Einblicke in goldene Tage
Erinnerungen an Maler Ludwig Brems zeigt die Ausstellung „Giorni d’Oro“ bei Christof Cebulla

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr

Die pittoresken Landschaften der Toskana, in Umbrien und Latium waren Lieblingsreiseziele von Ludwig Brems, der auf seinen Ausflügen immer Pinsel und Leinwand dabei hatte. Fotos: Kusche

Die enge Verbindung des Menschen zur Sonne im Laufe seiner Entwicklung war immer ein Thema, das Ludwig Brems faszinierte. In vielen Acrylbildern und Aquarellen des 2020 verstorbenen ehemaligen Lehrers, Schulleiters und Initiators der Sonnenuhr am Altmühlufer nahe der Schlagbrücke spiegelt sich seine Leidenschaft für Sonne und Licht wider. In Erinnerung an ihren Vater hat nun die Eichstätterin Michaela Brems eine abwechslungsreiche Auswahl seiner künstlerischen Arbeiten für die Galerie Christof Cebulla in der Ostenstraße zusammengestellt.

Unter dem Titel „Giorni d’Oro“ – Goldene Tage – sind wunderschöne Aquarelle von Italienreisen sowie ausdrucksstarke Acrylbilder von Naturdenkmälern und historischen Orten zu sehen.

„Goldene Tage“ durfte Ludwig Brems, 1929 als eines von sieben Kindern einer Ochsenfelder Familie geboren, nach seinem arbeitsreichen Leben als Lehrer, Konrektor und schließlich Schulrektor in Feuchtwangen und Maisach erleben: Er ließ sich nach seiner Pensionierung 1994 in Eichstätt-Marienstein nieder und widmete sich ganz seinen Herzensthemen: Kunst- und Kulturgeschichte, Kulturreisen und Malen. „Als zuversichtlicher, lebensfroher und unternehmungslustiger Mensch war mein Vater als Rentner immer mit Lesen und Malen beschäftigt oder er befand sich auf Reisen“, erinnert sich seine Tochter an ihren rührigen Vater.

Gerade auf seinen vielfältigen Reisen entstanden unzählige Bilder, die von seinem intensiven Erleben von Naturschönheiten und kulturhistorisch bedeutsamen Orten zeugen: In der Toskana und in Umbrien, in Latium und im Tessin, am Nordkap und in Frankreich hielt er die schönsten Reiseeindrücke in warmen Farben auf der Leinwand fest.

Da sind die eindrucksvollen Panoramablicke auf typische toskanische Landschaften mit Zypressenhainen, pittoresken Gutshöfen und weiten Feldern, da sind Küstenlandschaften mit der im strahlendblauen Meer versinkenden Abendsonne. Nahporträts der besonderen süditalienischen Bauernhöfe und Gutshäuser mit ihren schönen schmiedeeisernen Toren und blumenumwucherten Gärten standen ebenso „Pate“ für Brems‘ Kunstwerke wie Impressionen von malerischen Seen, wie dem Bolsena-See in der Provinz Latium - allesamt in goldenes Licht getaucht, wie es nur im mediterranen Raum zu finden ist.

In drei imposanten größeren Werke in Acryl hat sich Brems indes mit dem atemberaubenden römischen Bauwerk der Pont-du-Gard in der französischen Provence, der geschwungenen Ponte di Salti über den Fluss Verzasca in Lavertezzo im Schweizer Kanton Tessin aus dem 17. Jahrhundert sowie der malerischen Civita di Bagnoregio in der Provinz Latium auseinandergesetzt. Nur zu Fuß über eine 250 Meter lange Brücke ist das wie eine Krone aus Stein mitten auf einem Felsen thronende Dorf Bagnoregio erreichbar. Ganz in kühlen Farben – Grau, Hellblau, Hellbraun und Weiß – sind die Natur- und Architekturmotive im Großformat gehalten.

„Mein Vater soll in seinen Bildern in lebendiger Erinnerung bleiben“, so Michaela Brems. Die Idee, die vielfältigen Bilder ihres Vaters anlässlich seines dritten Todestags bei Cebulla zu zeigen, verwirklichte sie ganz spontan und konnte sich bei dem Galeristen sofort eine Zusage sichern. Glücklich zeigt sich Brems auch deshalb, weil sich ihr Vater in Jugendjahren viel in der Umgebung der heutigen Galerie aufhielt: im damals nur wenige Meter von der Buchhandlung Cebulla entfernten Willibald-Gymnasium mit seinen Unterrichtsräumen im heutigen Ulmer Hof sowie lesend und studierend in der Teilbibliothek Ulmer Hof.

EK



Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni 2023 in der Buchhandlung Christof Cebulla, Ostenstraße 2, jeweils montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, zu sehen.