Litterzhofen
Ein Festtag zu Ehren des Schutzpatrons

Florianstag der Großgemeinde Beilngries in Litterzhofen – Segen für neue Tragkraftspritze der Ortsfeuerwehr

29.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:47 Uhr

In einem langen Festzug ging es für die Feuerwehrleute am Sonntag durch Litterzhofen. Fotos: F. Rieger

Von Fabian Rieger

Litterzhofen – Er hat sich Zeit gelassen. Viel Zeit. Aber jetzt, mit zwei Jahren Verspätung, hat er den gar nicht so weiten Weg den Berg hinauf doch noch geschafft, der heilige Florian. Und so können die Führungskräfte der Litterzhofener Feuerwehr, Vorsitzender Johann Wiest und Kommandant Stephan Betz, am Sonntag kurz nach 8.30 Uhr die „Wander“-Figur des Schutzpatrons von den Kameraden aus Biberbach in Empfang nehmen. Und mit ihr zahlreiche Feuerwehrleute aus der Großgemeinde und den umliegenden Orten, die zusammen den ersten Beilngrieser Florianstag seit Mai 2019 feiern wollen.

Turnusgemäß wären die Litterzhofener 2020 an der Reihe gewesen, den Festtag der Feuerwehren auszurichten. Aber dann kam Corona. Und die Hoffnung, dass die Pandemie schnell wieder Geschichte sein würde, zerschlug sich. 2021 musste der Florianstag erneut abgesagt werden. Doch die Feuerwehr Litterzhofen ließ sich nicht entmutigen − und allen Unsicherheiten im Vorlauf zum Trotz gelingt es den Kameraden und der Dorfgemeinschaft nun am Sonntag, einen schönen Festtag auf die Beine zu stellen.

Nach dem Sammeln am Feuerwehrhaus geht es für alle Feuerwehren und Ehrengäste im Festzug zur bestens vorbereiteten Halle der Zimmerei Karch. Dort steht zunächst ein Gottesdienst an, den Pater Gregor Gockeln zelebriert – und für den die Biberblecher Blaskapelle unter der Leitung von Hans Haas den musikalischen Rahmen bildet. Pater Gregor geht in seiner Predigt auf die überlieferte Lebensgeschichte des heiligen Florian ein. Und er betont, dass die Feuerwehrkameraden ihrem Schutzpatron in dessen Sinne nacheifern – „mutig eintretend für eine einmal übernommene Aufgabe und den Menschen helfend, wo es nötig ist“. Der Feuerwehrdienst sei eine gelebte Form der christlichen Nächstenliebe, so ist es den Worten des Geistlichen darüber hinaus zu entnehmen. Damit es möglichst selten zu Unwetter-bedingten Einsätzen kommt, spendet Pater Gregor den Wettersegen. Außerdem segnet er die neue Tragkraftspritze der Feuerwehr Litterzhofen, verbunden mit anerkennendem Dank an die Kommune für diese Investition.

In deren Namen betont Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW), dass die Ausrüstung das eine sei. Noch viel entscheidender sei aber die Mannschaft, die dahinter steht. Er dankt den Feuerwehrleuten in der Gemeinde, dass sie, wenn möglich, selbst in den schwierigen Corona-Zeiten Übungen absolviert und stets ihre Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten haben − und generell dafür, dass sie bei jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter für die Allgemeinheit da sind, wenn dies nötig ist. Außerdem lobt der Bürgermeister: „Unsere Feuerwehren sind tragende Säulen des gesellschaftlichen Lebens.“

Lob und Dank überbringt auch Kreisbrandrat Martin Lackner den versammelten Feuerwehrleuten. Er betont ebenfalls, dass es zwar eine Pflichtaufgabe der Kommunen sei, ihre Feuerwehren entsprechend auszustatten, aber: Was nicht per Stadtratsbeschluss geordert werden könne, sei eine gute Mannschaft. Lackner dankt allen Aktiven für deren Engagement und die Bereitschaft, für den wichtigen Feuerwehrdienst ihre Freizeit zu opfern.

Wie lange das mancher Gemeindebürger bereits tut, wird bei Ehrungen deutlich, die im Zuge des Florianstags vorgenommen/nachgeholt werden. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Thomas Netter, Bürgermeister Schloderer und der Feuerwehr-Referentin im Stadtrat – Stefanie Schmidtner (CSU) – würdigt Lackner 25 Jahre aktiven Dienst von Thomas Betz aus Hirschberg und jeweils 40 Jahre aktiven Dienst von Johann Schneider aus Hirschberg und Josef Haas aus Kevenhüll.

Was alle Redner am Sonntag ebenfalls betonen: Es sei schön und dringend notwendig, dass endlich wieder solche Zusammentreffen in großer Gemeinschaft möglich sind. Den Litterzhofenern wird für die gute Organisation gedankt. Und so verbringen alle zusammen einen schönen Vormittag mit guten Gesprächen, Blasmusik und Frühschoppen – unter dem wachsamen Auge des heiligen Florian, der nun doch noch seinen Aufenthalt in Litterzhofen angetreten hat.

DK