Musikantenroas in Mindelstetten
Drei Gruppen begeistern in drei Mindelstettener Wirtshäusern

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 19:00 Uhr

Drei Gruppen, drei Wirtshäuser: Die Garage Bagage begeisterte das Publikum in Mindelstetten (oben), währen Maxjoseph in Offendorf mit Gitarre, Steirischer Harmonika, Geige und Tuba der „progressiven Volksmusik“ frönten (Mitte, rechts) und die Luisss Leit’n Musi in Imbath für Stimmung sorgte. Dafür war auch Stefan Seidl (Mitte, links) mit seinen Erzählungen zuständig. Fotos: Schoberer

Die erste Auflage der Musikantenroas in der Gemeinde Mindelstetten hat sich als Volltreffer entpuppt. Die Gruppen Garage Bagage, Luisss Leit’n Musi und Maxjoseph begeisterten das Publikum mit unterschiedlichen musikalischen Ansätzen. So war für jeden Besucher etwas dabei und die Stimmung war an allen drei Spielorten – Vereinsbahnhof Offendorf, Sportheim Mindelstetten und Landgasthof Braun in Imbath – bestens.

Zur Eröffnung wurden die drei Gruppen kurz angekündigt. Im Vereinsbahnhof Offendorf übernahm dies Hochzeitslader und Musiker Riegler Hias. Mit „Servus und Griaß Gott“ und ein paar gesungenen Gstanzln stimmte er auf den Abend ein. Dann übernahm die Garage Bagage. Die Gruppe besteht aus sieben jungen Burschen aus Hepberg und Umgebung, die sich altbayerischer Blasmusik, Wirtshausliedern aus dem Oberland und böhmischen Klassikern verschrieben haben. Bei „Dem Land Tirol die Treue“ standen die im Publikum sitzenden Vereinsbahnhofsmusikanten in Offendorf auf und sangen aus voller Kehle mit. Die von Thomas Krugsperger vorgetragenen Witze sorgten für viele Lacher. Als Zugabe gab es den „Böhmischen Traum“. Mehr war nicht möglich, denn die zweite Gruppe stand bereits in den Startlöchern.

Maxjoseph besteht aus vier jungen Musikern, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, ihre ganz eigene Vision von Volksmusik zu verwirklichen. Sie verbinden Jazzharmonien und klassische Musik mit pulsierenden Rhythmen und Vertrautes mit Fremdem. Traditionen werden aufgeweicht, um neue Formen entstehen zu lassen. Ihren Stil beschreiben sie als „progressive Volksmusik“, für die Tuba, Gitarre, Geige und Steirische Harmonika zum Einsatz kommen. Sie spielten Stücke mit den Titeln „Tabula Rasa“, „Ohlstadt“, „Likai Jodler“, Akrato“ und „Barnum“. Das Publikum lauschte aufmerksam und begeistert zugleich. Die Konzerte, die sie bisher spielten, waren eher mit Konzertbestuhlung ausgestattet, erfuhren die Zuhörer. Die Wirtshausroas ist für die Band Neuland, aber genau so interessant, wie die Musiker versicherten.

Das Lebenselixier der Luisss Leit’n Musi sind bayerische Volks- und Wirtshausmusik. Dass die drei Musiker aus der Oberpfalz kommen, erfuhr das Publikum bereits nach wenigen Minuten. Mit seinen Erzählungen schuf Stefan Seidl den Kontakt zum Publikum. Bei „Lasset uns das Leben genießen“ und „Dearf i’s Diandl liebn“ sangen die Besucher wieder kräftig mit. So war mit einem Augenzwinkern auch das Lied „Dicke Wadln deaf sie hom, aber schee muaß sie sei“ zu verstehen. Beim Postfrosch-Rate-Singlied kam das Publikum bei der weiteren Zugabe ebenfalls auf seine Kosten.

Bürgermeister Alfred Paulus, der das Wirtshaussingen selbst in Beilngries erlebt hat, war von der Idee sofort begeistert. So organisierten er, der Bürgerverein und die Kulturszene die Wirtshausroas in der eigenen Gemeinde. Die Resonanz aus den Veranstaltungen und die Rückmeldung der Musiker waren durchweg positiv bis begeistert. So verbrachten Jung und Alt einen gemütlichen, humorvollen und musikalischen Abend zusammen.

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