Nachhaltig unterwegs
Das Potenzial der Sonne im Landkreis Eichstätt richtig nutzen

09.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:53 Uhr

Sonnenkollektoren auf Dachflächen machen auf vielfältige Weise Sinn und können flexibel auf die vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden. Foto: Fröhlich, Landkreis Eichstätt

Wie viel Kraft in der Sonne steckt, wird uns vor allem jetzt im Frühjahr bewusst, sobald an einem kühlen Frühlingstag hinter den Wolken hervor blinzelt. Durch die Installation von Solarthermie-Kollektoren kann man die Energie der Sonne nutzen, um Wasser für die direkte Nutzung und/oder Heizungsunterstützung zu erwärmen. Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Hauses erzeugen zusätzlich eigenen Strom.

Den überschüssigen Strom können Hausbesitzer mithilfe eines Batteriespeichers speichern, zum Laden eines E-Autos nutzen oder gegen Vergütung in das öffentliche Netz einspeisen. Für einige Haushalte ist auch die Anschaffung eines sogenannten Balkonkraftwerks vorerst die beste Option. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Um einen ersten Überblick zu bekommen, welche Dachflächen geeignet sind, wie sich ein Batteriespeicher oder ein Elektroauto auswirkt oder ob eine Kombination von Photovoltaik mit Solarthermie-Modulen sinnvoll ist, stellt der Landkreis Eichstätt seinen Bürgerinnen und Bürgern ein kostenfreies Programm zur Verfügung. Mit Hilfe des digitalen Solarpotentialkatasters kann man sich ohne viel Vorwissen eigenständig informieren und verschiedene Konstellationen vergleichen, bevor man mit Fachleuten in die Detailplanung geht. Über die Webseite des Landratsamtes gelangt man über den Fachbereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Grünplanung zum Solarpotentialkataster oder direkt über den Link www.solare-stadt.de/landkreis-eichstaett.

Die Sonnenenergie lässt sich aber auch ohne technische Systeme nutzen: Bei Passiv-Solar-Häusern sind Fenster so ausgerichtet, dass im Winter eine natürliche Erwärmung des Innenraums optimiert und im Sommer die Beschattung der der Fensterflächen durch Dachüberhänge das Aufheizen des Gebäudes vermindert. Bei Bestandsgebäuden kann auch schon ein einzelner, gut platzierter Laubbaum einen signifikanten Effekt haben. Während er im Winter im laublosen Zustand Sonneneinstrahlung ermöglicht, spendet er im Sommer kühlenden Schatten und vermindert so eine Aufheizung der Innenräume. Natürlich erfordern diese Maßnahmen zunächst planerischen und finanziellen Aufwand, der sich aber mittel- und langfristig rechnet.

Womit ein Jeder von uns sofort beginnen kann, ist, den Energieverbrauch im Alltag bewusst zu reduzieren. Gerät im Standby-Modus über Steckdosenleisten ausschalten, mit digitalen Thermostaten die Raumtemperatur gezielter regeln, alte Leuchtmittel durch LED ersetzen, im Alltag öfter das Rad anstelle des Autos nutzen und bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten auf Energieeffizienz achten, sind nur einige Beispiele. Mit kleinen Schritten zum großen Sparpotential lautet hier die Devise. Jede Kilowattstunde, die nicht benötigt wird, ist eine Kilowattstunde weniger, die produziert und gespeichert werden muss. Den eigenen Energieverbrauch reduzieren und erneuerbare Energien im Haushalt nutzen, ermöglicht uns, nicht nur Geld zu sparen, sondern bietet auch eine Chance, aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

lkr



Zur Serie: Einmal im Monat beleuchten wir in verschiedenen Aspekten, wie nachhaltiges Leben im Landkreis Eichstätt aussehen kann. Die Serie erscheint in Kooperation mit dem Landratsamt Eichstätt jeden zweiten Samstag im Monat.