Magisches Theatererlebnis
Das P-Seminar „Theater“ zeigt am Willibald-Gymnasium in Eichstätt „Alice im Wunderland“

15.11.2023 | Stand 15.11.2023, 19:30 Uhr

Alice (Klara Baumann) fällt durch das Kaninchenloch in das Wunderland. Foto: Alina Hermann

Jedes P-Seminar hat zum Ziel, ein Projekt auf die Beine zu stellen. Das P-Seminar Deutsch des Willibald-Gymnasiums hat sich einer umfassenden Aufgabe gestellt: Es bringt Lewis Carrolls Kinderbuch „Alice im Wunderland“ in einer Bearbeitung von Roland Schimmelpfennig auf die Bühne des Willibald-Gymnasiums. Die erste Aufführung fand bereits statt und die Schülerinnen und Schüler überzeugten durch eine facettenreiche Darstellung der Wunderlandwelt und ihrer Bewohner.

Alice, die auf der Schwelle zum Erwachsenwerden steht, wird in der wahren Welt von Lucia Babin gespielt, in der Wunderwelt von Klara Baumann. Diese trifft in einer zauberhaften Inszenierung auf bekannte skurrile Figuren, wie das weiße Kaninchen (Mark Hetzel), den Hutmacher (Marlene Beck), die Raupe (Luzia Schweizer) und das Ei Humptydumpty (Joshua Cogoini-Katz). Alice bekommt mehr oder weniger sinnlose Ratschläge von der Grinsekatze (Ole Klenz), einer Herzogin (Anna Bauch) und ihrer Köchin (Julia Martin) oder einem Siebenschläfer (Liam Gross), der mit dem Märzhasen (Emma Hegenberger) und dem Hutmacher in Endlosschleife eine Teeparty zelebriert. Als die böse Herzkönigin (Antonia Semmler) Alice vor Gericht zerrt, um zu klären, ob sie ein Hummer sei, können ihr auch Dideldum (Konstantin Schmidl) und Dideldei (Philipp Jägle) nicht helfen. Erst ihre Familie (Caterina Henze, Zoe Nowak, Anne Rehm) bringt sie wieder in die Realität zurück. Für die Aufführungen mussten die 17 Schülerinnen und Schüler einiges planen: Besetzung, Bühnenbild, Musikuntermalung, sogar das Schlusslied wurde selbst komponiert. Unterstützt wurden die Mitglieder des P-Seminars dabei von ihrer Lehrerin Julia Tiefenthaler und von Katharina Wüstling von der Theatervermittlung des Stadttheaters Ingolstadt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Bühnenbild ist akzentuiert, die Kostüme vermitteln klar, welcher Wunderlandbewohner verkörpert wird, ohne aufgesetzt oder lächerlich zu wirken. Der Aufbau der Szenen ist durchdacht und durch die schauspielerischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler überzeugend dargestellt. Dabei transportieren sie auch die Botschaft über das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Identität. Dieses Thema wird an puren Nonsens gekoppelt, schließlich setzte Carroll durch sein Kinderbuch bewusst einen Gegenpunkt zur steifen Kinderwelt des Viktorianischen Zeitalters. Regeln, Vorgaben, starre Einstellungen der Erwachsenenwelt werden durch Alice‘ unschuldigen Umgang damit in Frage gestellt, ins Lächerliche gezogen. „Vor einem halben Jahr haben wir uns für dieses Stück entschieden und nun stehen wir auf der Bühne. Die Arbeit hat sich definitiv gelohnt!“, freute sich Luzia am Ende der ersten Aufführung. „Alice im Wunderland“ verzauberte die Zuschauer und beweist, dass dieses Projekt gelungen ist.

Die letzte Aufführung von „Alice im Wunderland“ findet diesen Freitag, 17. November, um 18.30 Uhr in der Aula des Willibald-Gymnasiums statt. Der Eintritt ist frei.