Denkendorf
Gemeinderat beschäftigt sich mit Friedhofneugestaltung und der Entwässerung im Baugebiet Bitz

17.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:38 Uhr
Julian Meier

Der Friedhof in Denkendorf soll laut Beschluss des Gemeinderats umgestaltet werden. Foto: Knittel, Archiv

Von Julian Meier

Denkendorf – In der ersten Sitzung nach der Sommerpause hat sich der Gemeinderat Denkendorf mit zwei Projekten beschäftigt. Zum einen mit dem Baugebiet „Am Prominentenweg“ in Bitz, zum anderen mit der Sanierung des Denkendorfer Friedhofs.

Zunächst wurde jedoch Josef Gürtner jun. (FW) als neues Gemeinderatsmitglied vereidigt. Er tritt die Nachfolge von Stephan Werner an, der sein Mandat niedergelegt hat. „Wir sind wieder vollzählig, dann können wir starten“, sagte Bürgermeisterin Claudia Forster (CSU) freudestrahlend. Zum Start gab es auch gleich ein kniffliges Thema: Die Entwässerung im Baugebiet „Am Prominentenweg“ in Bitz musste festgesetzt werden, um mit der Bauleitplanung voranzukommen.

Der Tagesordnungspunkt war in der vorletzten Sitzung vor der Sommerpause noch vertagt worden. Nun sollte mithilfe von Gero Siegle vom gleichnamigen Ingenieurbüro eine Entscheidung fallen. Er empfahl dem Gemeinderat, beim Mischwassersystem zu bleiben und kein Trennsystem aufzubauen. „Das ist einfach eine Kostenfrage. Die Überlastung des Kanals ist jetzt schon da“, sagte Siegle im Hinblick auf überschwemmte Straßen in Bitz. Claus Wirth (SPD) favorisierte dagegen das Trennsystem, bei dem Schmutz- und Regenwasser separat abgeführt werden. „Wir müssen zukunftsorientiert schauen“, forderte er. Michael Lochner (CSU) brachte den Vorschlag ein, nur das Neubaugebiet mit einem Trennsystem zu versehen und dieses an das bestehende Mischwassersystem anzuschließen. Der Vorschlag wurde letztlich mit großer Mehrheit angenommen.

Gemeinderätin Heike Fritzen (UB), die mit der Sanierung des Friedhofs in Denkendorf beauftragt worden war, stellte dem Gremium ihr Konzept vor. Fritzen arbeitet als selbstständige Architektin. Sie beklagte, dass es derzeit keinen Vorplatz vor der Aussegnungshalle gebe. Das soll sich ändern: „Wir brauchen eine neue Struktur, damit die Zeremonien auch einen würdigen Rahmen haben.“ Vor der Aussegnungshalle soll ein solcher Vorplatz geschaffen werden, dazu die Wege erneuert und eine Rampe für einen barrierefreien Zugang gebaut werden. Fritzen verwies auf den Kostenrahmen von 225000 Euro, der vom Gemeinderat im Vorfeld festgelegt worden war und den sie auch keinesfalls überschreiten möchte. Das Gremium stimmte dem Sanierungskonzept zu.

Ein weiteres Thema war, wie die Gemeinde zukünftig mit dem traditionellen Neujahrsempfang umgehen soll. In diesem Jahr wurde der Empfang coronabedingt erstmals im Sommer abgehalten. Es habe einige Rückmeldungen gegeben, den Termin in Zukunft generell in der warmen Jahreszeit stattfinden zu lassen, berichtete Bürgermeisterin Forster. Dass auch im nächsten Jahr der Empfang wieder für den Sommer geplant werden sollte, darin waren sich angesichts möglicher Corona-Beschränkungen alle einig. In langfristiger Perspektive herrschte dagegen alles andere als Einigkeit. Fritzen verwies auf die Tradition: „Ich finde, dass man wegen Corona nicht alles umschmeißen darf.“ Lochner führte dagegen an, dass die am Aufbau beteiligten Personen dafür extra den Weihnachtsurlaub unterbrechen müssten: „Ich sehe es auch als eine Entlastungsmaßnahme für unsere Mitarbeiter. Nach Silvester ist eh die erste Zeit, in der man nach dem ganzen Weihnachtstrubel zur Ruhe kommt.“

Ein kleiner Disput entwickelte sich kurz vor Ende, als die Sitzung eigentlich schon so gut wie gelaufen war. Bürgermeisterin Forster hatte von einer Anfrage für die Errichtung einer Photovoltaikanlage berichtet. Angesichts von 1,7 Prozent Freifläche, die in der Gemeinde mit PV-Anlagen bedeckt sind, stellte sie fest: „Wir haben unser Soll mal wieder übererfüllt im Bereich regenerative Energien.“ Sie verwies dazu auf das Standort-Konzept der Gemeinde für Photovoltaikanlagen, das 2010 beschlossen worden war. „Wenn wir das aufmachen, dann müssen wir es komplett überarbeiten.“ Im Gremium stieß die generelle Absage auf Widerspruch. Patrick Scherrmann (FW) meinte: „Wir brauchen Energie und wir sollten uns nochmal damit befassen. Das wäre etwas, wovon unsere Gemeinde in Zukunft mal profitiert.“

EK