Neue Schutzanzüge für Ortsfeuerwehren
Gemeinderat Nassenfels befasst sich auch mit Lkw-Führerscheinen und Freizeit- und Gemeinschaftsflächen

22.11.2023 | Stand 22.11.2023, 17:00 Uhr

Die Schutzanzüge der Freiwilligen Feuerwehren im Markt Nassenfels wurden um die Jahrtausendwende angeschafft. Nun sollen diese ersetzt werden, auf Anregung aus der Inspektion der drei Ortsfeuerwehren. Auf dem Bild: eine Leistungsabnahme mit Kupplung der Saugleitung. Foto: Funk

Der Kommandant der Feuerwehr Konrad Haberkern berichtete dem Marktrat in der jüngsten Sitzung über das Ergebnis der Inspektionen der drei Ortsfeuerwehren. Die mit der Feuerwehr Egweil durchgeführte Übung wurde mit „gut“ bewertet. Dennoch stellten die Inspektoren vom Landkreis ein paar Handlungsfelder fest. Die wesentlichste Feststellung betrifft die Schutzanzüge, welche um die Jahrtausendwende angeschafft wurden. Damals wurde der olivgrüne Schutzanzug durch den „Bayern 2000“ ersetzt. Dies ist allerdings auch schon über zwanzig Jahre her. Die Empfehlung war deshalb, sich um Ersatzbeschaffungen zu kümmern. Hier ist mit deutlichen Kosten zu rechnen, da ein Anzug zwischen 650 und 1500 Euro je nach Ausstattung und Hersteller liegt – bei einer Anzahl von etwa 120 Feuerwehrmännern und –frauen.

Ergänzend beim Thema Ausrüstung wurde bei ein paar Helmen und Handschuhen angemerkt, dass diese aufgrund ihres Materials beziehungsweise ihres Alters ausgetauscht werden sollten. Weiter informierte Bürgermeister Thomas Hollinger bezüglich des Wolkertshofener Feuerwehrautos, dass die Verantwortlichen sich aktuell mit einer Ersatzbeschaffung auseinandersetzen; die notwendigen finanziellen Mittel sind bereits im gemeindlichen Budget vorgesehen. Zusammenfassend nahmen die Markträte die Ausführungen des Kommandanten zur Kenntnis und beauftragten die erforderlichen Schritte einstimmig.

Die Feuerwehr beschäftigte das Gremium auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt: Für das Nassenfelser Feuerwehrauto „HLF 20“ ist ein Lkw-Führerschein erforderlich. Bis vor einigen Monaten besaßen noch zwölf aktive Feuerwehrkameraden die Berechtigung das Auto zu bedienen. Aufgrund Erreichens der Altersgrenze sind derzeit allerdings nur noch neun Führerscheinbesitzer vorhanden; weitere werden in den nächsten Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheiden.

Somit ist dringender Handlungsbedarf erforderlich. Dies sahen alle Räte so; deshalb beschloss das Gremium, dass der Feuerwehr gestattet wird, ausreichend Personen ausbilden zu lassen. Als Zielgröße sollen wieder circa zwölf Personen das HLF fahren dürfen. Die Kosten für die Ausbildung in Höhe von etwa 3000 Euro je Schein werden von der Gemeinde übernommen; allerdings wird als Vorgabe gemacht, dass neben dem Führerschein auch noch die Ausbildung zum Maschinisten oder zum Gruppenführer durchgeführt wird.

Nachdem bereits in der vorhergegangenen Sitzung die Freizeit- und Gemeinschaftsfläche Thema im Rat war, stellte der beauftragte Ingenieur Marcus Kammer das überarbeitete Konzept vor. Die Fläche wird in verschiedene Bereiche gegliedert sein: Es soll eine Fläche für Erwachsene sowie Senioren geben. Für die Kinder aller Altersgruppen wird ausreichend Platz zur Verfügung gestellt werden. Auch für ein grünes Klassenzimmer ist ein Bereich reserviert. Das auffälligste Objekt wird das Großspielgerät für Kinder aller Altersklassen sein. Es soll die Form einer Burg haben und auch für Menschen mit Behinderung geeignet sein. Ergänzt wird der Kinderbereich durch einen Sandbagger, einen Matschbereich, Action-Spielgeräte wie Schaukel und Drehscheibe. Im Seniorenbereich wird es eine Boccia-Bahn geben.

Die ursprünglich geplante Stockbahn ist leider nicht umsetzbar, so das Ingenieurbüro. Hier habe sich herausgestellt, dass das Scheppern beim Aufeinanderprallen der Stöcke die maximal erlaubten Lärmwerte übersteigt. Zentrale Frage für die weitere Vorgehensweise an das Gremium war, aus welchem Material die Spielgeräte beschaffen sein sollen: Die Edelstahl-Ausführung war aufgrund der enormen Kosten gleich vom Tisch. Zur Wahl standen Holz und Kunststoff. Ingenieur Kammer erklärte, dass Spielgeräte aus diesen beiden Materialien sowohl in Sachen Kosten als auch Haltbarkeit „in einer ähnlichen Kategorie liegen“. Letztendlich entschied sich der Gemeinderat für Holz-Geräte. Die bereits in der letzten Sitzung geschätzten Kosten haben sich auch in der überarbeiteten Version nicht geändert: 500000 Euro stehen unter der Kalkulation, von denen die Hälfte über eine Leader-Förderung getragen werden. Den erforderlichen Beschluss fasste das Gremium mit vier Gegenstimmen.