Paukenschlag und strikter Sparkurs
Diözese Eichstätt trennt sich von fünf kirchlichen Schulen

Suche nach Nachnutzung für Bischofshaus - Maria-Ward-Gebäude wird Ordinariatssitz

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:55 Uhr |

Das Realschulzentrum in Rebdorf: Die Diözese hat die Schule vor vielen Jahren aus Ordensträgerschaft übernommen und will sie nun abgeben. Foto: Nowak, Archiv

Einschneidende Veränderungen im Bistum Eichstätt: Am Donnerstagmittag veröffentlichte die Diözese einen Zukunftsplan, der nicht nur Visionen des kirchlichen Lebens enthält, sondern auch teilweise einschneidende Veränderungen und Sparmaßnahmen.



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Dazu gehört auch, dass sich die Diözese von der Trägerschaft der fünf kirchlichen Schulen trennt. Das Maria-Ward-Gebäude am Residenzplatz soll Sitz des Ordinariats werden.

Sechs kirchliche Bildungseinrichtungen betreibt das Bistum, fünf will sie nun abgeben. Derzeit liefen Gespräche, um einen geordneten Übergang für die Gnadenthal-Realschule und das Gnadenthal-Gymnasium in Ingolstadt sowie das Realschulzentrum Rebdorf in Eichstätt ermöglichen. Auch die Mädchenrealschule in Abenberg steht zur Disposition. Eichstätt ist die erste bayerische Diözese, die diesen Schritt vollzieht.

Kirchenkrise trifft Eichstätt „mit Wucht“



Hintergrund der Strukturreform sind immer geringer werdende Kirchesteuereinnahmen. „Die finanziellen Folgen der anhaltenden Kirchenkrise treffen unsere Diözese mit einer Wucht, die wir in diesem Ausmaß nicht erwartet haben“, sagte Amtschef Thomas Schäfers. Das Jahresdefizit für 2023 steigt laut Kalkulation auf 15 Millionen Euro. 2021 stand am Jahresende ein Minus von 13,7 Millionen Euro in den Büchern. Man wolle allerdings nicht „ohne Rücksicht streichen“, sondern „auf allen Ebenen klug erwägen und entscheiden“, was umgesetzt werden könne.

So will man an der Fachakademie für Sozialpädagogik festhalten. Denn sie sei wichtig, um dem Fachkräftemangel im Erzieherbereich entgegenzuwirken. Stärken wolle man auch die Kindergartenpastoral.

Kirchenzeitung wird eingestellt



Aufgegeben wird auch die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt und die Dombuchhandlung St. Willibald in Eichstätt. Man wolle vermehrt in digitale Angebote und den Service für Pfarrbriefe investieren. Sowieso sehe man in der Digitalisierung „die Chance, neu und anders mit den Menschen in Kontakt zu treten“, sagte Generalvikar Michael Alberter.

Für die Tagungshäuser des Bistums – Habsberg, Pfünz und Hirschberg – sollen die Profile neu ausgerichtet werden, um die „Belegungssituation auszubauen“. So erwarte man sich eine neue Einnahmequelle.

Bischofshaus steht zur Diskussion



Neben der weiteren Verschlankung der Verwaltung soll auch ein diözesanes Immobilienkonzept erstellt werden: Dazu gehört auch, dass das bislang leer stehende ehemalige Gebäude der Maria-Ward-Realschule in Eichstätt nach einer entsprechenden Renovierung als Dienstsitz des Ordinariats genutzt werden. So sollen Mietkosten reduziert werden.

Geprüft wird derzeit laut Mitteilung des Bistums auch, ob das Bischofspalais am Leonrodplatz anderweitig genutzt werden kann: Dann würde auch der Dienst- und Wohnsitz des Bischofs von Eichstätt an den Residenzplatz verlegt.

Es wird nachberichtet.

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