffentlichen Straßen und Flächen beteiligen. Da die beschlossene Investitionsplanung auch nur die bereits fixierten Maßnahmen berücksichtigt, kann die Investitionssumme weiter ansteigen. Beispielsweise ist der angedachte Bau eines Rückhaltebeckens in der Neuburger Straße in Nassenfels noch nicht in der Kalkulation, weil hier die Planung und die weiteren Abstimmungen noch vorangetrieben werden müssen.

Für den Unterhalt und den Betrieb des Abwassersystems ist für heuer ein Etat von 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Der Löwenanteil hiervon entfällt auf Abschreibungen von insgesamt knapp 540.000 Euro. Für Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten der technischen Anlagen sind 75.000 Euro vorgesehen. Der Betrieb sämtlicher Kläranlagen sowie Pumpen verursacht Stromkosten von 200.000 Euro. Die gesamten Personalkosten sind mit 200.000 Euro veranschlagt. Mit 65.000 Euro verschlingt auch die Klärschlammentsorgung einen ordentlichen Betrag. Finanziert werden die Ausgaben durch die Einnahme der Abwassergebühren (930.000 Euro) sowie der Auflösung von Zuschüssen (310.000 Euro). Für den Einsatz von Personal werden Einnahmen von 10.000 Euro erwartet.

Nichtöffentlich oder öffentlich?



Vor der Beschlussfassung entbrannte eine Diskussion: Dem Gremium wurden die Zahlen nicht mit der Sitzungsladung mitgeteilt; zudem fehlten noch – für die Beschlüsse jedoch nicht relevante – Ist-Zahlen aus dem Jahr 2023. Die Erwartungshaltung für das kommende Jahr hat das Gremium entsprechend deutlich kommuniziert. Unter dem Strich gaben die Räte dem vorgelegten Wirtschafts- sowie der Investitionsplanung aber einstimmig grünes Licht.

Ganz zu Beginn stellte sich wie in der vorhergegangen Sitzung die Frage, weshalb nun Themen öffentlich diskutiert werden, wenn doch in der Satzung des gKU stehe, dass die Sitzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Hier erklärte Hollinger, dass nach Rücksprache das gleiche Recht wie in Marktratssitzungen angewendet werden sollte. Die beschlossene Satzung soll dementsprechend angepasst werden.

EK