Eichstätt
Fulminantes Konzert von Jugendkantorei, GG-Chören und missio-Chor in Eichstätt

Publikum begeistert – Polonaise-Marsch durch Aula des GG

26.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:08 Uhr

Fröhlich-ausgelassene Stimmung herrschte beim Gemeinschaftskonzert des St. Benedict’s Choir aus Nairobi mit zwei Chören des Gabrieli-Gymnasiums und der Jugendkantorei der Dommusik in der Aula des Gabrieli-Gymnasiums. Zu den mitreißenden Rhythmen des „Jambo Bwana“ hielt es die Gäste nicht mehr auf den Plätzen. Sie zogen in einer Polonaise durch den Saal. Foto: Kusche

Von Dagmar Kusche

Eichstätt – Die Bühne bebte, der frenetische Applaus der Zuhörer nahm kein Ende und die impulsiven Trommelrhythmen und eingängige und mitreißende Musik der insgesamt vier Chöre hallten bei vielen Gästen, darunter Bischof Gregor Maria Hanke, Bischof Dominic Kimengich aus Kenia und Monsignore Wolfgang Huber, Präsident von missio München, wohl noch Stunden nach Konzertende nach.

Das Gemeinschaftskonzert des St. Benedict’s Choir aus Nairobi/Kenia, des Jugend- und des Großen Chores des Gabrieli-Gymnasiums und der Jugendkantorei der Dommusik erwies sich als Erfolgsprojekt, das über Musik nicht nur Menschen aus verschiedenen Kontinenten und Kulturen verbindet, sondern zugleich für einen Abend voller Lebensfreude pur und fröhlich-ausgelassener Stimmung bei Musikern, Sängern und Zuhörern sorgte.

Dass sich schon vor der Konzertpause – und nicht erst zum Abschluss – bewegungsfreudige Gäste von den Plätzen erhoben, um auf das gemeinsam von den 165 Sängern der vier Chöre gesungene „Jambo Bwana“ in einer Polonaise zu tanzen, war nicht geplant gewesen. Doch das störte an diesem Abend niemanden – so groß war die Begeisterung über das abwechslungsreiche und mitreißende Programm des Konzerts, das acht ausgewählte Sänger des sonst 40-köpfigen St. Benedict’s Choir unter Leitung von John Odhiambo Akwa mitgestalteten.

Schnell gelang es dem kenianischen Chor, der zuhause in Nairobi jede Woche in einer von Benediktinern betreuten Pfarrei die Liturgie mitgestaltet, seine Zuhörer in der Aula zum Mitklatschen und Bewegen zu animieren, denn mit ihren kräftigen Stimmen, den traditionellen afrikanischen Rhythmen und den immer wieder erschallenden fröhlichen Jauchzern nahmen die acht Sänger samt Trommler ihr Publikum sofort mit in die Welt der afrikanischen Musik, die ohne Klatschen, Tanzen und Bewegen nicht auskommt.

Mit jeweils drei bis vier eigenen Gesangsdarbietungen präsentierten sich auch die Jugendkantorei der Dommusik und zwei Chöre des Gabrieli-Gymnasiums. Die Jugendkantorei unter Leitung von Deborah Hödtke überzeugte mit dem „Cantate Domino“ von Nancy Hill Cobb, der wunderschönen Ballade „I Believe in The Sun“, einer fröhlichen „Cantate domino“ von Tom Benjamin sowie dem beschwingten „Mamma Mia“ von ABBA. Der Jugendchor der 5. bis 8. Klassen des GG unter Leitung von Christine Bleitzhofer ließ, begleitet von kenianischen Trommelklängen, den fröhlichen Gospel „Freedom is Coming“ sowie einen mitreißenden Swaheli-Song ertönen. Unter der Leitung von Christina Schiekofer sang der Große Chor (ab Klasse 9) ebenfalls drei virtuose Musikstücke: Irish Blessing, Thank you for the Music und „Baba Yetu“, bei dem drei GG-Schüler mit in Swaheli gesungenen Texten imponierten.

Dann füllte sich die Bühne noch einmal eindrucksvoll mit allen 165 Sängerinnen und Sängern der vier Chöre, die in den vergangenen Wochen mehrfach in Workshops des St. Benedict’s Choir geprobt hatten. Noch einmal klangen drei fröhlich-rhythmische Songs aus den Kehlen der jungen Schülerinnen und Schüler und des afrikanischen Chors, der sich zuvor als bereits seit 1984 bestehender und in ganz Ostafrika bekannter Chor vorgestellt hatte, dessen Mitglieder nicht nur die Musik verbindet, so Chorleiter Odhiambo: „Unser Chor überwindet gesellschaftliche Grenzen zwischen Arm und Reich, Jung und Alt. Bei uns singen Doktoren und Ingenieure, alleinerziehende Mütter und einfache Arbeiter.“ Denn gleich gegenüber der Pfarrkirche von St. Benedict erstrecke sich das Mathare Valley, eines der größten Slumgebiete von Nairobi. Kirchenmusik verbinde dort Generationen, trage zur Inkulturation des Glaubens bei und fördere den Zusammenhalt und die Gemeinschaft, so Odhiambo.

Beim abschließenden „Jambo Bwana“ gab es dann kein Halten mehr: Sowohl die beiden Bischöfe aus Eichstätt und Eldoret/Kenia wie missio-Präsident Wolfgang Huber und alle missio-Gäste, Weltkirche-Referent Gerhard Rott, Schulleiter, Lehrer, Eltern und Schüler tanzten im Polonaisen-Marsch durch den vorderen Aulabereich. „Das war ein phantastischer Abend“, begeisterten sich viele Gäste beim Hinausgehen.

EK