Förderpreis für Kernstodl
Familie Hiermeier aus Wellheim nimmt Nabu-Auszeichung in Berlin entgegen

04.06.2023 | Stand 15.09.2023, 0:48 Uhr

Freudestrahlend vor dem Brandenburger Tor: Familie Hiermeier und ihr Kernstodl ist vom Nabu ausgezeichnet worden. Foto: Rott, Nabu

Zwölf Landwirtinnen und Landwirte aus sechs Bundesländern sind am Sonntag auf dem Umweltfestival des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) für die vorbildliche Umstellung ihres Betriebs von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft mit dem Nabu-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet worden. Unter den Geehrten ist auch die Familie Hiermeier aus Wellheim mit ihrem Kernstodl.

„Die ausgezeichneten Betriebe leisten einen wertvollen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz, sauberes Grundwasser und gesunde Böden. Außerdem helfen sie dabei, die Artenvielfalt und Ökosysteme zu bewahren. Das verdient Anerkennung und Unterstützung“, sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dem Verband sei es deshalb ein besonderes Anliegen, landwirtschaftliche Betriebe beim Weg zur biologischen Landwirtschaft zur Seite zu stehen. Die Hiermeiers sind in den vergangenen Jahren vor allem durch ihre Ölprodukte bekannt geworden.

Ausbau der ökologischen Landwirtschaft voranbringen



Die Kriterien für die Vergabe des Förderpreises sind geregelt: Die Betriebe bauen ihr Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an, verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und halten höhere Standards bei der Tierhaltung ein. Die finanzielle Unterstützung soll den Öko-Betrieben dabei helfen, die Kosten für den Umbau zu decken und die zweijährige Umstellungsphase zu überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen. Mit dem Projekt will der Nabu nach eigenen Angaben den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland voranbringen und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, zur Verbesserung der Böden und Gewässer sowie zum Schutz der Artenvielfalt leisten.

Seit Start des Projekts 18.000 Hektar gefördert



Seit Start des Projekts im Jahr 2015 wurde die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft von rund 18.000 Hektar gefördert – eine Fläche so groß wie die Karibik-Insel Aruba. Mittlerweile sind über 100 Betriebe mit einer Gesamtfördersumme von mehr als drei Millionen Euro unterstützt worden.